Berliner Debatte Initial

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Berliner Debatte
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Journal

„Wir“ und „die Juden“: Gegenwärtiger Antisemitismus als Differenzkonstruktion

12 Seiten | Autor: Albert Scherr, Barbara Schäuble

Im Kontext der Forschung über gegenwärtige Formen von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Rechtsextremismus wird der Frage nach dem Stellenwert und der Verbreitung antisemitischer Orientierungen keine zentrale Bedeutung zugemessen. Dies stellt eine Reaktion darauf dar, dass der thematische Fokus des modernisierten Rechtspopulismus und Rechtsextremismus die Ablehnung von weiterer Zuwanderung und die Forderung nach Wiederherstellung eines ethnisch und kulturell homogenen Nationalstaates war und ist. Das schließt antisemitische Positionen zwar durchaus ein. Sie werden jedoch – wohl auch aus taktischen und rechtlichen Gründen – gewöhnlich nicht offensiv vertreten.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2008
Antisemitismus
192 Seiten

André Steiner (Hg.): Preispolitik und Lebensstandard

Nationalsozialismus, DDR und Bundesrepublik im Vergleich

3 Seiten | Autor: Ulrich Busch

Die komparative Methode gehört zum Instrumentarium des Historikers. Insofern ist sie auch bei wirtschaftshistorischen Analysen am Platz. Bezogen auf verschiedene Wirtschaftsordnungen, unterschiedliche Staaten und differierende Zeiträume, erweist sie sich jedoch als problematisch. Insbesondere dann, wenn es sich bei dem Vergleichsobjekt um eine systemische Kategorie wie die Preispolitik handelt.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 2007
Märkte denken
143 Seiten

Elisabeth Beck-Gernsheim: Die Kinderfrage heute

Über Frauenleben, Kinderwunsch und Geburtenrückgang

4 Seiten | Autor: Rudolf Woderich

Welche List der Vernunft, welche unvermutet ironische Wende, so schreibt Elisabeth Beck- Gernsheim am Ende ihrer Darlegungen, denn was der radikalen Frauenbewegung nicht gelang, nämlich einen Gebärstreik auszulösen, haben nun ganz normale Frauen der jüngeren Generation ohne ideologische Ambitionen und Motive erreicht. – Unterdessen wird in renommierten Medien von prominenten Meinungsmachern räsoniert, ob nicht die Aufwertung der traditionellen Mutterrolle, jenseits von Beruf und Karriere, den Geburtenrückgang stoppen, den demographischen Wandel kontrollierbar machen und sogar ein besseres Leben für Mann und Frau ermöglichen könnte.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 2007
Märkte denken
143 Seiten

Über die Notwendigkeit, die Verfassung durch die Bürger ratifizieren zu lassen

9 Seiten | Autor: Condorcet

Untersucht man diese Frage nur dem Recht nach, so kann es, wie ich zunächst bemerken möchte, dabei um nichts anderes gehen als um die individuelle Zustimmung, die von allen Bürgern gegeben oder verweigert wird. Denn wenn beispielsweise ein Dorf einer von ihm gewählten Versammlung das Recht verleihen kann, eine Verfassung auszuarbeiten oder anzunehmen, so ist es offensichtlich, daß mehrere Dörfer dieses Recht ebenso einer gemeinsamen Versammlung verleihen können und daß somit auch eine ganze Nation es nach und nach seinen Repräsentanten anvertrauen kann. Man kann dieselbe Frage aber auch nach Grundsätzen der Nützlichkeit behandeln und dementsprechend fragen, ob es nicht von Vorteil ist, daß die von einer Nationalversammlung ausgearbeitete Verfassung durch einen Konvent der Abgeordneten aller Provinzen ratifiziert werden muß.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 2007
Märkte denken
143 Seiten

Brief eines jungen Mechanikers an die Verfasser des Républicain, 16. Juli 1791

2 Seiten | Autor: Condorcet

Ein junger Mann, dem man sechs Pfund pro Bogen gibt, um an den guten Heften des Ami des patriotes mitzuarbeiten, sagte gestern im Café, daß diese Schurken von Republikanern unweigerlich den Bürgerkrieg entfachen würden, falls es dem klugen Eifer der aufrechten Freunde der Zivilliste nicht gelänge, die Monarchie zu retten. Da ich den Frieden liebe, haben mich diese Reden nicht schlafen lassen, aber ich war glücklich genug, ein Mittel zu finden, um alle Parteien zu versöhnen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 2007
Märkte denken
143 Seiten

Condorcets demokratischer Liberalismus

12 Seiten | Autor: Daniel Schulz

François Furets Diktum vom Ende der Französischen Revolution scheint sich in Europa weitgehend durchgesetzt zu haben. Diejenigen politischen und sozialen Modernisierungstheorien, welche die institutionelle Entwicklung eines politischen Gemeinwesens als eine aufsteigende, durch revolutionäre Dynamik getriebene Bewegung vorstellten, haben nicht erst seit dem Ende des Kommunismus an Überzeugungskraft eingebüßt. Allerdings, und auch hier läßt sich an Furet anschließen, sind die mit der Revolution aufgeworfenen Fragen durchaus noch die unseren, denn sie zielen auf die institutionelle Verfaßtheit der normativen Leitideen von Freiheit und Demokratie. Die ideengeschichtliche Reflexion ist daher insbesondere dort sinnvoll, wo sie Lösungsversuche thematisiert, die innerhalb dieses gemeinsamen Problemhorizontes stehen – denn trotz radikal veränderter Rahmenbedingungen in einer globalisierten Welt haben Freiheit und Demokratie ihre zentrale Bedeutung für unser normatives Selbstverständnis nicht verloren.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 2007
Märkte denken
143 Seiten

Verdinglichung als Schlüsselbegriff Kritischer Theorie

Zur Antikritik an Axel Honneths Rekonstruktion

17 Seiten | Autor: Christoph Henning

Der Begriff „Verdinglichung“ war einer der wichtigsten Begriffe in der Sozialtheorie des westlichen Marxismus. Gegenüber seinem Zwillingsbegriff „Entfremdung“, der eher eine Befindlichkeit bezeichnen und erklären möchte, wollte er einen durch die kapitalistische Produktionsweise tiefgreifend veränderten Weltzustand erfassen. Er bezeichnet näherhin soziale Pathologien, die primär aus einer systematischen Mißhandlung von Menschen und dem Mißverständnis von sozialen Beziehungen als Sachen bestünden, zugleich würden mißlicherweise Dinge (wie Aktiengesellschaften oder Währungen) wie Personen behandelt. Aus marxistischer Perspektive fügt dies den „objektiven“ Kalamitäten, die der Kapitalismus mit der Ausbeutung, der Ungleichheit und den zyklischen Krisen beschert, noch das subjektive Leid hinzu, daß die Menschen sich selbst, einander und ihre Gesellschaft nicht mehr recht verstehen. Sie fühlen sich in ihrer Gesellschaft also nicht nur „fremd“ (und damit unwohl), sie lehnen sich außerdem trotz ihres Ungemachs nicht in der Art und Weise auf, wie es zunächst zu vermuten und vielleicht zu wünschen steht. Verdinglichungskritik war somit keine rein kontemplative Angelegenheit, sondern zugleich in praktisch-politische Auseinandersetzungen aufklärend eingebunden – daher auch der Name Praxisphilosophie. Kritik und Praxis sind hier eng verklammert, und das gilt es neu zu entdecken.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 2007
Märkte denken
143 Seiten

Soziologie der Märkte

Ein Literaturessay

13 Seiten | Autor: Daniel Schluchter

Seit Mitte der 1980er Jahre hat sich unter dem Etikett der „New Economic Sociology“ (NES) eine interdisziplinär ausgerichtete und politikrelevante sozialwissenschaftliche Forschungsrichtung entwickelt, deren zentrales Anliegen hier vorgestellt werden soll. Die NES wendet sich kritisch gegen die neoklassische Analyse von Märkten in der ökonomischen Theorie und formuliert dabei eine doppelte These: (a) neoklassisch informierte Marktkonzepte sind aufgrund axiomatischer Theorieentscheidungen systematisch verzerrt und modellieren – wenn überhaupt – lediglich einen Teilbereich von Markthandeln, zudem gehen sie (b) – fälsch licherweise – davon aus, daß Wirtschaftssysteme in ihrer Ganzheit grundsätzlich als Märkte analysiert werden können. Der Essay unternimmt den Versuch, beide Thesen zu plausibilisieren und Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung dieser jungen Forschungsrichtung aufzuzeigen, die sich diesbezüglich durchaus auch konstruktiv auf Themen und Perspektiven beziehen kann, die im Rahmen der ‚alten Wirtschaftssoziologie‘ bereits entwickelt wurden.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 2007
Märkte denken
143 Seiten

Die politische Ökonomie des Krieges

13 Seiten | Autor: Klaus Schlichte

Daß der Krieg eine ökonomische Seite hat, ist mittlerweile eine Platitüde. Doch die sozialwissenschaftlichen Diskurse seit dem Ende des Ost-West-Konflikts haben diesen Zusammenhang einseitig thematisiert. Nach 1990 hat es zwei Wellen der Interpretation des weltweiten Kriegsgeschehens gegeben. Die erste, die vor allem unter dem Eindruck der Konflikte in der zerfallenden Sowjetunion und der Kriege in Jugoslawien stand, glaubte, im Begriff der „Ethnizität“ oder des „Ethnonationalismus“ die Schlüsselkategorie für die Erklärung bewaffneter Konflikte gefunden zu haben. Einige Vertreter dieser Richtung meinten gar, einen „dritten Weltkrieg“ der Ethnien ausmachen zu können.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 2007
Märkte denken
143 Seiten

Das Monopol des Marktes – Wettbewerbssteuerung im Schulsystem

14 Seiten | Autor: Johannes Bellmann

Das Schulsystem erlebt gegenwärtig, wie andere Bereiche des öffentlichen Sektors auch, einen steuerungsstrategischen Paradigmenwechsel. Das neue Steuerungsmodell im Schulsystem beruht im Kern auf zwei Steuerungsinstrumenten, die inzwischen große internationale Verbreitung gefunden haben. Auf der einen Seite spricht man von „standards-based reform“, womit gegenwärtig eine Form von Outputsteuerung durch die Setzung von Bildungsstandards und die externe Evaluation von Schulleistungen gemeint ist. Auf der anderen Seite spricht man von Wettbewerbssteuerung oder sog. „choice policies“, worunter die Etablierung von Quasi-Märkten im Bildungssystem durch Dezentralisierung, Schulautonomie und freie Schulwahl verstanden wird, ggf. verstärkt durch die Umstellung von der Angebots- auf die Nachfragefinanzierung, z.B. durch die Einführung von Bildungsgutscheinen. Während die Bildungspolitik sich bislang vor allem auf zentrale Steuerung durch Inputs – wie ökonomische Ressourcen, detaillierte Lehrpläne und die Professionalisierung der Lehrerschaft – konzentrierte, rücken im neuen Steuerungsmodell das Setzen von Zielen und das Überprüfen von Ergebnissen in den Mittelpunkt.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 2007
Märkte denken
143 Seiten