1996

WeltTrends 13 | 1996

Deutschland und Polen

ISBN 978-3-929666-76-2 | ISSN 0944-8101 | 208 Seiten

Deutschland-Polen: Was hat sich seit dem Nachbarschaftsvertrag von 1991 verändert? Autoren aus beiden Ländern diskutieren Fortschritte, Defizite und Probleme in den bilateralen Beziehungen: Wie kann die europäische Dimension des Vertragssystems gestärkt werden? Welche Ergebnisse konnte die neuartige Sicherheitskooperation erreichen? Wie nehmen sich Deutsche und Polen gegenseitig wahr? Welche Perspektiven haben Euroregionen an Oder und Neiße? Hilft die wirtschaftliche Zusammenarbeit der Annäherung Polens an die EU? Auf dem Streitplatz wird die Frage gestellt: Können Polen und Deutsche Stätten des gemeinsamen Erinnerns finden, die der Versöhnung dienen? Hinzu kommt ein Blick in die Geschichte zu den widersprüchlichen Beziehungen VR Polen – DDR in den 60er Jahren. Weitere Beiträge behandeln die Sicherheitsinteressen der USA, Großbritanniens und Frankreichs nach dem Kalten Krieg und die Dependencia- Theorie im heutigen Lateinamerika.

WeltTrends 12 | 1996

Globaler Kulturkampf?

ISBN 978-3-929666-77-9 | ISSN 0944-8101 | 208 Seiten

Das Thema „Globaler Kulturkampf?“ wurde von der Huntington-Debatte provoziert. Die Autoren dieses Heftes haben unterschiedliche Fragen aufgegriffen: Hilft der Rückgriff auf Ethnie und Kultur weiter, wenn es um Erklärungsmuster oder Lösungsansätze für die regionalen und lokalen Konflikte in der heutigen Welt geht? Sind die ostasiatischen Kulturen mit liberaler Demokratie vereinbar? Führt die chinesische Reformpolitik zu einer nicht intendierten Kettenreaktion, die bereits eine Transformation der politischen Herrschaftsverhältnisse eingeleitet hat? Wie kann ein konsistentes Menschenrechtsverständnis aussehen, das sich auf die westlichen Werte gründet und zugleich universellen Charakter trägt? Wie hält es der Islam mit dem Völkerrecht und der gegenwärtigen internationalen Ordnung? Auf dem Streitplatz steht in dieser Ausgabe eine Auseinandersetzung mit den Schwächen der neorealistischen Schule. Freie Beiträge befassen sich mit der Vertretung schottischer Interessen im EU-Gefüge und diskutieren die Kategorie Souveränität im internationalen System.

WeltTrends 11 | 1996

Regionen in Westeuropa

ISBN 3-929666-78-2 | ISSN 0944-8101 | 208 Seiten

Do regions matter? Zumindest für Westeuropa wird dies bejaht. „Europa der Regionen“ und „dritte Ebene“ sind Schlagworte mit Gewicht, die auch hierzulande Konjunktur haben. Wie sieht aber die Realität des „Westeuropa mit Regionen“ aus? Wie handeln Regionen und in welchem Verhältnis stehen sie zu „ihrem“ Nationalstaat? Welche Chancen sieht die Wirtschaft in dieser Ebene? WeltTrends versucht mit regional vergleichenden Beiträgen und Fallstudien zu Großbritannien und Spanien Zwischenantworten zu geben. Zugleich wird dies in die Debatte über Akteure in den internationalen Beziehungen gestellt. Die Diskussion zur NATO-Osterweiterung wird weitergeführt. Erfahrungen aus dem Peace- Keeping der Vereinten Nationen werden vorgestellt und auf dem Streitplatz wird ein Entwurf zum Verständnis der internationalen Beziehungen angeboten. Hinzu kommen – wie immer bei WeltTrends – ausführliche Rezensionen, Konferenzberichte und Neuerscheinungen.

WeltTrends 10 | 1996

NATO-Osterweiterung

ISBN 978-3-929666-79-3 | ISSN 0944-8101 | 192 Seiten

Der Lähmung angesichts der Enttäuschung der hochfliegenden Illusionen über die Gestaltung einer gewaltfreien internationalen Ordnung nach dem Ende des Kalten Krieges ist Betriebsamkeit gewichen. In den Sozialwissenschaften hat wiedermal ein Gegenstand Konjunktur, der zumindest für die nördliche Hemisphäre seine Brisanz eingebüßt zu haben schien: Gewaltphänomene. WeltTrends versucht, der Vielgestaltigkeit der Ursachen und Erscheinungen von Gewalt in der nachkonfrontativen Welt nachzuspüren. John A. Vasquez weist in seinem Beitrag nach, daß Krieg ebenso wie Frieden soziale Konstrukte sind, daß Frieden folglich erlernt werden kann. Die im Hinblick auf die Gewaltproblematik oft unterschätzte völkerrechtliche Perspektive wird von Anthony Carty beigesteuert. Anthony Minnaars empirische Studie zu Gewaltmustern in Südafrika öffnet differenzierte Einblicke in die südafrikanische Gesellschaft nach der Überwindung der Apartheid. Felipe Mansilla ermöglicht mit seinen Überlegungen zur Rolle politischer Gewalt in der Andenregion ein tieferes Verständnis für die Eigentümlichkeit der politischen und sozialen Entwicklung in Lateinamerika. Auf dem Streitplatz verdeutlicht der Philosoph Volker Gerhardt die friedenswissenschaftliche und -politische Aktualität der Kantschen Schrift „Zum ewigen Frieden“. WeltTrends setzt mit Beiträgen von Konrad Klingenburg und Andreas Nölke die in Heft 8 begonnene Debatte zur Reform der UNO fort.

DSS-Arbeitspapiere 21 | 1996

Krieg in Jugoslawien – nur ein jugoslawischer Krieg?

Vorträge zum Vierten Dresdner Friedenssymposium am 10. Februar 1996
Herausgeber: Joachim Klopfer

ISSN 1436-6010 | 40 Seiten

Mit Beiträgen von Karl-Heinz Gräfe, Gerhard Stuby, Rolf Lehmann, Konrad Lübbert.

DSS-Arbeitspapiere 22 | 1996

Bericht über eine Meinungsumfrage unter Armeeangehörigen und Angehörigen der Grenztruppen der DDR zu aktuellen politischen Fragen und zum Verlauf der Militärreform der DDR (April 1990)

Erinnerungen an die „Wendezeit“ in der Bezirkssektion „Militärpolitik“ der URANIA
Autor: Gustav Urbani

ISSN 1436-6010 | 24 Seiten

Der folgende Bericht über eine Meinungsumfrage wurde in der letzten Phase der Existenz der DDR vom Lehrstuhl SOZIOLOGIE der Militärakademie „Friedrich Engels“ vorbereitet, durchgeführt und ausgewertet. Er dokumentiert das Meinungsbild von über 100.000 Soldaten der DDR unterschiedlicher Laufbahngruppen in einer politisch außerordentlich bewegten Zeit und reflektiert bis zu einem gewissen Grade den zum Zeitpunkt der Befragung erreichten Stand der Militärreform. Es entsteht ein ziemlich deutliches Bild über die geistige Verfassung der Armeeangehörigen und der Grenzsoldaten in der sogenannten Wendezeit. Ihre Widersprüchlichkeit erklärt sich demzufolge aus dem sich vollziehenden Umbruch, in dem Zukünftiges vielfach im Unklaren lag. Die Befragung fand kurz vor der letzten Wahl zur Volkskammer, dem Parlament der DDR, vom 19. März 1990 statt. Der Prozeß der deutschen Vereinigung war längst in Gang gekommen. Wie er sich jedoch konkret vollziehen würde, war in vieler Hinsicht unklar. In besonderem Maße traf dies auf die Zukunft der Streitkräfte zu, standen sich doch die bewaffneten Kräfte beider Militärblöcke in Europa seit über 40 Jahren feindlich gegenüber. Deutlich wird, daß es hierzu vielerlei Illusionen gab, die zum Zeitpunkt der Befragung wahrscheinlich schon nicht mehr angebracht waren. Es ist nur logisch, daß davon auch die Berichterstattung über diese Meinungsumfrage nicht frei ist. Die Zeit der Befragung war zugleich durch eine weitgehende Militärreform in der DDR gekennzeichnet. Sie wird in aktuellen Publikationen über die Streitkräfte der DDR leider weitgehend verschwiegen. Zu dieser Militärreform mit tiefgreifenden Umbrüchen gehörte die Auflösung der Organisationen der SED und der Politorgane, die Bildung des Verbandes der Berufssoldaten und der Gewerkschaft der Armeeangehörigen, die Wahl von Interessenvertretern der Soldaten und Unteroffiziere in den Einheiten (Kompanien und Bataillone) und Truppenteilen (Regiment, Geschwader), die Existenz der „Runden Tische“ zur parteienübergreifenden Beratung und Entscheidungsvorbereitung, die einschneidende Veränderung der Dienstorganisation und der Gewährung von Freizeit und Urlaub u. v. a. m. Insgesamt ging es also darum, die Existenz und das Leben der Streitkräfte auf eine demokratische Grundlage zu stellen. In dieser Zeit ist eine gesonderte Zeitung speziell zu den Problemen der Militärreform herausgegeben worden.

Schlagworte: Sicherheitspolitik | Militär | Frieden | DDR | NVA

DSS-Arbeitspapiere 23 | 1996

Zur Rolle des NKWD in der Sowjetischen Besatzungszone

ISSN 1436-6010 | 32 Seiten

Ende 1995 erschien in Moskau ein Buch von Michael Semirjaga unter dem Titel „Wie wir Deutschland verwalteten. Politik und Leben“. Der Autor hatte mit dem Manuskript an einem Wettbewerb zum 50. Jahrestag des Sieges teilgenommen und erhielt den 1.Preis. Er war selbst Mitarbeiter der SMAD und nutzte seine persönlichen Erinnerungen und auch bisher nicht erschlossene Archivbestände des Außenministeriums, des Verteidigungsministeriums und der Inneren Truppen des NKWD sowie das ehemalige Zentrale Parteiarchiv. Außerdem wurde neuere Literatur aus Rußland und der Bundesrepublik Deutschland verarbeitet. Die Arbeit ist nach Problemen gegliedert und besteht aus elf Kapiteln. In jedem Kapitel wird ein bestimmter Fragenkreis beleuchtet, mit dem sich die zentralen Organe und die Organe der SMAD in den Ländern beschäftigten. Mit Zustimmung des Autors wird das Kapitel 6 vorgelegt. Literatur aus Rußland und der Bundesrepublik Deutschland verarbeitet. Die Arbeit ist nach Problemen gegliedert und besteht aus elf Kapiteln. In jedem Kapitel wird ein bestimmter Fragenkreis beleucht

DSS-Arbeitspapiere 24 | 1996

Was des Volkes Hände schaffen soll des Volkes eigen sein

ISSN 1436-6010 | 104 Seiten

Der Volksentscheid in Sachsen zur Enteignung der Kriegs- und Naziverbrecher war eine winzige Episode in der deutschen Geschichte (... wenn schon die DDRGeschichte insgesamt nur eine Fußnote gewesen sein soll; aber immerhin bestimmte sie für eine Generation das ganze bewußte politische Leben!). Lohnt es für Jüngere, sich an diese Episode zu erinnern? Wenn ja, welche Fragen wären aus der Sicht von heute zu stellen? Unsere Meinung ist: Es gibt eine Reihe von Fragen, die sich mit der Vereinigung, d.h. der Kolonialisierung der DDR, nicht erledigt haben, sondern erst jetzt politische Brisanz erhalten. War der Volksentscheid in Sachsen 1946 ein Akt oder Schritt der „Sowjetisierung“, wie Hermann Weber und andere westlich der Elbe behaupten, oder war er eine demokratische Entscheidung im Interesse der Volksmehrheit, wie Stefan Doernberg, Otto Köhler und andere DDR-Historiker nachwiesen und wie wir Älteren in Sachsen es erlebt haben? Waren KPD/SED Willensvollstrecker des Kreml, die einen „Teufelspakt“ eingingen (wie uns sogar die Silvesterkolumne 1995 im ND einhämmerte), oder standen sie in der Tradition der deutschen Arbeiterbewegung, vom Erfurter Programm der SPD von 1891 bis zum Prager Manifest 1934 mit Willy Brandts Unterschrift? Wurde mit dem Volksentscheid ‘Naturrecht’ oder gar ‘göttliches Recht’ verletzt, oder war er ein Schritt zu sozialer Gerechtigkeit und Gleichheit? Oder gar christliches Gebot? Beseitigte der Volksentscheid wenigstens zeitweilig und territorial begrenzt die Wurzeln des Krieges, oder bricht nunmehr erst die Ära des Friedens an, nachdem das Volkseigentum in der DDR wieder durch Monopole und Banken ersetzt wird – ohne daß das Volk gefragt wird?

DSS-Arbeitspapiere 25 | 1996

NATO und NATO-Osterweiterung

Pro und contra in Beiträgen

ISSN 1436-6010 | 42 Seiten

Mit Beiträgen von Erich Hocke, Dietrich von der Planitz, Ernst Woit.

DSS-Arbeitspapiere 26 | 1996

Von der marxistisch-leninistischen Lehre vom Krieg und von den Streitkräften zum neuen Denken über Frieden, Krieg und Streitkräfte

Über die Umwälzung der weltanschaulichen Grundlagen der Militärwissenschaft und der Wehrmotivation an der Militärakademie „Friedrich Engels“ in Dresden

ISSN 1436-6010 | 36 Seiten

Im Rückblick auf die noch nicht so weit zurückliegende Zeit, in der sich Nationale Volksarmee und Bundeswehr als militärische Gegner gegenüberstanden, verdienen die weltanschaulichen Grundpositionen des Militärs besondere Beachtung. Beiderseits der Fronten des Kalten Krieges war das Selbstverständnis der Soldaten, waren die Motivation des Wehrdienstes und das soldatische Berufsethos weltanschaulich begründet. Hierzu gehörte nicht nur die weltanschauliche Einbindung in die jeweilige Gesellschaft und Wertegemeinschaft, sondern auch die weltanschauliche Haltung zu den spezifisch militärischen Zwecken. Das Unmittelbare, Nächstliegende, zu dem sich Soldaten in Beziehung setzen müssen, ist natürlich das, was sie tun, sind ihr Waffenhandwerk, der bewaffnete Kampf, der Verteidigungsfall, der Krieg, die Militärorganisation und die besonderen Erfordernisse, die alles das an Menschen im Militärdienst, an ihre Persönlichkeit und Verhaltensweisen stellt. Der Soldat kommt also nicht aus ohne weltanschauliche Haltung zum Krieg, zu militärischer Gewalt, zur Rolle von Streitkräften in der Staatsräson und bei der Wahrung von grundlegenden Lebensinteressen der Gemeinschaft, der er angehört. Im folgenden soll diese im engeren Sinne soldatische weltanschauliche Orientierung zur Rede stehen, wie sie für die Nationale Volksarmee maßgebend war, vor allem für ihre Offiziere. Worin bestanden die weltanschaulichen Ansichten der Offiziere über Krieg und Frieden, über Streitkräfte und Verteidigung? Wie wurden sie speziell an der Militärakademie bei Offizieren in mittleren und höheren Führungsfunktionen geformt? Welche Umwälzungen in den Ansichten vollzogen sich an dieser Einrichtung,