Demokratie okay, aber für alle?

Demokratieunzufriedenheit und selektive Demokratie in Mittel- und Osteuropa

16 Seiten | Autor: Mihai Varga, Annette Freyberg-Inan

In der politikwissenschaftlichen Literatur zu Mittel- und Osteuropa (MOE) ignoriert man weitgehend eine Entwicklung, die seit dem Beginn der 1990er Jahre andauert und sich heute vielerorts noch verstärkt. Die Unzufriedenheit der Bürger mit ihren neuen demokratischen Systemen galt lange als wenig relevant, vor allem da sie bislang nicht direkt zu demokratiegefährdenden Massenbewegungen geführt hat und anscheinend nicht mit einer prinzipiellen Ablehnung der Demokratie als solcher einhergeht. Die wirtschaftlichen Reformen der ersten Hälfte der 1990er Jahre lösten zwar Proteste aus, diese stellten aber die Demokratie als politisches System nie explizit in Frage. In Meinungsumfragen wie den Eurobarometer-Untersuchungen und in relativ niedrigen Wahlbeteiligungen wird jedoch eine massive Enttäuschung mit den neuen politischen Systemen sichtbar.

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