Armut
Nix Neues aus Mali?
5 Seiten | Autor: Georges Hallermayer
Ein Erfolg für die Übergangsregierung in Mali war im Juli, dass die West- afrikanische Wirtschaftsgemeinschaft COMESA die Begrenzung der Transition bis März 2024 akzeptierte und die wirtschaftlichen und finan- ziellen Sanktionen aufhob. Mali konnte die aufgelaufenen Kredite, laut der Ratingagentur Moody‘s über eine halbe Milliarde US-Dollar, wieder bedienen und der Internationale Währungsfonds entsperrte seine Kre- ditrate. Aktuell gewährte die Westafrikanische Entwicklungsbank BOAD einen Kredit über 13 Millionen Euro für Projekte zur Stromversorgung.
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Zwischen Aktivität und Resignation
12 Seiten | Autor: Christopher Wimmer
Armut stellt seit jeher ein zentrales gesellschaftliches Problem dar. Arme Menschen müssen ihr Leben nicht nur unter Bedingungen materieller Not und Entbehrung führen, sondern sind häufig auch stark abwertenden und moralisierenden Zuschreibungen ausgesetzt. Christopher Wimmer versucht in diesem Text, aus der Perspektive armer Menschen nachzuvollziehen, wie diese subjektiv mit Stigmatisierungen umgehen, wie sie sich selbst wahrnehmen und welche Gegenstrategien sie einwickeln. Zentral für die Zuschreibungen ist die umstrittene gesellschaftliche Gegenüberstellung von „würdiger“ und „unwürdiger“ Armut. An drei Fallbeispielen zeigt der Autor, wie wirksam die Zuschreibung „unwürdiger“ Armut ist. Allerdings unterscheiden sich die Umgangsweisen der interviewten Personen deutlich voneinander, was sich nicht zuletzt auf unterschiedliche biografische Erfahrungen zurückführen lässt.
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Schwächen der Linken
ISBN 978-3-947802-98-2 | ISSN 0863-4564 | 135 Seiten
Schaut man auf die Linke in Europa, so zeigt sich fast überall ein Bild des Niedergangs und der Ratlosigkeit. Die Ursachen für die gegenwärtige Krise liegen nicht nur in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine, sondern wurden durch ihn „nur“ verstärkt. Sie liegen tiefer. Und sie haben Gründe nicht nur in dilettantischer Politik des Spitzenpersonals, falschen politischen Akzentsetzungen und Feigheit vor dem bürgerlichen Mainstream. Sondern es gibt sozio-struktuelle Ursachen, die damit zusammenhängen, dass auf den Spätkapitalismus des 21. Jahrhunderts und seine Verwerfungen viele Antworten aus dem 20. Jahrhundert nicht mehr passen.
Außerhalb des Schwerpunkts setzt sich Ulrich Busch mit dem neu erwachten Interesse am Kommunismus auseinander und sondiert, ob der Begriff geeignet ist, um über langfristige gesellschaftliche Entwicklungen zu diskutieren. Rainer Land fragt danach, welche Chancen der Green New Deal bietet, um die globale ökologische und soziale Krise der Gegenwart zu bewältigen. Und Christopher Wimmer schildert, wie arme Menschen mit der gesellschaftlichen Zuschreiben „unverdienter Armut“ umgehen.
Hier finden Sie eine Leseprobe dieser Ausgabe: Leseprobe
Inhalt
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Eine Momentaufnahme
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Spukende Erinnerungen an eine linke Politik aus der Krise
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Umweltkrise und wirtschaftliche Entwicklung
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Wie arme Menschen mit gesellschaftlichen Zuschreibungen umgehen
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Russland und Afrika
5 Seiten | Autor: Robert Kappel
Russlands Krieg gegen die Ukraine hat Folgen für die gesamte Welt. Insbesondere Niedrigeinkommensländer geraten in die Krise. Nach den Folgen der Pandemie und der Klimakrise wird Afrika erneut in einen von außen verursachten Krisenmodus hineingezogen – mit weiter ansteigendem Hunger und Armut als Folgen.
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Laos: Klein, arm und kommunistisch
6 Seiten | Autor: Boike Rehbein
Laos ist ein armes und kleines Land. Mit der „Revolution 1975“ und der Einführung der Marktwirtschaft 1986 hat Laos zwei Umbrüche innerhalb einer Generation erfahren. Auf dem 10. Parteitag 2016 hat die Parteiführung eine Rückkehr zum sozialistischen Programm verkündet, die auf dem Parteitag 2021 unter Thongloun Sisoulith bestätigt wurde. Die Kontrolle über die Gesellschaft wurde verschärft, ein öffentlich sichtbarer Kampf gegen die Korruption eingeleitet, nationale Selbstversorgung propagiert und die Etablierung des Sozialismus wieder zum Ziel erklärt.
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Leben mit der Krise
12 Seiten | Autor: Rainer Land, Andreas Klärner
Dieser Beitrag legt den konzeptionellen Rahmen des Themenschwerpunkts dar und erläutert, wie individuelle Lebenskonstruktion und soziale Lage im Zusammenhang erforscht werden können. Narrationen offenbaren, wie der Einzelne in einer bestimmten sozialen Lage, die zunächst als gegeben genommen wird, sein eigenes Leben konstruiert, führt und reguliert, ihm einen Sinn gibt. Dabei kann die eigene Lage als unveränderbar, veränderbar oder auch veränderungsnotwendig erscheinen, das eigene Handeln auf Erleiden oder Verändern gerichtet sein, auf das Verändern des Selbst oder das der Umstände. Renitenz, Resignation und Depressionen sind beobachtbar. Soziale Lage und Lebenskonstruktion sind die Bezugspunkte, unter denen die Erzählungen ausgewertet, sortiert und aufgeschrieben wurden. Im Verhältnis von sozialer Lage und Lebenskonstruktion spiegeln sich Gesellschaft und Individuen wechselseitig.
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Leben mit der Krise – der komplette Themenschwerpunkt
57 Seiten | Autor: Stefan Brandt, Hagen Fischer, Sylvia Keim, Andreas Klärner, André Knabe, Rainer Land, Max Leckert
Die Beiträge des Schwerpunkts erzählen Geschichten von mehr als zwanzig Menschen, die in Armut leben und von sozialstaatlichen Transferleistungen abhängig sind. Die Darstellungen basieren auf Interviews oder Gesprächen, die die Autoren geführt und manchmal durch Beobachtungen oder durch eingesehene Dokumente ergänzt haben. Die Geschichten beschreiben soziale Lagen in einer Krise. Die Krise ist einerseits die Langzeitfolge des Umbruchs in Ostdeutschland, der viele Menschen entwurzelte und die Sozialisationsprozesse der nachfolgenden Generationen behinderte. Nicht alle haben zu einem erfüllten Leben zurückgefunden, viele Jugendliche und junge Erwachsene verließen die Region und ein großer Anteil der Zurückgebliebenen fand keinen erfolgreichen Einstieg in das Erwerbsleben. In einigen Regionen haben Deindustrialisierung und Abwanderung zu massenhafter Erwerbslosigkeit, Verödung der Dörfer und Landstädte und zur Perspektivlosigkeit für vermutlich zwei oder drei Generationen geführt. Die Krise ist aber auch zurückzuführen auf langfristige Transformationsprozesse der kapitalistischen Ökonomien, die durch die Vereinigungsumbrüche verstärkt wurden, längst aber nicht nur in Ostdeutschland zu beobachten sind: der Wandel von einem fordistischen, auf industrieller Produktion beruhenden Wirtschaftsmodell steigenden Wohlstands hin zu einer sich deindustrialisierenden, auf Technisierung und Digitalisierung basierenden Dienstleistungsökonomie, die durch zunehmende Ungleichheit geprägt ist und große regionale Unterschiede und soziale Segregation in ganz Europa verstärkt. / Die Schwerpunktbeiträge im Einzelnen: (1) Rainer Land, Andreas Klärner: Leben mit der Krise. Was Narrationen offenbaren (4-15); (2) Andreas Klärner: Jenseits der Arbeitsgesellschaft. Joachim Wiechert auf der Suche nach Normalität (16-21); (3) André Knabe: Arbeitslos in Panama. Annemarie Kolkowski tut, als ob nichts wäre (22-26); (4) Max Leckert: Nicht vorwärts und nicht zurück. Sabou Abani ist immer noch auf der Flucht (27-29); (5) Sylvia Keim: Alleinerziehend, arbeitslos, perspektivlos? Anne Wegner zwischen Familienmanagement und Erschöpfung (30-34); (6) Stefan Brandt: Arrangements mit und Sinnbezüge zu prekären Erwerbssituationen. Detlef Krug: „Ich kann’s ja doch nich ändern“ (35-39); (7) Hagen Fischer: „Ich muss immer genau wissen, was ich zu tun hab.“ Jürgen Nobel braucht Sicherheit (40-44); (8) Rainer Land: Zwischen Eigensinn und Hilflosigkeit. Lebenskonstruktionen in einer ländlichen Krisenregion (44-60)
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Die Mär von der schwindenden sozialen Ungleichheit in Lateinamerika
7 Seiten | Autor: Karl-Dieter Hoffmann
Ist die soziale Ungleichheit in Lateinamerika tatsächlich auf dem Rückzug? Sozialwissenschaftliche Analysen der vergangenen Jahre scheinen einen solchen Trend nahezulegen. Der Autor zeigt in seinem Essay auf, dass rückläufige Armutsraten und eine Zunahme der sozialen Ungleichheit durchaus Hand in Hand gehen können.
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„Shining India“
10 Seiten | Autor: John P. Neelsen
Indien wird eine der führenden Wirtschaftsmächte in der Welt. Seit Beginn der neoliberalen Wende von 1991 vervierfachte sich das Bruttoinlandsprodukt und die Wachstumsratenliegen bei sechs bis acht Prozent. Doch Indien ist weit davonentfernt, Beispiel für eine erfolgreiche „nachholende Entwicklung“ zu sein. Vom wirtschaftlichen Aufschwung profitiert nur ein Viertel der Gesellschaft. Die soziale Lage im Land ist explosiv. Ob es gelingt, die Konflikte auf dem Subkontinent zu entschärfen, das ist offen.
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Indiens soziale Herausforderungen
10 Seiten | Autor: Dietmar Rothermund
Am Beginn des 21. Jahrhunderts steht die Republik Indien vorenormen sozialen Herausforderungen. Es geht um die Nutzung der „demografischen Dividende“, die durch den Geburtenrückgang in jüngster Zeit entstanden ist, um die Stärkung des Gesundheitswesens und den Ausbau des Bildungswesens. Darüberhinaus sind Umweltzerstörung, Armut und die Benachteiligung der Frauen weitere Probleme, die die Zukunft des Subkontinents entscheidend prägen werden.
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