Berliner Debatte Initial
Das Ost-West-Problem
14 Seiten | Autor: Georgi Schachnasarom
Das A und 0 des neuen politischn Denkens ist die Anerkennung der Tatsache, daß wir in einer widerspruchsvollen, aber interdependenten Welt leben. Diese Einsicht zwingt zu einer Neubewertung einer ganzen Reihe von Begriffen, die Bezug zur theoretischen und praktischen Tätigkeit im internationalen Bereich haben. Besonders wichtig ist es, unsere Ansichten zu den Beziehungen zwischen den Staaten der beiden hauptsächlichen Gesellschaftssysteme der Gegenwart, dem sozialistischen und dem kapitalistischen, mit den Realitäten unserer Zeit in Übereinstimmung zu bringen. Nicht nur das Schicksal der beiden Seiten, sondern das Überleben der Menschheit hängt entscheidend davon ab, wie das Ost-West-Problem gelöst wird: Seine Lösung aber ist letztlich unmöglich ohne Überwindung der tiefgehenden ideologischen Konfrontation, die der derzeitigen Spaltung der Welt zugrunde liegt. Nicht die ökonomische, nicht die geistige und nicht einmal die politische, sondern eben die ideologische Konfrontation ist gemeint. Dabei geht es keineswegs um die Beseitigung der ideologischen Unterschiede, die mit den Existenzbedingungen, den Interessen und Positionen der Hauptklassen und sozialen Gruppen·der Gesellschaft von heute zusammenhängen. Niemand vermag dem ewigen Streit ein Ende zu setzen, den die verschiedenen Ideologien sozialen, nationalen und religiösen Ursprungs untereinander austragen. Die Frage lautet vielmehr: Darf sich dieser Streit zu einer unüberbrückbaren Konfrontation zuspitzen und mit einer weltweiten Bartholomäusnacht enden?
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Zwei Farben einer Zeit oder die Lehren der Chrustschow-Ära
13 Seiten | Autor: Gawriil Popow
Das Jahrzehnt Chrustschows wie auch die Reformen Kossygins waren für mich eine Art politische Universität. Ich war Zeuge und in gewissem Grade Teilnehmer der Ereignisse. Durch den Vergleich der Losungen, Resolutionen, Bücher und Artikel dieser Zeit mit der mir bekannten Realität gelangte ich zum Verständnis des Verhältnisses von Geschichte und ihrer Widerspiegelung, was mir zu einer neuen Sicht sowohl auf Lenin als auch auf Marx verhalf. Die Erfahrungen eben dieser beiden Perioden lehrten mich, zwischen deklarierten Vorhaben und den tatsächlichen Plänen, zwischen Absichten und ihrer Realisierung zu unterscheiden. Kurz gesagt, ich bekam ein Gefühl für Geschichte.
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Politische Macht und Machtkampf im Sozialismus
11 Seiten | Autor: Anatoli Butenko
Aufrufe wie „Alle Macht zurück an die Sowjets!“ setzen heute niemand mehr in Erstaunen. Doch noch gestern galt die Ansicht, daß die Sowjets in unserer Gesellschaft nicht die volle Volksherrschaft gewährsleisten, als Verleumdung. Tatsächlich aber bestand eine solche Situation. Warum war die Macht der Sowjets nicht vollständig? Wer hat wann die Sowjets und damit die Masse der Werktätigen ihrer Macht beraubt?
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Plädoyer für eine neue Verfassung der DDR.
9 Seiten | Autor: Karl-Heinz Schöneburg
Die noch gültige Verfassung der DDR wurde 1968 unter Leitung Walter Ulbrichts erarbeitet. Sie erfuhr 1974 unter Erich Honecker eine zusätzliche stalinistische Veränderung. Für diese Verfassung waren deutlich nachweisbar Denkweisen und verfassungsrechtliche Positionen bestimmend, die stalinistischer Herkunft sind. Sie stellte - und dies darf niemals vergessen werden - eine scheinjuristische Verbrämung einer deformierten, administrativbürokratisch geleiteten „sozialistischen“ Gesellschaft dar.
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Moderne Gesellschaft und „Marxismus-Leninismus“ schließen einander aus
6 Seiten | Autor: Hans-Peter Krüger
Zu Lenins Lebenszeit gab es keinen „Leninismus“, verstanden als die der neuen Epoche angemessene Weiterentwicklung des Marxismus. Der „Marxismus-Leninismus“ (im folgenden: M.-L.) ist ideologiehistorisch ein nachleninsches Phänomen, das sich während der 20er Jahre in der Sowjetunion und in der III., d. h. der Kommunistischen Internationale herausgebildet hat. Ich gehe hier nicht dieser Herausbildung und in der Stalin-Periode erfolgten Systematisierung des M.-L. nach, obgleich wir dringend solcher Studien bedürfen. Vielmehr möchte ich vier Thesen zur Diskussion stellen, die die Fernwirkungen des allgemein üblichen Verständnisses des M.-L. bis in die 80er Jahre hinein betreffen. Die frühere ideologische Monopolstellung des ·M.-L. in den osteuropäischen Ländern einschließlich der DDR hat den gesellschaftstheoretischen Entwurf einer Konzeption des „modernen Sozialismus“ radikal demokratischen Charakters auf das stärkste behindert. Sie blockierte die Rezeption marxistischer·wie nichtmarxistischer Forschungstraditionen, die wir für die Ausarbeitung eines eigenständigen sozialistischen Entwicklungsweges gebraucht hätten. Die gesellschaftstheoretische Kritik des M.-L. erfolgt hier nicht nur unter der Losung „Zurück .zu Marx“. Die Rekonstruktion des Marxschen Vermächtnisses ist selbst schon auf die heutige Problemlage und den dafür relevanten internationalen Forschungsstand zu beziehen.
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Modell einer herrschaftsfreien Kommunikation
13 Seiten | Autor: Guntolf Herzberg
Wenn auf einer Internationalen philosophischen Tagung ein Vortrag mit dieser übersehrift angekündigt worden wäre, dann wäre die Sache klar: Jeder Teilnehmer wüßte, daß es hierbei um Jürgen Habermas geht - zustimmend oder polemisch. Die Zuhörer wüßten, wer Habermas ist, kennten seine Auffassungen, stünden bereits vor dem Vortrag zustimmend oder ablehnend zu dieser Theorie und würden nun warten, was der vortragende Neues zu sagen hat. Der seinerseits wüßte, daß er unbedingt sich mit dem Habermasschen Opus magnum „Theorie des kommunikativen Handelns“ auseinandersetzen müßte, dürfte mit Namen wie Max Weber, Talcott Parsons, George .Herbert Mead und mit seltsamen Begriffen um sich werfen und wüßte, daß er verstanden werden würde. So einfach sind die Spielregeln internationaler Fachtagungen.
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Für ein humanes und rationelles Wirtschaftssystem
7 Seiten | Autor: Manfred Wölfling
In der gegenwärtigen Situation des Umbruchs bewegt eine offene Frage das Denken und Handeln vieler Menschen: Welchen Grad der Bedürfnisbefriedigung können wir in unserer vernetzten Welt erreichen, und wie gehen wir dabei mit unseren eigenen geistigen und materiellen Ressourcen um?
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Was ist Sozialismus?
110 Seiten | Autor: Peter Ruben
Die gegenwärtige Krise in der DDR führt zunehmend zur Artikulation von Meinungen, die auf den vollständigen Verzicht des Gebrauchs des Wortes Sozialismus zur ideellen Bestimmung der weiteren Perspektive dieses Staates hinauslaufen. Seit Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 mit dem Konsumgüterangebot in Westberlin und Westdeutschand in der sinnlichen Wahrnehmung konfrontiert, entwickeln mehr und mehr Menschen aus der DDR das Gefühl, in der Befriedigung ihrer persönlichen Bedürfnisse zu kurz gekommen zu sein. Und angesichts der Lage in der Volkswirtschaft der DDR sehen sie dann das Heil in der Herstellung der politischen Einheit beider deutscher Staaten. Die Realisierung dieser Vorstellung liefe selbstverständlich auf die Restauration des Systems der rein persönlichen Verfügung über die Produktionsbedingungen hinaus, auf die Wiederherstellung des Kapitalismus - natürlich in seiner gegenwärtigen westdeutschen Verfassung. So hätten wir dann den Vollzug von Urteilen wie „Der Sozialismus ist gescheitert“, „Marxist tot und Jesus lebt“ u. ä. vor uns. Diese Lage eines Großteils unseres momentanen gesellschaftlichen Bewußtseins, das damit weniger von der notwendigen Überlegtheit, desto mehr aber vom Gefühl der Empörung über Amtsmißbrauch und Korruption ehemaliger leitender Funktionäre geprägt ist, macht es unumgänglich, sich sozialtheoretisch des wirklichen Inhalts der Krise zu versichern.
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Lenins politisches Vermächtnis
14 Seiten | Autor: N. Bucharin
Genossen! Das Werk von bedeutenden Menschen - und unser verstorbener Lehrer und Führer gehört zu den allerbedeutendsten - stellt eine außerordentliche Schatzkammer von Ideen dar. Ich kann nicht umhin, aus der bemerkenswerten Vielfalt dieser Schatzkammer etwas auszuwählen, meinem Thema bestimmte Grenzen zu setzen, denn die Schätze dieses geistigen Nachlasses sind unerschöpflich und unermeßlich. Ich beschränke mich in meinen Ausführungen auf das politische Vermächtnis Lenins, das heißt auf all die Gedanken, die Wladimir Iljitsch als sein letztes, weisestes und abgewogenstes Wort, als seine letzte, am meisten durchdachte Richtlinie hinterlassen hat. Ich werde von dem tief durchdrungenen, genialen Plan der gesamten Arbeit sprechen, den Lenin der Partei gegeben hat, der Partei, die er geschaffen hatte, an deren Spitze er stand, die er zum Sieg führte, die er in den heldenhaften, ehernen Tagen des Bürgerkrieges leitete, die er umgestaltete und in der beginnenden Epoche der großen Wirtschaftsvorhaben erneut in den Kampf führte.
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Teufelskreis einer falschen Logik.
6 Seiten | Autor: N. Peche
ohne
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