2016
Zur Lage des deutschen Protestantismus im 21. Jahrhundert
20 Seiten | Autor: Peter Zimmerling
Die Lage des deutschen Protestantismus im 21. Jahrhundert beschreiben zu wollen, ist ein ambitioniertes Unterfangen. Anspruchsvoll aus verschiedenen Gründen: Der Protestantismus stellt sich schon beim oberflächlichen Hinschauen als äußerst unübersichtlich dar, zumal, wenn man neben den evangelischen Landeskirchen darunter auch die verschiedenen protestantischen Freikirchen und neueren Gruppen und Bewegungen versteht, was hier geschehen soll. Dazu kommt, dass sich ein einigermaßen zuverlässiges Bild nur aus unterschiedlichsten Perspektiven gewinnen lässt: Neben theologischen und historischen auch soziologische, juristische, politologische, betriebswirtschaftliche Zugänge – sie alle haben ihr Recht. Als Praktischer Theologe ist mein Zugang naturgemäß ein theologischer, wobei ich mich darum bemühen werde, auch Erkenntnisse der anderen Forschungsperspektiven zu berücksichtigen. Nach einer kurzen historischen Positionsbestimmung des deutschen Protestantismus soll seine gegenwärtige Lage unter den drei Stichworten der Entkirchlichung bzw. Säkularisierung, der Pluralisierung und der Revitalisierung beschrieben werden. In einem abschließenden Punkt möchte ich Herausforderungen formulieren, vor denen der Protestantismus im 21. Jahrhundert steht.
PDF: 0,00 €
Unsere moderne Gesellschaft und die bulgarische Sprache
10 Seiten | Autor: Mihail Videnov
Unabhängig davon, welches Handbuch der Allgemeinen Linguistik man in die Hand nimmt, wird man eine ausdrücklich hervorgehobene Feststellung lesen: Die Menschheit hat nichts Vollkommeneres als die natürlichen Sprachen geschaffen. Die Sprache des sogar zurückgebliebensten Stammes ist so entwickelt, dass ihre Träger all ihre Gedanken ausdrücken und sie den Angehörigen ihres Stammes mitteilen können. Grundsätzlich ist die Sprache einer Gemeinschaft so genau, reich und ausdrucksstark, wie es von den Bedürfnissen der jeweiligen Gemeinschaft gefordert wird. Vor dem Hintergrund dieser These können wir die Antwort auf die Frage suchen: Warum hat die Intelligenz der modernen bulgarischen Gesellschaft das Gefühl, dass das Bulgarische „verfalle“? Hierzu sind einige Vorbemerkungen und Hinweise auf soziolinguistische Axiome notwendig: Die Empörung richtet sich lediglich gegen den öffentlichen Standard, dessen sich unsere Politiker, Journalisten usw., die wir „Schichten im Rampenlicht“ zu nennen pflegen, bedienen; d.h. die Empörung richtet sich nicht gegen das Bulgarische überhaupt.
PDF: 0,00 €
Zur Kultursoziologie anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens
3 Seiten | Autor: Fritz Pustet
Es mag im Jahr 1998 oder 1999 gewesen sein, als Professor Wolfgang Geier und ich uns auf der Leipziger Buchmesse am Stand unseres Verlags zum ersten Mal begegnet sind. In diesen Jahren unternahm Pustet seine ersten „Gehversuche“ in die neuen Bundesländer, zusammen mit dem Regensburger kunstwissenschaftlichen Verlag Schnell & Steiner wurde ein Gemeinschaftsstand angemietet (wobei die Verlagspartnerschaft seit dieser Zeit in dieser Form in Leipzig gepflegt wird). Ich erinnere mich noch genau: Das neue Messegelände, vor allem der zentrale gläserne Pavillon, haben mich begeistert, es war mein bzw. unser erster Besuch in Leipzig. Und seither habe ich diese Stadt kennen, schätzen und lieben gelernt.
PDF: 0,00 €
Geschichte der Kulturwissenschaft V
13 Seiten | Autor: Gerhard Katschnig
Die historisch-anthropologischen Erstversuche, die im 17. Jahrhundert als Ausfluss aus der Geometrisierung der Natur auf die Kulturwelt des Menschen ausgelegt worden waren, erfuhren im Zeitalter der Aufklärung jenen weiterführenden Wandel, der an die Stelle der theologischen Dauerbegründungen epochenübergreifende Zusammenhänge inmitten der Auseinandersetzung mit Kirche und Staat, Monarchie und Despotie setzte. Aus dem Aufschreiben säkularer Geschichte wurde ein Umschreiben durch universalgeschichtliche sowie kulturkomparatistische Zugriffe, die sämtliche Tätigkeitsbereiche des Menschen – als Formen programmatischer Selbstermächtigung zwischen Gegenwart und Zukunft – einbezogen. Der Erkenntnisgewinn von der Historizität vergangener Lebensbereiche ließ eine normative Kulturentwicklung in den Hintergrund treten, während der Kern eigentlicher Menschwerdung deutlicher denn je mit Kultur in Verbindung gebracht wurde.
PDF: 0,00 €
Gesellschaftskritik in kultursoziologischer Verpackung
5 Seiten | Autor: Hannes Hofbauer
Anfang 1998 kam ich erstmals mit der Leipziger Gesellschaft für Kultursoziologie in Kontakt. Das Bulgarische Forschungsinstitut in Wien lud zu einer kleinen Konferenz in sein architektonisch viel bewundertes Wittgenstein-Haus, das der Philosoph und Sohn eines der reichsten Spekulanten des Fin de siècle selbst konzipiert hatte. Mit Wolfgang Geier traf ich dort auf den Spiritus Rector der Leipziger Gesellschaft, dessen Forschungsgebiete sich mit meinen Interessen überschnitten. Daraus ergab sich eine seit damals anhaltende fruchtbare Zusammenarbeit, die auch zu einer persönlichen Freundschaft führte.
PDF: 0,00 €
25 Jahre Kultursoziologie
27 Seiten | Autor: Wolfgang Geier
Mit dem Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zum Geltungsbereich des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland am 3.10.1990 begann an ostdeutschen Universitäten, Akademien und Hochschulen ein ideologisch-politisch-rechtlich begründeter administrativer Vorgang, der als Abwicklung bezeichnet wird. Er bedeutete, dass geistes- oder gesellschaftswissenschaftliche universitäre, akademische und hochschulische Strukturen jener Wissenschaftsbereiche, die offiziell ideologische und politische Bezeichnungen trugen bzw. denen eine Nähe zur Ideologie und Politik der SED und DDR angelastet wurde, zunächst ersatzlos aufgelöst und später teilweise durch Neugründungen ersetzt wurden. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter dieser Struktureinheiten (Sektionen, Institute, Lehrstühle) wurden entweder entlassen oder in befristete Verträge übernommen mit der Maßgabe, ihre Tätigkeit später zu beenden. So wurden Hunderte Personen auch in den kulturwissenschaftlichen Bereichen an Universitäten und Hochschulen der nicht mehr bestehenden DDR arbeitslos und verloren damit eine gesicherte Zukunft. Ihre wissenschaftliche Ausbildung und Qualifikation wurden entwertet.
PDF: 0,00 €
25 Jahre Kultursoziologie
ISBN 978-3-945878-38-5 | ISSN 0944-8101 | 118 Seiten
1991 wurde die „Gesellschaft für Kultursoziologie Leipzig“ gegründet, 1992 erschien die erste Ausgabe der Zeitschrift Kultursoziologie. Aus Anlass des Jubiläums im 25. Jahrgang blicken wir zurück und nach vorn: Wir berichten über die Forschungs- und Publikationsaktivität von Gesellschaft und Zeitschrift und legen so unser Zeugnis über die Vielfalt und Relevanz der Disziplin ab. Hierbei würdigen wir Experten, die uns auf unserem Weg begleitet haben: Friedrich H. Tenbruck, Franz Zwilgmeyer, Mohammed Rassem, Walter Hildebrandt, Wolfgang Lipp, Paul Neurath, Roland Girtler und Bálint Balla.
Inhalt
-
Ein Tätigkeitsbericht
-
Zum 25-jährigen Bestehen der Gesellschaft und Zeitschrift Kultursoziologie
-
Historizität – Von den Universalgeschichten zur Kulturgeschichtsschreibung
-
-
-
Zu viele Unsicherheiten bei CETA
Um es vorweg zu sagen: Ich habe am 22. September gegen den Koalitionsantrag gestimmt, mit dem der Bundestag die Zustimmung der Bundesregierung im Europäischen Rat zur Unterzeichnung und zur vorläufigen Anwendung der rein in der Zuständigkeit der EU liegenden Teile des Comprehensive Economic and Trade Agreement (CETA) befürwortet.
PDF: 0,00 €
China auf der Suche nach Energiesicherheit
China ist heute weltweit der größte Energieverbraucher. Durch den rasanten wirtschaftlichen Aufstieg ist die Frage seiner Energieversorgung auch im eigenen Land ein Dauerthema geworden. Das Modell der Stromerzeugung durch fossile Energieträger stößt zwar an Grenzen, doch Alternativen wie Wasserkraftwerke bringen nicht die erforderliche Leistung. Die chinesische Regierungspolitik zielt auf die sofortige Befriedigung des Energiebedarfs. Diese Priorität wiegt letztlich schwerer als ein ausgewogenes Wachstum, das Gesundheits- und Umweltschäden verringert.
PDF: 0,00 €
Der Mord an Olof Palme und der Verlust des öffentlichen Vertrauens in Schweden
Mehr als 30 Jahre sind vergangen, seitdem der schwedische Premierminister Olof Palme in Stockholm erschossen wurde. Der Mord gilt bis heute offiziell als ungelöst. Allerdings ist es gut möglich, dass die Identität des Schützen seit über zwei Jahrzehnten bekannt ist – und zwar weil zwei junge Frauen finnischer Herkunft einen Bekannten nach der Uhrzeit fragten.
PDF: 0,00 €