Fußballstadien in der französischen und westdeutschen Provinz
12 Seiten | Autor: Philipp Didion
Der Begriff der Provinz ist mehrdeutig und spannungsgeladen. Meinte er ursprünglich eine territoriale Verwaltungseinheit, wurde er schon bald in der Umgangssprache meist negativ konnotiert (Rückständigkeit, Fortschrittsfeindlichkeit usw.) und erfuhr erst im Zuge der Neuen Sozialen Bewegungen eine positive Umdeutung. Philipp Didion behandelt aus historischer Perspektive Verbindungen zwischen Fußball und Provinz. Am Beispiel des Fußballstadions als konkretem Ort erörtert er, dass neben dem aggressiven Lokalpatriotismus, den viele Beobachter:innen mit dem Fußball assoziieren, noch weitere Bedeutungsschichten existieren. Vor dem Hintergrund verschiedener Diskurse um Provinz, Region und Heimat lassen sich für Frankreich und die Bundesrepublik Deutschland zwei verschiedene Konzepte für die Analyse von Fußballstadien in Provinzstädten anwenden: das Stadion als Ort kreativer Re-Provinzialisierung mittels provinz- und heimatpraktischer Aneignungsprozesse und als Ort der De-Provinzialisierung mittels sukzessiver Horizont- und Funktionserweiterungen.
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