2015

Schwerpunkt „25 Jahre Deutsche Einheit – Ostdeutschlands fragmentierte Integration“

Erwerben Sie ALLE fünf Beiträge des Themenschwerpunkts zum VORZUGSPREIS – (1) Joachim Ragnitz: Ostdeutschland im Schatten gesamtwirtschaftlicher Entwicklung (S. 5-16); (2) Raj Kollmorgen: Aus dem Osten an die Spitze? Ostdeutsche in den bundesdeutschen Eliten (S. 17-33); (3) Udo Ludwig: Der unvollendete Aufholprozess der ostdeutschen Wirtschaft (S. 34-49); (4) Ulrich Busch: Zwischen Konvergenz und Divergenz. Zur Entwicklung privater Vermögen in Ost- und in Westdeutschland (S. 50-65); (5) Yve Stöbel-Richter, Markus Zenger, Elmar Brähler, Hendrik Berth: Familiengründung in Ostdeutschland nach der Vereinigung (S. 66-77.)

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Ostdeutschland im Schatten gesamtwirtschaftlicher Entwicklung

12 Seiten | Autor: Joachim Ragnitz

Joachim Ragnitz wirft die Frage auf, ob die den Ostdeutschen 1990 versprochene und von diesen als selbstverständlich erwartete „Angleichung der Lebensverhältnisse“ in absehbarer Zukunft noch gelingen kann. Alles in allem hält es der Autor für wenig wahrscheinlich, dass es, abgesehen von einigen wenigen Agglomerationsräumen, zur wirtschaftlichen Konvergenz Ostdeutschlands gegenüber Westdeutschland kommen wird. Als Gründe dafür nennt er den insbesondere technologisch begründeten, inzwischen nahezu uneinholbaren und aufgrund steigender Skalenerträge sogar zunehmenden Abstand zwischen West- und Ostdeutschland bei zentralen Indikatoren der wirtschaftlichen Leistungskraft. Hinzu kommen historische und transformationsbedingte Spezifika Ostdeutschlands, welche die wirtschaftliche Entwicklung mittel- bis langfristig ungünstig prägen. Im Resümee wird die in der Überschrift des Beitrags gestellte Frage mit „Nein“ beantwortet. Ein ernstes „Problem“ sieht der Autor hierin aber nicht. Vielmehr scheint es ihm geboten, vom Konvergenzziel Abstand zu nehmen und nach alternativen Entwicklungszielen für Ostdeutschland zu suchen, wofür er mannigfache Anregungen gibt.

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Aus dem Osten an die Spitze?

Ostdeutsche in den bundesdeutschen Eliten

17 Seiten | Autor: Raj Kollmorgen

Raj Kollmorgen untersucht in diesem Beitrag die Vertretung Ostdeutscher in den bundesdeutschen Eliten seit 1990. Unter Aufnahme und Kritik vorliegender empirischer Erhebungen und Analysen sowie auf Basis eigener Recherchen wird gezeigt, dass Ostdeutsche auch nach fünfundzwanzig Jahren Vereinigung in fast allen Elite-Sektoren deutlich unterrepräsentiert sind. Zwar erhöhte sich die Zahl ostdeutscher Eliteangehöriger nach 1991 signifikant. Sie fand aber nicht nur auf einem niedrigen absoluten Niveau statt, sondern geriet auch in vielen Sektoren ab Mitte der 1990er Jahre ins Stocken. Nach dem vom Autor vorgenommenen Sample von Elitepositionen beläuft sich der Anteil Ostdeutscher heute (2012/2013) insgesamt auf etwa 6-8 Prozent. Dabei reicht die Spanne von ca. 20 Prozent im staatspolitischen Sektor bis unter 1 Prozent in den Sektoren Wirtschaft, Justiz oder Militär. Für diese Dynamik und Situation ist ein Bündel sozialer Ursachen und Mechanismen verantwortlich. Neben fallübergreifenden Gründen (quantitativer Minderheitenstatus, elitäre Selbstreproduktionsmechanismen) tragen vor allem der Modus und Pfad des Vereinigungsprozesses sowie unterschiedliche Typen der Elitenrekrutierung und -zirkulation zur (differentiellen) Marginalisierung Ostdeutscher bei. In Reflexion dieser Gründe, einschließlich bis heute wirksamer kultureller Marginalisierungsursachen, ist eine deutliche Steigerung der Anzahl Ostdeutscher in den bundesdeutschen Eliten mittelfristig nicht zu erwarten

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Familiengründung in Ostdeutschland nach der Vereinigung

Der Beitrag von Yve Stöbel-Richter, Markus Zenger, Elmar Brähler und Hendrik Berth beschäftigt sich mit der Veränderung der Familiengründungsmuster in Ostdeutschland seit 1990 . Unmittelbar nach der Wende (1989) kam es zu einem massiven Geburtenrückgang in den ostdeutschen Bundesländern. Demographen und Sozialwissenschaftler diskutierten auch Tempoeffekte als Ursache und vermuteten, dass sich die reproduktiven Muster relativ rasch an die bestehenden westdeutschen anpassen würden. Auf Basis der 1987 begründeten Sächsischen Längsschnittstudie sowie weiterer empirischer Erhebungen setzen sich die Autorinnen und Autoren mit dieser These kritisch auseinander und zeigen auf, dass und inwieweit sich die Dynamik der Fertilitätsmuster auf Sozialisationsaspekte in der DDR zurückführen lassen. Zum Teil – so das Resümee – ähneln die neuen ostdeutschen Familiengründungsmuster zwar den westdeutschen, etwa hinsichtlich des Aufschiebens von Heirat und Familiengründung. Zugleich zeigen sich aber auch in den jungen Generationen Eigentümlichkeiten, wie der nach wie vor vorhandene starke Wunsch nach Vereinbarkeit von familialen und beruflichen Werten, und Anforderungen, die sich nicht nur von den westdeutschen unterscheiden, sondern die seit den 1980 Jahren erkennbare Veränderungsdynamik in den alten Ländern mit unterstützt haben. Insofern haben wir es hier – wie in anderen sozialen Orientierungs- und Handlungsfeldern auch – mit einer wechselseitigen Beeinflussung und Konvergenz in den letzten Jahrzehnten zu tun.

Schlagworte: Ostdeutschland | Familie

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Wie viel Bellamy steckt in Rudolf Bahros „Alternative“?

Ein utopiegeschichtlicher Vergleich

12 Seiten | Autor: Alexander Amberger

Schlagworte: Bahro | Alternative | Staatssicherheit | DDR

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Religion und religiöse Überzeugungen im 21. Jahrhundert

Ein Literaturbericht

9 Seiten | Autor: Maximilian Overbeck

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wird intensiv über die Rückkehr der Religion in die Sphäre des Politischen diskutiert. Dies macht sich nicht zuletzt in den Sozialwissenschaften in einer Akzentverschiebung hin zu religionssoziologischen Fragestellungen bemerkbar. Zu der Frage, was Religion überhaupt ist, herrscht hingegen weitestgehend ein begriffliches Chaos, weshalb sich manche Autoren gar nicht erst an dieses Problem heranwagen.

Schlagworte: Religion

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WeltTrends - Das außenpolitische Journal 105 | 2015

Gespaltene Ukraine

ISSN 0944-8101 | 72 Seiten

Gibt es einen Ausweg für die ‪‎Ukraine‬? Der „gescheiterte Staat“ ist im Human Development Index auf Platz 83 abgerutscht und sieht sich einem zunehmenden politischen und wirtschaftlichen Niedergang gegenüber. Doch die Ursachen der Krise liegen auch in der Ukraine selbst. Im Schwerpunkt des Heftes diskutieren die Autoren den steigenden Reichtum einer kriminellen Oberschicht, die wachsende Armut in diesem an Ressourcen so reichen Land sowie die allgegenwärtige Instrumentalisierung von Kultur, Geschichte und Sprache.

DSS-Arbeitspapiere 114 | 2015

Die Militärakademie in der demokratischen Revolution 1989/90

Aufbruch und Ende
Herausgeber: Wolfgang Scheler

ISSN 1436-6010 | 313 Seiten

Vor einem Vierteljahrhundert endete ein Zeitalter und ein neues begann. Nur wer das dramatische Geschehen der Jahre 1989 und 1990 erlebt hat, kann sich vorstellen, wie auf einmal nahezu alles, was in Deutschland und Europa der Nachkriegszeit die Politik und das gesellschaftliche Leben bestimmt hatte, sich gravierend veränderte. In einem historisch kurzen Moment zerfiel eine europäische Ordnung, die jahrzehntelang unumstößlich erschien. Der Konflikt zweier Welten hatte diese Ordnung erzeugt und mitten durch Deutschland eine Konfrontationslinie gezogen. An dieser standen sich hochgerüstete und atomar kampffähige Streitkräfte zweier Militärblöcke feindlich gegenüber. Dann aber, überraschend für alle und schnell, löste sich diese gefährliche politische und militärische Konfrontation auf. Schon infrage gestellt von einer Friedensbewegung und von neuen sicherheitspolitischen Konzepten beiderseits der Konfrontationslinie, löste sich überraschend für alle diese gefährliche politische und militärische Konfrontation auf. Eine Welle demokratischer Revolutionen auf der östlichen Seite setzte der deutschen Teilung ein Ende. Die vorliegende Publikation widmet sich der Frage, in welcher Weise die Militärakademie der DDR von diesem historischen Umbruch betroffen war und wie sie sich ihm gestellt hat.

Berliner Debatte Initial 2 | 2015

25 Jahre Deutsche Einheit: Ostdeutschlands fragmentierte Integration

Herausgeber: Ulrich Busch | Raj Kollmorgen

ISBN 978-3-945878-01-9 | ISSN 0863-4564 | 146 Seiten

Die Herstellung der deutschen Einheit durch die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion am 1. Juli 1990 und den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik am 3. Oktober 1990 setzte im Osten Deutschlands einen umfassenden Adaptions-, Transformations- und Integrationsprozess in Gang, der alle Lebensbereiche erfasste. Der Vereinigungsprozess führte dabei im letzten Vierteljahrhundert nicht nur zu einer Umgestaltung der neuen Bundesländer, sondern ergriff, was in den ersten Jahren von wichtigen, vor allem westdeutschen Akteuren nicht gewollt und von vielen Beobachtern kaum gesehen wurde, die gesamte bundesrepublikanische Gesellschaft. Der aktuelle Themenschwerpunkt bilanziert die Entwicklungen der letzten 25 Jahre aus unterschiedlichen sozialwissenschaftlichen Perspektiven. Joachim Ragnitz fragt, ob die den Ostdeutschen 1990 versprochene und von diesen als selbstverständlich erwartete „Angleichung der Lebensverhältnisse“ in absehbarer Zukunft noch gelingen kann. Raj Kollmorgen untersucht in seinem Beitrag die Vertretung Ostdeutscher in den bundesdeutschen Eliten seit 1990. Udo Ludwig analysiert die Ursachen dafür, warum der Aufholprozess der ostdeutschen Wirtschaft seit einem Jahrzehnt kaum mehr vorankommt und sich die Leistungsrückstände der ostdeutschen Wirtschaft verfestigen. Ulrich Busch wendet sich in seinem Aufsatz der Vermögensentwicklung in Deutschland seit 1990 zu. Schließlich untersuchen Yve Stöbel-Richter, Markus Zenger, Elmar Brähler und Hendrik Berth, wie sich Familiengründungsmuster in Ostdeutschland seit 1990 verändert haben.

Inhalt

WeltTrends - Das außenpolitische Journal 104 | 2015

Sicherheit in Skandinavien

ISSN 0944-8101 | 72 Seiten

Skandinavien gilt als weitgehend ruhiger Winkel der Weltpolitik – nicht zuletzt aufgrund der Neutralitätspolitik Schwedens und Finnlands. Im Gefolge der Ukrainekrise hat das skandinavische Idyll jedoch Risse bekommen: In Helsinki und Stockholm zweifeln einige Politiker inzwischen an einem Grundpfeiler ihrer außenpolitischen Orientierung, der Bündnisfreiheit. Ein NATO-Beitritt Finnlands und Schwedens – lange Zeit ein politisches Tabu – erscheint plötzlich denkbar. Für WeltTrends greifen Autoren aus Finnland und Schweden dieses Thema auf und skizzieren die sicherheitspolitische Debatte in ihren Heimatländern.