Diplomatie
Rapallo – Paradigma für Realismus in der Außenpolitik
5 Seiten | Autor: Jürgen Angelow
Der am 16. April 1922 zwischen der Weimarer Republik und der Rus- sischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (Sowjetrussland) abgeschlossene Vertrag von Rapallo trägt die Unterschriften Reichsau- ßenministers Walter Rathenau und seines sowjetrussischen Amtskollegen Georgi Tschitscherin. Die meisten seiner Bestimmungen traten bereits am Tage der Unterzeichnung in Kraft. Rapallo steht bis heute als Synonym für eine außenpolitische Orientierung, die von Desillusionierung und Realismus auf beiden Seiten ebenso gekennzeichnet ist wie vom Willen, eine gegenseitige Vorteilssituation herbeizuführen. Diese war angesichts des Scheiterns einer größeren, das Gesamtsystem umfassenden Lösung in greifbare Nähe gerückt. Und sie wurde genutzt. Das damals Erreichbare wäre nicht erreicht worden, hätten die Handelnden auf beiden Seiten ihre weltanschauliche Distanz zur alleinigen Richtschnur des Handelns erhoben.
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Das Versagen der Diplomatie
5 Seiten | Autor: Ralf Havertz
Zu den fundamentalen Aufgaben der Diplomatie gehört die Verhinde- rung und Lösung von Konflikten. Es gibt in der Geschichte viele Beispiele für geglückte Diplomatie: Die Ostpolitik Willy Brandts hat während des Kalten Krieges einen bedeutenden Beitrag zur Entspannung in Europa geleistet. Das gleiche gilt für die Organisation für Sicherheit und Zusam- menarbeit in Europa (OSZE). Es ist daher fatal, wenn Diplomatie für das Gegenteil missbraucht wird, für die Anheizung und Verschärfung von Konflikten. Nichts anderes konnten wir in den letzten Wochen in den Reaktionen der westlichen Diplomatie auf den Krieg Russlands gegen die Ukraine beobachten.
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Alexandra Kollontai
4 Seiten | Autor: Wladislaw Hedeler
Kurz nach der Oktoberrevolution in Russland ernannte Lenin mit Alexandra Kollontai die erste Frau als Ministerrin der neuen Sowjetregierung. Die junge Adlinge war frühzeitig zur russischen Sozialdemkratie gestoßen und war über Jahre im Exil. In den politischen Auseinandersetzung der jungen Sowjetunion trat sie immer wieder für die Emanzipation der Frauen ein. 1923 wurde sie die erste und wohl berühmteste Botschafterin der Sowjetunion. Während des Zweiten Weltkrieges spielte die extravagante und widersprüchliche Diplomatin in Schweden eine wichtige Rolle.
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SOZ und QUAD: Indiens delikater Balanceakt
5 Seiten | Autor: Shanthie Mariet D'Souza
In Zeiten wechselnder globaler Allianzen und konkurrierender geopolitischer Interessen versucht Indien, eine Balance zur Wahrung seiner strategischen Autonomie zu halten. Im Juni 2018 nahm es am Qingdao-Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) teil, zum ersten Mal als Vollmitglied.
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Rückkehr der Interessen in einer multipolaren Welt
2 Seiten | Autor: Alexander Rahr
Die einhellige Verdammung des Helsinki-Gipfels am 16. Juli durch US-Politiker und die westliche Presse ist nicht nachvollziehbar. Man mag Donald Trump als einen Quartalsirren bezeichnen, weil er Verbündete in Europa so mit Füssen tritt. Man mag auch der gigantischen Manipulation der öffentlichen Meinung erliegen und glauben, Russland habe sich in die US-Wahlen eingemischt. Beide Argumente haben aber mit dem Gipfel wenig zu tun. Es ist nur folgerichtig, dass die beiden mächtigsten Politiker der Welt, die ihren Finger auf dem Atomknopf haben, endlich respektvoll zusammengekommen sind, um einige Bereiche in der Weltpolitik auszuloten, in denen man wieder zusammenarbeiten kann, um den Weltfrieden zu retten.
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Das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten
ISBN 978-3-941880-10-8 | ISSN 1861-5139 | 45 Seiten
Mit diesem Buch wird die “Trilogie zu den auswärtigen deutschen Diensten”, die eröffnet wird mit dem Lehrtext 15 und ihre Fortsetzung im Lehrtext 16 findet, komplettiert. Den Abschluss bildet eine Auseinandersetzung mit der Außenpolitik und Diplomatie der DDR: vom Aufbau und der Funktionsweise des außenpolitischen Apparates über das außenpolitische Personal bis zur Abwicklung des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten.
Das Auswärtige Amt
ISBN 978-3-941880-09-2 | ISSN 1861-5139 | 55 Seiten
Im Lehrtext werden wichtige Phasen der Entwicklung des bundesdeutschen Auswärtigen Dienstes dargestellt: Von der Neugründung des Auswärtigen Amtes über dessen Rolle bei der Westintegration der BRD und bei der Umsetzung der Ostpolitik, bei der Gestaltung des Verhältnisses zwischen beiden deutschen Staaten bis zur Wiedervereinigung. Am Ende werden die umfassenden Reforminitiativen vorgestellt, mit denen der Auswärtige Dienst auf neue Herausforderungen dieses Jahrhunderts reagiert.
Deutsche Außenministerien
ISBN 978-3-941880-07-8 | ISSN 1861-5139 | 142 Seiten
Der Text ist die erste Gesamtdarstellung zur Geschichte der deutschen Institutionen für die Außenpolitik bis 1945. Deren Erforschung ist wegen der wechselhaften Geschichte und der Kleinstaaterei schwierig. Die Autoren bieten einen kenntnisreichen Überblick über die Geschichte der auswärtigen Dienste Deutschlands von den außenpolitischen Institutionen im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation über das Auswärtige Amt in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus bis zu seiner Auflösung im Jahr 1945.
Herbert Blankenhorn
3 Seiten | Autor: Siegfried Schwarz
Im November 1949, als die Bildung des neuen Auswärtigen Amts vorbereitet wurde, meinte einmal Konrad Adenauer zu seinem Adlatus: „Sie vom AA halten mir zu sehr zusammen. Sie wissen, dass ich ein neues Amt aufbauen möchte, das mit den alten Leuten möglichst wenig zu tun hat.“ Was Adenauer frühzeitig gegenüber Herbert Blankenhorn geäußert hatte, bestätigte sich allerdings binnen kurzem: Gerade mit Hilfe dieses Diplomaten gelangten führende Vertreter des AA der Nazizeit in das wichtige neue Amt an der Koblenzer Straße zu Bonn. Blankenhorn, Spross einer bekannten Winzer- und Wein- händlerfamilie in Südbaden, wurde 1904 in Mühlhausen/ Elsass geboren. Er trat 1929 in den diplomatischen Dienst des Deutschen Reiches und durchlief während der nazistischen Zeit mehrere Stationen in verschiedenen Botschaften. 1938 wurde er Mitglied der NSDAP, trat aber nicht nennenswert in Erscheinung. In der Schlussphase des „Dritten Reiches“ diente er als Legationsrat I. Klasse im Protokoll des AA.
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Konstantin Freiherr von Neurath
3 Seiten | Autor: Siegfried Schwarz
Am 30. Januar 1937 feiert Hitler in einer Kabinettssitzung den vierten Jahrestag seiner „Machtergreifung“. Aus diesem Anlass verleiht er allen Ministern das „Goldene Parteiabzeichen“. Als Erstem überreicht er dem Außenminister das Abzeichen mit den Worten: „Sie, Herr von Neurath, waren der nervenstarke Mann, der mir in allen kritischen Situationen zur Seite stand und auf den ich mich stützen konnte.“ Womit hatte sich Konstantin Freiherr von Neurath die lobende Anerkennung erdient? Von Neurath, 1873 als Sohn eines Gutsbesitzers und Oberstkammerherrn des Königs von Württemberg geboren, war 1901 in den Auswärtigen Dienst eingetreten und hatte 1914 bis 1916 als Botschaftsrat in Konstantinopel amtiert. Er wurde 1919 Gesandter in Kopenhagen und 1922 Botschafter in Rom.
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