2008

Silke van Dyk: Die Ordnung des Konsenses

Krisenmanagement durch Soziale Pakte am Beispiel Irlands und der Niederlande

3 Seiten | Autor: Britta Rehder

Kaum ein sozialwissenschaftliches Thema ist in den vergangenen 15 Jahren so intensiv erforscht worden wie die Reform der europäischen Wohlfahrtsstaaten. Vor diesem Hintergrund ist es gerade für junge Autor(inn)en nicht einfach, in diesem Themengebiet neue Akzente zu setzen. Mit ihrer bemerkenswerten Dissertation ist Silke van Dyk jedoch das Kunststück gelungen, der Analyse sozialer Pakte in Europa eine bisher unterbelichtete und wichtige Dimension hinzuzufügen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2008
Antisemitismus
192 Seiten

Michael Hampe, Robert Schnepf, unter Mitwirkung von Ursula Renz (Hg.): Baruch de Spinoza: Ethik in geometrischer Ordnung dargestellt

8 Seiten | Autor: Cecilia Abdo Ferez

In einer kurzen Erzählung, „El hilo de la fábula“ genannt, schlägt der Schriftsteller Jorge Luis Borges vor, mittels einer Fiktion den Sinn unserer weltlichen Existenz zu retten: wir sollen uns vorstellen, dass es einen Faden gibt. „Heute ist der Faden verloren gegangen. Das Labyrinth ist ebenso nicht mehr in Sicht. Wir wissen jetzt nicht, ob uns ein Labyrinth umgibt oder ein verborgener Kosmos oder ein zufälliges Chaos. Unsere schöne Pflicht ist es, uns vorzustellen, dass immer noch ein Labyrinth und ein Faden vorhanden sind.“ Die siebzehn Autoren, die der Band der Reihe „Klassiker Auslegen“ vereint, messen sich mit der „Ethik“ von Baruch de Spinoza, als ob sie sich dieser Pflicht völlig bewusst wären, nämlich in der Gewissheit, dass es in der Abfolge von Lehrsätzen, Beweisen, Definitionen, Axiomen und Scholien, in geometrischer Weise dargestellt, einen Leitfaden gibt.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2008
Antisemitismus
192 Seiten

Helmut Wiesenthal: Gesellschaftssteuerung und gesellschaftliche Selbststeuerung

Eine Einführung

4 Seiten | Autor: Petra Stykow

Gesellschaft und Politik verstehen, erklären – und sie gestalten, verändern, verbessern: Welcher angehende Sozialwissenschaftler würde sich für die Diagnose gesellschaftlicher Zustände nicht vor allem deshalb interessieren, weil er nach wirkungsvollen Therapien für gesellschaftliche Probleme sucht? Helmut Wiesenthal, der bis zu seiner Pensionierung an der Humboldt-Universität zu Berlin lehrte, analysiert die Chancen und Grenzen der politischen Steuerung moderner Gesellschaften ebenso differenziert wie nüchtern. Er führt seine Leser dabei auf eine intellektuelle Gratwanderung. Wer sie erfolgreich absolviert, wird nicht nur konkretes neues politikwissenschaftliches und soziologisches Wissen erworben haben, sondern auch mit einer grundsätzlichen Frage konfrontiert worden sein: Was können die Sozialwissenschaften überhaupt an Erkenntnissen bereitstellen, um die Welt besser zu machen? Ist die Entkopplung von Wissenschaft und Politik, die sprichwörtliche Beratungsresistenz so manchen Politikers nicht womöglich eine Erfolgsbedingung für die Durchsetzung seines Gestaltungswillens?

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2008
Antisemitismus
192 Seiten

Ostdeutschland und das Erbe der DDR

8 Seiten | Autor: Ulrich Busch

Die Gegenwart steht zwischen Vergangenheit und Zukunft. Sie erklärt sich mithin immer auch aus dem Vergangenen. Im Falle Ostdeutschlands ist dies das Erbe der DDR. Dieses ist jedoch heute, siebzehn Jahre nach dem Ende der DDR, nur noch Erinnerung, Archivalie, Reminiszenz. Das DDR-Bild hängt ab vom Betrachter und wird von Vorurteilen, Erfahrungen, Wahrnehmungsmustern, Wünschen und Interessen bestimmt. Es ist daher kein Leichtes, ein solches Bild zu zeichnen. Am besten gelingt dies noch als Mosaik, wozu möglichst viele Beobachter unterschiedlichster Provenienz etwas beitragen. Der von Helga Schultz und Hans-Jürgen Wagener herausgegebene Sammelband stellt ein solches Mosaikbild dar, er vereinigt 14 Aufsätze, hervorgegangen aus Vorlesungen, die im Wintersemester 2004/05 an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) gehalten worden sind. Auf diese Weise ist ein spannendes Buch zustande gekommen, das ein breites Spektrum der gesellschaftlichen Wirklichkeit der DDR erfasst sowie Fakten und Eindrücke wissenschaftlich kommentiert und politisch wertet. Hervorhebenswert ist, dass mit dieser Publikation der Alleinvertretungsanspruch und die Deutungsallmacht westdeutscher Wissenschaftler ausnahmsweise einmal durchbrochen wurden, denn das Vorhaben wird überwiegend von ostdeutschen Autoren getragen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2008
Antisemitismus
192 Seiten

Die Zähmung des Minotaurus

Zur Aktualität von Bertrand de Jouvenels Reflexionen über die Staatsmacht

7 Seiten | Autor: Nicolas Stockhammer

„Eine Gesellschaft von Schafen muss mit der Zeit eine Regierung von Wölfen hervorbringen“, so lautet Bertrand de Jouvenels wohl berühmtester Aphorismus. Die Wolfsmetapher des Politischen steht in seiner Anthropologie für die Zurechnung animalischer Wildheit an die Führerpersönlichkeit. Sie fungiert als Attribut für den ruchlosen, zugleich rohen Machtmenschen Machiavellischen Zuschnitts, der aus einem Kollektiv entscheidungsschwacher Individuen durch Selektion emporwächst und die Herrschaft über demokratieverdrossene Zeitgenossen übernimmt. Cesare Borgia (1475–1507) war mit Sicherheit solch ein unbarmherziger Wolf, der sich skrupellos die Schwäche seiner Konkurrenten zunutze machte. Jouvenel, dem mit Machiavelli neben einer überaus scharfe Beobachtungsgabe auch eine Karriere als Gesandter gemeinsam ist, hat indes eine differenziertere Auffassung des Wölfischen. Die Wölfe sind die Antidemokraten, die Lämmer, die mitheulen. Bloß kleine Rädchen am Werk der Diktatur, welche als Claqueure und Duckmäuser durch ihre Tatenlosigkeit helfen, den antiliberalen Ungeist zu befördern. Der politische Mechanismus, der sich hinter dem Emporkommen der Wölfe verbirgt, ist für Jouvenel ein durch demokratische Négligence verursachtes Anwachsen des Staatsapparates zu einer unermesslichen Dimension. Erst wenn das Staatsschiff fertig, der Boden fruchtbar ist, wird sich ein Tyrann vom Schlage eines catilinischen Tatmenschen finden, um das Ruder in die Hand zu nehmen und die letzten Überreste von Demokratie zu vernichten.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2008
Antisemitismus
192 Seiten

Kultursoziologie nach dem cultural turn

6 Seiten | Autor: Peter Fischer

Es gehört zu den Eigenarten der deutschen Kultursoziologie, dass sie für eine erstaunlich lange Zeit kaum eine Präsenz im soziologischen Kanon beanspruchen konnte. Erst mit dem cultural turn und einer Vielzahl an Programmschriften die diesen Umschwung in der theoretischen wie praktischen Ausrichtung des Faches teils begleiteten, teils forcierten, gewann Kultursoziologie wieder an Kontur. Bemerkenswert ist dieser Zustand nicht allein deshalb, weil im Gegenzug die Gründerväter der deutschen Soziologie, Georg Simmel und Max Weber, immer bemüht waren, Gesellschaft im Spiegel der Kultur zu verstehen.

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Berliner Debatte 1 | 2008
Antisemitismus
192 Seiten

Aufmerksamkeits-Märkte: Anerkennung und Aufmerksamkeit in der Mediengesellschaft

11 Seiten | Autor: Kristina Nolte

Menschen sind soziale Wesen, die zum Aufbau ihres Selbstbildes die Bestätigung anderer benötigen. Über Quantität und Qualität der Anerkennung durch andere definieren Menschen nicht nur ihr Selbst, sondern gleichzeitig auch ihre Stellung im gesellschaftlichen Gefüge. Über die Reaktion anderer finden wir heraus, wer wir sind, und über die dahinter liegenden bestehenden Wertemuster der Gesellschaft lernen wir, welche Wertschätzung uns entgegengebracht wird. Das Maß der Wertschätzung unserer Person erlaubt uns, eine Position in der Gesellschaft einzunehmen. Der Kampf um Anerkennung des Selbst und die Behauptung der eigenen Stellung sind Grundprinzipien menschlichen Handelns, insofern hat Aufmerksamkeit eine anthropologische Dimension: Sie ist eine individuelle Fähigkeit. Menschen brauchen die Beachtung anderer, um ihren Selbstwert aufzubauen und zu behaupten. Sie benötigen die Beachtung anderer, um eine Identität zu entwickeln und eine Position in der Gesellschaft einzunehmen. Von den intersubjektiven Anerkennungsformen wie Liebe, Recht und Solidarität sind dabei primär medial vermittelte Formen von Anerkennung zu unterscheiden, an deren Spitze Prominenz steht. Aufmerksamkeit, die in Tauschsituationen zwischen Attraktoren und Spendern, Produzenten und Konsumenten als Medium fungiert, hat stets eine soziale und historische Dimension, die mit der Gesellschaftsstruktur, dem politischen Sys tem und dem Mediensystem verknüpft ist.

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Berliner Debatte 1 | 2008
Antisemitismus
192 Seiten

Karl Schillers „verspäteter“ Keynesianismus

Zur politischen Ökonomie des Stabilitäts- und Wachstumsgesetzes von 1967

14 Seiten | Autor: Arne Heise

„… the ideas of economists and political philosophers, both when they are right and when they are wrong, are more powerful than is commonly understood. Indeed the world is ruled by little else. … I am sure that the power of vested interests is vastly exaggerated compared with the gradual encroachment of ideas.“ Mit dieser Bemerkung am Ende seines Hauptwerkes, der General Theory, bringt John Maynard Keynes nicht nur seine – selbst von engen Vertrauten gelegentlich als etwas naiv dargestellte – Hoffnung in die Kraft des rationalen Arguments und der wegweisenden Idee zum Ausdruck, sondern scheint den Siegeszug der aus seinem Werk abgeleiteten Wirtschaftspolitik – als Keynesianismus bekannt – in der Nachkriegszeit vorwegzunehmen.

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Berliner Debatte 1 | 2008
Antisemitismus
192 Seiten

Die „Unsrigen“ und die „Nicht-Unsrigen“

Soziologischer Blick auf ein russländisches Begriffspaar

10 Seiten | Autor: Anna Schor-Tschudnowskaja

Die besondere Stellung des Pronomens „wir“ im russländischen Selbstbild ist allgemein bekannt. Dem Selbstverständnis der Bevölkerung Russlands werden Gemeinschaftsorientierungen zugeschrieben und einem „individualistischen Westen“ gegenübergestellt, wobei diese Wir-Bezogenheit in dem sich rapide wandelnden postsowjetischen Russland unzureichend reflektiert wird. Die vorliegende Untersuchung befasst sich mit einer spezifischen Verwendung der Possessivform des Pronomens „wir“, nämlich mit dem Deutungsmuster „unser Mensch“ (naščelovek) unter jungen Erwachsenen, konkret Studierenden in der „nördlichen Hauptstadt“ St. Petersburg. Bei der untersuchten Altersgruppe (18 bis 21 Jahre) handelt es sich um die erste postsowjetische Generation, da alle Befragten während der„Perestrojka“ (1985–1991) geboren wurden und somit die Sowjetunion nicht mehr bewusst erlebten.

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Berliner Debatte 1 | 2008
Antisemitismus
192 Seiten

Die amerikanische Demokratie nach Bush

9 Seiten | Autor: Dick Howard

Um über die amerikanische Demokratie nach Bush zu spekulieren, muss man zuerst verstehen, was diese Demokratie war, und was Bush ihr angetan hatte. Nur in diesem Kontext kann man auch sinnvoll von der gegenwärtigen Wahlkampagne berichten.

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Berliner Debatte 1 | 2008
Antisemitismus
192 Seiten