Die Türkei und der Irakkrieg

Zwielichtige Beteiligung

15 Seiten | Autor: Ece Göztepe, Aykut Çelebi

Man sollte annehmen, daß die BürgerInnen eines Landes keine Schwierigkeiten damit haben, die Frage zu beantworten, ob ihr Land sich an einem Krieg beteiligt (hat) oder nicht. Im Falle der Rolle der Türkei im zweiten Irakkrieg, der mit dem Angriff der USA und ihrer Alliierten auf den Irak am 20. März 2003 begann und am 1. Mai 2003 offiziell zu Ende ging, scheint die Beantwortung dieser Frage für die türkischen BürgerInnen jedoch kein leichtes Unterfangen zu sein. Sowohl in der türkischen als auch in der europäischen Öffentlichkeit herrscht die Meinung vor, daß die Türkei eine Kriegsbeteiligung im Irak mit einem Parlamentsbeschluß vom 1. März 2003 ablehnte und erst am 7. Oktober 2003, nach der Ankündigung des Kriegsendes und der Resolution des UN-Sicherheitsrates 1483, beschloß, für eine Friedensmission ihre Truppen in den Irak zu entsenden. Doch diese Annahme kann mit Hilfe realer Fakten widerlegt werden, was im folgenden geschehen soll. In diesem Zusammenhang stellt sich dann natürlich die Frage, wie es überhaupt zu dieser Diskrepanz zwischen Realität und öffentlicher Meinung kommen konnte, wenn es um eine solch ernste Sache wie den Krieg geht. Die Antwort liegt in der Politik der regierenden Partei AKP (Gerechtigkeits- und Entwicklungspartei) und der Rolle der türkischen Medien.

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Erschienen in
Berliner Debatte 5 | 2004
Kultur als Entwicklungsvariable in Osteuropa
208 Seiten

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