Bożena Chołuj

Literarische Dekonstruktion der Nation in Polen nach 1989

8 Seiten | Autor: Bożena Chołuj

Die Auflösung der Volksrepublik Polen begann lange vor 1989, im Grunde 1956, als die Arbeiter in Poznań auf der Straße gegen die politische und wirtschaftliche Situation im Lande protestierten. Dieser Prozess setzte sich in Schüben fort: in den Studentenprotesten 1968, dann in erneuten Arbeiterprotesten 1970 in Gdańsk und 1976 in Radom, wo sich die Aktionen vor allem gegen die Erhöhung von Lebensmittelpreisen richteten, und zuletzt 1980/1981, als sich Menschen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten zur Solidarność-Bewegung zusammengeschlossen und mit unzähligen Streiks und Protesten ihren Teil zur endgültigen Niederlage des Realsozialismus im sogenannten Ostblock beigetrugen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2012
Honeckers Welt
160 Seiten

Europa-Modelle in den deutsch-polnischen Beziehungen in Vergangenheit und Gegenwart

11 Seiten | Autor: Bożena Chołuj

Obwohl Polen seit 2004 EU-Mitgliedstaat ist, bleibt seine geopolitische Lage für die deutschpolnischen Beziehungen nach wie vor problematisch, wie sich in den letzten fünf Jahren gezeigt hat. Sobald es zwischen Deutschland und Russland zu Abmachungen kommt, in denen Polen nicht berücksichtigt wird, bemühen sich polnische Politiker wenigstens um eine Art Zwischenposition, als hätten sie Angst davor, dass Polen wieder von der politischen Landkarte Europas verschwinden könnte. Alte Traumata, bedingt durch historische Erfahrungen wie die Teilungen Polens zwischen 1772 und 1918, den Hitler-Stalin-Pakt, sowie die Angst vor der Rückkehr der Deutschen in die Gebiete, die nach dem Zweiten Weltkrieg der Volksrepublik Polen zugewiesen wurden, werden im kollektiven Gedächtnis wach. Es bedarf nur kleiner Signalworte, damit sie politisch wieder wirksam werden.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 2008
Deutsch-polnische Kalamitäten
111 Seiten

Berliner Debatte Initial 6 | 2008

Deutsch-polnische Kalamitäten

Herausgeber: Bożena Chołuj | Jan Wielgohs

111 Seiten

<p>Es wird wohl nicht mehr eindeutig zu klären sein, wann, wo und von wem die Idee eines deutsch-polnischen Jahres in Kultur und Wissenschaft in die Welt gesetzt wurde. Ein Treffen der Regierungschefs am Rande eines Fußball-Länderspiels oder eine gemeinsame Kutschfahrt des polnischen Kulturministers mit der deutschen Kulturstaatsministerin entlang der deutsch-polnischen Grenze werden als Geburtsstunde vermutet, sind aber nie bestätigt worden. Fest steht jedoch, dass dieser außenkulturpolitische Kraftakt mit etwa 2.000 Veranstaltungen als eine Art zivilgesellschaftliche Antwort auf die seit 1998 immer wieder hervorbrechenden deutschpolnischen Zerwürfnisse – wie der Konflikt um den Umgang mit dem Thema Vertreibung, die konträren Positionen zum Irakkrieg, die Kerneuropadebatte oder die schwelende, ungelöste Frage der sogenannten „Beutekunst“ – gedacht war.</p>

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