1990

Militärdoktrinen und internationale Sicherheit

Für eine entmilitarisierte DDR

10 Seiten | Autor: Siegfried Fischer

Wer heute, speziell in Europa, über Sicherheitsfragen diskutiert, muß einerseits berücksichtigen, daß Sicherheit ein komplexes Phänomen ist, in dem sich ökologische, ökonomische, politische, militärische und humanitäre Aspekte miteinander verflochten haben. Bei aller Gefahr, die von der nuklearen und konventionellen Overkill-Kapazität in Ost und West ausgeht, sollte man nicht die wachsenden Gefahren der ökologischen „Zeitzünderbombe“ sowie der konfliktträchtigen sozialökonomischen Unterentwicklung, sowohl im Nord-Süd- als auch im West-Ost-Gefälle, vergessen. Andererseits hat Sicherheit schon lange den nationalstaatlichen Rahmen gesprengt und ist gerade wegen der ökonomischen, ökologischen, kulturellen, politischen und militärischen Interdependenzen nur noch gemeinsam zu haben. Sicherheit ist heute Freiheit der Eigenentwicklung eines Staates in einer europäischen und zugleich globalen Gemeinschaft.

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 1990
Bausteine aus zerbrochenen Träumen
109 Seiten

Phänomen Gorbatschow

Ein politischer Führer vor dem Hintergrund der Perestroika

9 Seiten | Autor: Witali Tretjakow

Die Perestroika geht ihren Gang, und die Kritik an Michail Gorbatschow nimmt zu. Die Stiche werden schmerzhafter, das läßt sich nicht verbergen. Und Gorbatschow ist psychologisch offenbar auch nicht so beschaffen, daß er es gut verbergen könnte. Trotzdem geht er weiter. Wohin? Warum hält er nicht ein? Manch einer fragt auch: Warum ist sein Weg so kurvenreich? Und was ist er überhaupt für ein Mensch, daß er bisher nicht gescheitert ist?

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 1990
Bausteine aus zerbrochenen Träumen
109 Seiten

Eine kardinale marxistische Illusion und ihr Beitrag zum realsozialistischen Fiasko

8 Seiten | Autor: Christian Zak

Die kommunistischen Parteien waren in ihren weltanschaulichen Ansprüchen nie zurückhaltend. Der Marxismus als ihre theoretische Grundlage wurde als »einzig wissenschaftlicher Standpunkt« bezüglich der Gesellschaft, als »allmächtige, weil wahre« gegenüber lauter falschen Weltanschauungen bezeichnet. Damit wurde proklamiert, nun endlich die feste, nur noch von Verblendeten oder Unwissenden bestreitbare Bestimmung, das »Wesen« von Demokratie, Freiheit, Gerechtigkeit und anderen weltanschaulichen Grundorientierungen gefunden zu haben.

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 1990
Bausteine aus zerbrochenen Träumen
109 Seiten

Auch unter den Trümmern zerbrochener Träume gibt es Bausteine

Aus einem Podiumsgespräch mit Wiktor Kisseljow, Moskau, und Friedrich Schorlemmer, Wittenberg

Am 8. Februar dieses Jahres veranstaltete das Haus der Sowjetischen Wissenschaft und Kultur in der Berliner Friedrichstraße ein Podiumsgespräch zum Thema »Philosophie der Erneuerung«. Den Fragen und der Diskussion der den Großen Saal füllenden Interessenten stellten sich Professor Dr. Wiktor Kisseljow, Abteilungsleiter am Institut für die Wirtschaft des sozialistischen Weltsystems in Moskau, und Pfarrer Friedrich Schorlemmer, Dozent am Evangelischen Predigerseminar in Wittenberg und Mitherausgeber unserer Zeitschrift. Das fast dreistündige Gespräch kann hier nur in stark komprimierter Form wiedergegeben werden.

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 1990
Bausteine aus zerbrochenen Träumen
109 Seiten

Aktualität einer frühen Kritik

Anmerkungen zu Max Weber: Der Sozialismus (1918)

ohne

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 1990
Wieviel Gemeineigentum brauchen wir?
109 Seiten

Innen- und Außenpolitik: Die DDR in den Ost-West-Beziehungen

Mit der eingeleiteten radikalen Wende in der Gesellschaftspolitik der DDR sind neue Ausgangsbedingungen für die Außen- und Sicherheitspolitik geschaffen worden. Diese Wende steht im grundsätzlichen Einklang mit den tiefgreifenden politischen Wandlungen in den anderen sozialistischen Staaten sowie mit den seit längerem systemübergreifenden Prozessen auf dem europäischen Kontinent und bedeutet auch eine - wenngleich nicht kurzfristig zu realisierende - Chance für eine Kooperation auf neuer Grundlage. Dies ist wichtig für ein Haus Europa. Angesichts der vielen Krisenprobleme in den östlichen Ländern, einer kaum vorhandenen politischen Infrastruktur zwischen ihnen und des faktisch nichtexistenten RGW wird es allerdings auf absehbare Zeit sehr schwierig sein, diese Potenzen zu mobilisieren.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 1990
Wieviel Gemeineigentum brauchen wir?
109 Seiten

Sinn und Maß militärischer Macht

13 Seiten | Autor: Sergej Blagowolin

Unter der schier unendlichen Vielzahl von Problemen, die unser Land gegenwärtig in Atem halten, nimmt die Umbewertung dessen, was auf dem Gebiet der militärischen Anstrengungen geschehen ist und noch geschieht, einen besonderen Platz ein. Zu dieser Umbewertung hat der Kongreß der Volksdeputierten im Juni 1989 einen wichtigen Beitrag geleistet. Wir erleben einen außerordentlich komplizierten und mitunter auch schmerzhaften Vorgang. Noch unlängst versuchte man, uns zu überzeugen (und hätte uns fast überzeugt), daß es umso besser sei, wir ruhiger lebten und zuverlässiger geschützt seien, je mehr militärische Macht zu unserer Verfügung stünde. Was es auch kosten möge, für unsere Sicherheit in einer, Welt, in der wir so viele Feinde haben, für welche, zudem ein militärischer Sieg nahezu die einzige Chance für das Überleben ihres sozialen Systems sei, könne kein Preis zu hoch sein. Das alles stützte sich auf durchaus verständliche historische Reminiszensen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 1990
Wieviel Gemeineigentum brauchen wir?
109 Seiten

Das Ost-West-Problem

Entideologisierung zwischenstaatlicher Beziehungen?

14 Seiten | Autor: Georgi Schachnasarom

Das A und 0 des neuen politischn Denkens ist die Anerkennung der Tatsache, daß wir in einer widerspruchsvollen, aber interdependenten Welt leben. Diese Einsicht zwingt zu einer Neubewertung einer ganzen Reihe von Begriffen, die Bezug zur theoretischen und praktischen Tätigkeit im internationalen Bereich haben. Besonders wichtig ist es, unsere Ansichten zu den Beziehungen zwischen den Staaten der beiden hauptsächlichen Gesellschaftssysteme der Gegenwart, dem sozialistischen und dem kapitalistischen, mit den Realitäten unserer Zeit in Übereinstimmung zu bringen. Nicht nur das Schicksal der beiden Seiten, sondern das Überleben der Menschheit hängt entscheidend davon ab, wie das Ost-West-Problem gelöst wird: Seine Lösung aber ist letztlich unmöglich ohne Überwindung der tiefgehenden ideologischen Konfrontation, die der derzeitigen Spaltung der Welt zugrunde liegt. Nicht die ökonomische, nicht die geistige und nicht einmal die politische, sondern eben die ideologische Konfrontation ist gemeint. Dabei geht es keineswegs um die Beseitigung der ideologischen Unterschiede, die mit den Existenzbedingungen, den Interessen und Positionen der Hauptklassen und sozialen Gruppen·der Gesellschaft von heute zusammenhängen. Niemand vermag dem ewigen Streit ein Ende zu setzen, den die verschiedenen Ideologien sozialen, nationalen und religiösen Ursprungs untereinander austragen. Die Frage lautet vielmehr: Darf sich dieser Streit zu einer unüberbrückbaren Konfrontation zuspitzen und mit einer weltweiten Bartholomäusnacht enden?

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 1990
Wieviel Gemeineigentum brauchen wir?
109 Seiten

Zwei Farben einer Zeit oder die Lehren der Chrustschow-Ära

13 Seiten | Autor: Gawriil Popow

Das Jahrzehnt Chrustschows wie auch die Reformen Kossygins waren für mich eine Art politische Universität. Ich war Zeuge und in gewissem Grade Teilnehmer der Ereignisse. Durch den Vergleich der Losungen, Resolutionen, Bücher und Artikel dieser Zeit mit der mir bekannten Realität gelangte ich zum Verständnis des Verhältnisses von Geschichte und ihrer Widerspiegelung, was mir zu einer neuen Sicht sowohl auf Lenin als auch auf Marx verhalf. Die Erfahrungen eben dieser beiden Perioden lehrten mich, zwischen deklarierten Vorhaben und den tatsächlichen Plänen, zwischen Absichten und ihrer Realisierung zu unterscheiden. Kurz gesagt, ich bekam ein Gefühl für Geschichte.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 1990
Wieviel Gemeineigentum brauchen wir?
109 Seiten

Politische Macht und Machtkampf im Sozialismus

11 Seiten | Autor: Anatoli Butenko

Aufrufe wie „Alle Macht zurück an die Sowjets!“ setzen heute niemand mehr in Erstaunen. Doch noch gestern galt die Ansicht, daß die Sowjets in unserer Gesellschaft nicht die volle Volksherrschaft gewährsleisten, als Verleumdung. Tatsächlich aber bestand eine solche Situation. Warum war die Macht der Sowjets nicht vollständig? Wer hat wann die Sowjets und damit die Masse der Werktätigen ihrer Macht beraubt?

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 1990
Wieviel Gemeineigentum brauchen wir?
109 Seiten