Stefania Maffeis: Zwischen Wissenschaft und Politik
2 Seiten | Autor: Heike Guthoff
Stefania Maffeis zeichnet in ihrer Arbeit über “Transformationen der DDR-Philosophie 1945-1993” ein nuanciertes Bild deutscher Philosophiegeschichte. In einer materialreichen Analyse setzt sie institutionelle wie strukturelle Merkmale und fachinterne Debatten zu den jeweiligen kulturellen und politischen Bedingungen in Beziehung, innerhalb derer sich das Fach konstituiert, entwickelt und schließlich zersetzt hat. Die somit zwischen Philosophie, Philosophiegeschichte und Soziologie zu verortende Untersuchung steht in der Tradition Foucaults und Bourdieus. Methodisch und begrifflich folgt sie vor allem Bourdieus „Die politische Ontologie Martin Heideggers“, einer Untersuchung der akademischen Philosophie in der Weimarer Republik. Strenger und differenzierter als Bourdieu selbst gebraucht die Autorin dessen Begriff des Sozialen Feldes zur Erforschung ihres Untersuchungsgegenstandes. Auf der Basis von fachinternen Debatten und siebzehn Zeitzeugeninterviews, aber auch Archivakten, Ausstellungskonzepten usw. konstruiert sie die Philosophie der DDR als Austragungsort von Anerkennungskämpfen. Sie will „durch eine Doppellektüre, der internen Entwicklung des Gedankens und des externen politisch-gesellschaftlichen Kontextes“, herausfinden, “ob und unter welchen Bedingungen die Philosophie gesellschaftskritische Bedeutung gewinnen kann”.
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