Arbeit und Anmut des Boxens
173 Seiten
Die Welt als Bühne und die Bühne als Welt... Das gilt auch für die Sportarena oder den Boxring. Nachdem man Texte, wie die im Schwerpunkt dieses Heftes versammelten, in ihrer Kompaktheit und Vieldimensionalität gelesen hat, wundert man sich, daß dieses Thema in der Bundesrepublik nicht schon längst intensiver bearbeitet worden ist. Die Aufsätze befassen sich auf unterschiedliche Weise mit der Produktion des Boxers und der Boxerin (!) innerhalb und außerhalb der Trainingshalle und des Rings sowie in der Literatur und im Film. Dabei steht nicht ihre Arbeit in einem technischen Sinne im Mittelpunkt, sondern die Erzeugung sozialer Qualitäten und die Konstruktion verschiedener Identitäten, die des sozio-kulturellen Geschlechts (Gender) eingeschlossen. Die Untersuchungen werden überwiegend aus der Innenperspektive heraus unternommen und sind empirisch gesättigt.
Berliner Debatte Initial will mit diesem Schwerpunkt zum einen die Publikation von Texten fortsetzen, die sich mit der Bedeutung und dem Stellenwert des Zuschauersports in der Moderne und seinen kulturellen Zusammenhängen befassen, mit den Querverbindungen zu Wirtschaft, Politik, Bildung und Sozialverhältnissen. Deutlich wird erneut, daß der Sport nach wie vor auch die Dimension einer Säkular-Religion hat: die Erwartung des Neuen Menschen, die Erneuerung oder Verbesserung des Menschheitlichen, auch in Gestalt der Veränderung von Geschlechterbildern und –beziehungen (wieder im Sinne von gender, nicht schlicht von sex). Im Unterschied zu Heft 6/1999 geht es diesmal nicht so sehr um die Symbolik des Tuns, sondern die Entwicklung des Athleten bzw. der Athletin. Auch in dem an sportlichen Großereignissen reichen Jahr 2000 war – abgesehen von der aufwendigen medialen Präsentation der Gewichtsprobleme einiger Prominenter – gerade über die Athletik als Tätigkeit und Arbeit, über ihre inneren Ideale und Sinnstrukturen wenig zu erfahren.
Inhalt
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Über die Berufsethik des Preisboxers
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Ein Soziologe unter Preisboxern
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Boxen zwischen Leistungsethos und Lucky Punch
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Zur sozialen Logik von Kampfsport, Migration und Unterprivilegierung bei Berliner Amateurboxern
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Boxen als Tanzsport
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Die soziale Konstruktion der Identitäten von Boxerinnen
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Eine Einführung in Bilder und Bedeutungen
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Vom Varieté zur Profiszene: Die Geschichte des deutschen Frauenboxens
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Sportkultur, Geschlechterverhältnisse und Gesellschaft in Romanen von Musil, Wohlbrück und Uzarski
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Maskuline Ängste und Moden am Ende des 20. Jahrhunderts
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Wie ein Mann sich im klassischen Boxfilm macht
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Judith Butlers unbekannte Wiederentdeckung der Unumgänglichkeit Philosophischer Anthropologie
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Ein Essay über den „flexiblen Menschen“
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Zur Sozioökonomie der US-Dominanz
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Zeitschriften in der DDR
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