Berliner Debatte Initial
Ralf Dahrendorf – Soziologische Phantasie und soziale Praxis
8 Seiten | Autor: Gernot Volger
In diesem Beitrag zeichnet Gernot Volger ein intellektuelles Porträt von Ralf Dahrendorf, das die Grundgedanken seiner soziologischen Analyse und seines daraus abgeleiteten politischen Programms darstellt und möglichen Verbindungen mit seinem Leben nachspürt. Zentral für Dahrendorfs Soziologie und sein politisches Programm eines radikalen Liberalismus sind die eng miteinander verwobenen Begriffe Konflikt und sozialer Wandel. Gesellschaftliche Veränderung ist nur über Konflikt möglich, wobei die „Verfassung der Freiheit“ geregelte und legitime Formen der Konfliktaustragung organisieren muss. Da eindeutige, letztbegründende Maßstäbe zur inhaltlichen Bestimmung der Richtigkeit von Entscheidungen nicht existieren, muss die Möglichkeit der Revision früherer Entscheidungen stets offengehalten werden. Dabei ging es Dahrendorf konkret um die westdeutsche Gesellschaft der Nachkriegszeit und deren Tradierung rückwärtsgewandter Modernität.
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Prekarität vs. Klima?
7 Seiten | Autor: Frank Adloff
Die Gelbwesten (gilets jaunes) begannen im November 2018 mit ihren Protesten und wurden rasch dafür bekannt, Straßenkreuzungen, insbesondere solche mit Kreisverkehr, zu besetzen und dabei gelbe Warnwesten zu tragen. Frank Adloff zeichnet in diesem Essay den Verlauf der Proteste nach, kommentiert die politischen Forderungen der Bewegung und ordnet diese aus einer sozialwissenschaftlichen Perspektive ein.
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Die Lateinamerikapolitik der Komintern
9 Seiten | Autor: Lasar Jejfez, Viktor Jejfez
Der I. Kongress von 1919 proklamierte die Komintern, ihre tatsächliche Gründung erfolgte auf dem II. Kongress 1920. Lenin und alle Führer des Bolschewismus nach ihm vertraten diese Sicht, auch die ausländischen Delegierten stimmten dieser zu. Lasar und Viktor Jeifez betrachten die Zeit zwischen dem I. und dem II. Kongress der Komintern und untersuchen die Debatten in der Komintern und die Ausrichtung der Komintern-Politik. Sie richten den Blick auf die Herausbildung der Lateinamerika-Politik der Komintern und deren Folgen für die Suche nach Verbündeten der kommunistischen Parteien in der Region.
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Karl Steinhardt und die Kommunistische International
13 Seiten | Autor: Manfred Mugrauer
Manfred Mugrauer skizziert Leben und Werk von Karl Steinhardt. Der österreichische Kommunist gehörte zu den wenigen Ausländern, die eine bestehende kommunistische Partei vertraten und es vermochten, nach Sowjetrussland zu gelangen.
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Die Linken Sozialisten-Revolutionäre über die III. Internationale
8 Seiten | Autor: Jaroslaw Leontjew
Der im November 1917 von der Partei der Sozialisten-Revolutionäre abgespaltene linke Flügel bildete eine selbstständige Partei der linken Sozialisten-Revolutionäre (Internationalisten), die auf dem Boden der Zimmerwalder Antikriegsbewegung stand. Die Ablehnung der Unterzeichnung des Brester Friedens mit dem Zweiten Reich führte die linken Sozialisten-Revolutionäre in die Opposition zur Regierung um Lenin. Sie verließen die Zweiparteienregierung in Moskau. Jaroslaw Leontjew kommentiert zwei bisher unveröffentlichte Flugblätter der Partei der Linken Sozialisten-Revolutionäre mit Stellungnahmen zur Gründung der Komintern.
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Der II. Kongress der Kommunistischen Internationale
13 Seiten | Autor: Alexander Vatlin
Der I. Kongress von 1919 proklamierte die Komintern, ihre tatsächliche Gründung erfolgte auf dem II. Kongress 1920. Lenin und alle Führer des Bolschewismus nach ihm vertraten diese Sicht, auch die ausländischen Delegierten stimmten dieser zu. Alexander Vatlin betrachtet die Zeit zwischen dem I. und dem II. Kongress der Komintern und untersucht die Debatten in der Komintern und die Ausrichtung der Komintern-Politik. Er konzentriert sich auf die Diskussion über die Aufnahmebedingungen in die Komintern und Lenins Einschätzungen des rechten und linken Flügels in der internationalen Arbeiterbewegung.
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Lenin und die Gründungsmitglieder der Kommunistischen Internationale
9 Seiten | Autor: Wladislaw Hedeler
Wladislaw Hedeler beschreibt die Rolle Lenins bei der Gründung der Komintern und die kontroversen Debatten, die im Führungszirkel über die zu den Komintern-Kongressen einzuladenden Parteien und Organisationen geführt wurden. Erstmals werden Lenins Einschätzungen der sozialdemokratischen Parteien ungekürzt wiedergegeben. Zusammen mit Alexander Vatlin (siehe dessen Beitrag im Heft) konnte Hedeler auch die Biografien mehrerer Gründungsväter der Komintern präzisieren.
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Heimat als Reflexionsbegriff und kulturpolitische Intervention
7 Seiten | Autor: Dirk Baecker
Dirk Baecker spannt den Bogen von Heimat als gesellschaftlichem Reflexionsbegriff zu der Frage nach Formen kulturpolitischer Intervention. Im Rekurs auf die kulturanthropologische Unterscheidung zwischen „group“ und „grid“ entwirft Baecker „Heimat“ als einen Begriff des Übergangs, der Übersetzung, der Vermittlung, in dessen Mittelpunkt eine selbsttragende Lebensführung steht. Für Heimatpolitik bedeutete dies idealtypisch formuliert, „das erlebende Subjekt Chancen seiner Selbständigkeit selbständig entdecken zu lassen“.
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Beheimatung in der Migrationsgesellschaft?
9 Seiten | Autor: Wolfgang Kaschuba
Wolfgang Kaschuba diskutiert die Frage nach „Beheimatung“ in der Migrationsgesellschaft anhand von vier Annährungen. Er argumentiert, dass es nicht primär die Migranten seien, sondern vielmehr die „‘anderen‘ Eigenen“ (urbane Eliten und Lebensstile, jüngere Generationen etc.), die als Gegenüber im Bild einer bedrohten eigenen Kultur aufscheinen. In akademischer Hinsicht verbindet Kaschuba damit die Forderung, die faktische Hybridisierung und Prozessualisierung lebensweltlicher Horizonte auch in angemessener Weise gesellschaftswissenschaftlich zu reflektieren und zu erforschen.
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Zwischen „Hier“ und „Dort“
10 Seiten | Autor: Anne D. Peiter
Anne Peiter untersucht den Heimatbegriff von Shoah-Überlebenden aus literaturwissenschaftlicher Perspektive. Ausgehend vom „Heimweh nach Auschwitz“, das Imre Kertész in seinem „Roman eines Schicksallosen“ formuliert, fragt Peiter nach den Folgen des sich hier radikal ausdrückenden, aber von den „Daheimgebliebenen“ vehement geleugneten Zivilisationsbruchs, den Auschwitz verkörpert. Mithilfe der Goffmann’schen Kategorien der „Vorderbühne“ und der „Hinterbühne“ unterzieht sie den Heimatbegriff einer gewaltkritischen Analyse, die in der Forderung kulminiert, „das ‚Dort‘ der Gewalt nicht im ‚Dort‘ zu belassen, sondern ins ‚Hier‘ des eigenen, unverfolgten Jetzt zu integrieren“.
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