Nordkorea

Welch eine Macht?

2 Seiten | Autor: Attila Király

Vonseiten Nordkoreas wurde der Tod Kim Jong-ils am 17. Dezember 2011 mitgeteilt. Die Beisetzung fand elf Tage später statt. Kim Jong-il war der Zweite der Familie, der Nordkorea regierte, nach seinem Vater Kim Il-sung, der von 1948 bis 1994 an der Spitze des Landes stand. Korea wurde im Gefolge des Sieges über die Achsenmächte – hier Japan – 1945 und des Kalten Krieges gespalten. Die Sowjetunion hatte den Norden, die USA hatten den Süden besetzt und dort 1948 ihnen gemäße Regierungen eingesetzt. Kim Il-sung hatte am 8. September 1948 die Koreanische Demokratische Volksrepublik (KVDR) ausgerufen und war Regierungschef des Landes. Die Regierungen in Nord- wie Südkorea betrachteten sich beide als für ganz Korea zuständig und die jeweils andere Regierung als illegitim. Der Koreakrieg 1950 bis 1953 war die Folge; er endete mit der Wiederherstellung des Status quo ante. Kim Il-sung stand an der Spitze in der Zeit des Wiederaufbaus, steuerte das Land durch das Zerwürfnis zwischen der Sowjetunion und China, dem er durch die Erfindung der „Dschudsche-Ideologie“, des Sich-Stützens auf die eigenen Kräfte, begegnete, und wurde mit der Verfassung von 1972 Präsident, über den Zusammenbruch der Sowjetunion und des osteuropäischen Sozialismus hinaus.

Schlagworte: Nordkorea | Totalitarismus

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Erschienen in
Welttrends 82 | 2012
Autoritarismus Global
144 Seiten

Nordkorea: Primat der Machtstabilisierung

Replik auf Eric Ballbach

3 Seiten | Autor: Roland Hiemann

Jede politische Herrschaft benötigt Legitimation. In autoritären Systemen wie in Nordkorea beziehen ihre Führer diese Legitimation entweder aus großen, bisweilen inszenierten Leistungen und Errungenschaften. Oder aber sie erhalten sie direkt von ihren Vorgängern per Delegierung und Vererbung.1 Der im heutigen Nordkorea noch allgegenwärtige, gottesähnliche Staatsgründer Kim Il-sung gründete seine totalitäre Herrschaft zweifelsohne auf Ersterem. Sein Sohn Kim Jong-il hingegen, der 1994 das Zepter als neuer „Führer“ übernahm, stützte seine Macht in erster Linie auf die politische Autorität des Vaters. Nicht wenige Experten mutmaßten noch vor wenigen Jahren, dass dem Tod des „lieben Führers“ gleichsam das Ende des Regimes in Pjöngjang folgen würde. Denn ein Nachfolger in der Kim-Dynastie war noch nicht in Sicht, schon gar nicht einer, der in der Lage sein würde, das identitäts- und legitimationsstiftende Erbe Kim Il-sungs unter den existenzbedrohlichen politischen und wirtschaftlichen heutigen Bedingungen fortzusetzen.

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Erschienen in
Welttrends 84 | 2012
Ernährung garantiert?
144 Seiten

Der König ist tot – es lebe der König?

Nordkorea nach Kim Jong-il

5 Seiten | Autor: Eric J. Ballbach

Die Nachricht vom Tod des nordkoreanischen Staatschefs Kim Jong-il und der Aufstieg Kim Jong-uns zum „Großen Nachfolger“ warfen eine Reihe von Fragen sowohl hinsichtlich der generellen sicherheitspolitischen Entwicklungen in Nordostasien als auch der weiteren Entwicklungen in Nordkorea auf. Wird dem Machtwechsel ein umfassender politischer Wandel folgen? Ohne einen Regimewandel muss die Antwort ein klares Nein sein.

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Erschienen in
Welttrends 83 | 2012
Arabische Brüche
144 Seiten

Zum Überleben nichtdemokratischer Regime in Ostasien

8 Seiten | Autor: Mark R. Thompson

In Ostasien finden wir viele nichtdemokratische Regime, die über ein hohes Maß an Stabilität verfügen. Die Spannweite reicht vom letzten totalitären Regime der Welt, Nordkorea, über das sich rasant entwickelnde posttotalitäre China bis hin zum reichen und autoritären Singapur. Worin liegen die Gründe für ihre Stabilität? Mit welchen Strategien sichern die Regime ihr Überleben? Ausgehend von Konzepten des Politologen Juan Linz sucht der Beitrag, Antworten auf diese Fragen zu geben.

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Erschienen in
Welttrends 82 | 2012
Autoritarismus Global
144 Seiten