Transformation
Wohlfahrt und Demokratie
ISBN 978-3-936382-08-2 | ISSN 0944-8101 | 192 Seiten
Von „überholten Pionieren und aufschließenden Nachzüglern“ handelt das Thema des Sommerheftes 2003. Wie wird sozialstaatliche Politik in Russland, Indien, Taiwan, Südkorea, Thailand und den Philippinen umgesetzt? Dabei steht zur Debatte: Wie viel Demokratie braucht der Wohlfahrtsstaat oder muß man fragen: Wieviel Demokratie verträgt ein Wohlfahrtsstaat? Welches sind die Prämissen für eine funktionierende sozialstaatliche Politik? Auf dem Streitplatz werden die Zukunft der transatlantischen Beziehungen und die Visionen für eine neue Weltordnung zur Diskussion gestellt. Die Antworten darauf geben zahlreiche Wissenschaftler im nächsten Herbstheft 2003. Das Verhältnis der polnischen katholischen Kirche zur EU wird analysiert. Des weiteren sorgen Literaturbericht, Rezensionen und Konferenzbeiträge in diesem Sommerheft für anregende Lektüre.
Recht in der Transformation
ISBN 978-3-931703-77-6 | ISSN 0944-8101 | 200 Seiten
Es ist offensichtlich geworden, dass Demokratie ohne Recht zur Despotie der Mehrheit und Markt ohne Recht zu Wildwest-Kapitalismus führt. Der „Rechtsstaat“ und die „rule of law“ werden zwar beschworen, aber es wurde nicht ausreichend darüber diskutiert, wie man diese regulativen Ideen verwirklichen kann. Woran liegt es, wenn sich der Rechtsstaat trotz „laws on the book“ nicht einstellen will? Es fehlt an Fallstudien und vergleichender Literatur zum Einfluss der Regierungen des Westens, von internationalen Organisationen und der Europäischen Union auf die Übernahme von Rechtssystemen und Gesetzeswerken. Die Wirkung des Rechtsimports auf die lokale Rechtskultur ist nicht ausreichend empirisch dokumentiert, ebensowenig das Verhältnis zwischen Rechtsanspruch und -wirklichkeit. Wer sind die Akteure der Rechtstransformation? Welchen Stellenwert hat Recht in der Öffentlichkeit? Welche Modernisierungspotentiale besitzt es in den postkommunistischen Gesellschaften? Eignet sich Recht als Integrationsinstrument bzw. als Konfliktlösungsmechanismus?
10 Jahre Transformation in Polen
ISBN 978-3-931703-59-2 | ISSN 0944-8101 | 216 Seiten
Polen nach 10 Jahren Transformation. Das ist das Thema der neuen Ausgabe von WeltTrends. Aus einem schwierigen Reformbeginn entwikkelte sich eine bemerkenswerte Reformbilanz. Deutsche und polnische Autoren untersuchen Institutionen, Parteien, Exekutive, Nationalitätenfrage, Mittelstand und Landwirtschaft unseres östlichen Nachbarn. Auf dem Streitplatz wird die pakistanische Sicht zum Nuklearstreit mit Indien vorgestellt. Krieg und Frieden sind auch der Kontrapart weiterer Beiträge: Der Analyse des zweiten Tschetschenienkriegs steht ein Konzept von Frieden und Demokratie in einer globalen demokratischen Ordnung gegenüber. Umfangreiche Rezensionen und Konferenzberichte runden die Sommerausgabe 2000 ab.
Realer Post-Sozialismus
ISBN 978-3-929666-82-3 | ISSN 0944-8101 | 176 Seiten
Vier Jahre nach der Großen Europäischen Wende von 1989 haben Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse über den Transformationsprozeß in den Ländern des realen Post-Sozialismus vorgelegt und damit den thematischen Schwerpunkt dieser Ausgabe von WeItTrends bestimmt. Weitaus klarer als zu Zeiten des Fukuyama-Essays über das Ende der Geschichte sehen wir heute, daß dieser Transformationsprozeß ungeachtet seiner ursprünglichen, auf nachholende Modernisierung orientierten Ziele ein offener ist. Rückwirkungen auf die westlichen Gesellschaften, verbal frühzeitig eingestanden, nehmen deutlichere und spürbarere Konturen an. Vorstellungen, daß sich Marktwirtschaft und Demokratie nach der Implosion des Realsozialismus und angesichts des westlichen Erfolgsmodells geradezu zwangsläufig durchsetzen müssen, haben sich als naiv erwiesen. Dagegen hat sich nach dem Wegfall der Ordnungsmuster des kalten Krieges, nach dem Triumph der westlichen Wertegemeinschaft über das imperiale Reich des Bösen eines gezeigt: Die Einheit dieser Wertegemeinschaft beruhte zu allererst auf der Konfrontation mit dem tatsächlich andersartigen Antipoden. Auf dem Boden des Marktes wächst eine Vielfalt von Wirtschaftsordnungen mit außerordentlich differenzierten Prioritätensetzungen, Programmen und Instrumenten. Die politischen Systeme des industrialisierten Westens, der ja mittlerweile bis weit in den asiatischen Osten hineinreicht, kennen durchaus unterschiedliche Rechtsordnungen, politische Kulturen, institutionelle und prozessurale Regelungen, Verständnisse und inhaltliche Ausfüllungen von Freiheit und Mitbestimmung.
Neue Weltordnung
ISBN 3-929666-80-4 | ISSN 0944-8101 | 176 Seiten
Das Pendel der Weltpolitik schlägt in Richtung Chaos, so das Londoner Institut für Strategische Studien in seinem jüngsten Bericht zur Weltlage. Großmächte taumeln am Rande des Abgrunds. Konflikte erhalten wieder eine blutrote Färbung. Millionen von Menschen sind unterwegs auf großen Märschen, getrieben von dem Wunsch nach einem Leben in sozialer, rechtlicher und politischer Würde. Traditionelle Staatskonzepte scheinen erschöpft darniederzuliegen, wenn die Kapazität zur Lösung transnationaler Probleme, wie das der Umweltzerstörung, schwindet oder Staatlichkeit, wie in Somalia, zerfällt. Autoritäre Strukturen treten immer öfter wieder an die Stelle der Vision von der Civil society. Und auch manch Vergangenes, das bereits in der Ablage abschließender historischer Wertung schien, bedarf nach diesen Umbrüchen einer erneuten Betrachtung. Diese Welttrends zu analysieren, reicht es nicht aus, auf Konzepte zurückzugreifen, die sich in der Vergangenheit mehr oder weniger bewährt haben. Der Umbruch der internationalen Ordnung braucht neue Sichten. Die zu befördern, bedarf es aber auch neuer Diskursnetze, die West und Ost im vereinigten Deutschland erfassen. Diskursnetze, die Ideen aus Mittel- und Osteuropa ebenso aufnehmen wie aus Fernost oder dem schon fast vergessenen Süden. Die bisherige Debatte in diesem Land erscheint uns defizitär. Sie thematisch und regional zu erweitern, um sie produktiver zu machen, ist unser vornehmstes Anliegen.
Digitaler Kapitalismus oder postkapitalistische Gesellschaft?
12 Seiten | Autor: Ulrich Busch
Ulrich Busch wirft in seinem Aufsatz zur „digitalen Revolution“ die Frage auf, zu welchem gesellschaftspolitischen Ergebnis diese letztlich führen wird, zu einer „postkapitalistischen Gesellschaft“ oder zu einem „digitalen Kapitalismus“. In Auseinandersetzung mit Vertretern der „kritischen Transformationsforschung“, welche die Digitalisierung als Auslöser für eine „große“, den Kapitalismus als soziale Ordnung überwindende, Transformation ansehen, spricht er sich dafür aus, diese eher als Basisinnovation eines „digitalen Kapitalismus“ zu begreifen. Der entscheidende Grund dafür sei die Aufrechterhaltung der kapitalistisch-industriellen Produktionsweise in Gestalt von „Industrie 4.0“. Es spricht momentan wenig dafür, dass sich mit der Digitalisierung ein Übergang zu einer postkapitalistischen Gesellschaft vollzieht, aber sehr viel dafür, dass die Digitalisierung zu einer Stabilisierung des globalen Kapitalismus beiträgt. Dies kommt einer Falsifizierung der These von einer sich infolge der Digitalisierung anbahnenden „großen Transformation“ gleich.
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Herausforderungen der Unabhängigkeit
6 Seiten | Autor: Arne C. Seifert
Nach einem Vierteljahrhundert Eigenständigkeit ähneln sich die politischen Prozesse Zentralasiens sowie anderer postsowjetischer Staaten hinsichtlich ihrer Fragilität und Konfliktanfälligkeit. Überwölbende Ursachen dafür sind Defekte ihres Entstehens sowie der Staatsformung, autokratischer Machttypus, wirtschaftliche Schwäche und sozioökonomische Deformationen infolge der Transformation zum Kapitalismus als Sturzgeburt.
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Zentralasien – 25 Jahre Unabhängigkeit
ISSN 0944-8101 | 72 Seiten
Die riesige Region im Zentrum Eurasiens, bis vor 25 Jahren noch Teil der Sowjetunion, steht heute im Fokus der Weltpolitik. Russland, China, die USA und die EU ringen um Einfluss. Die jungen Staaten Zentralasiens gehen unterschiedliche Wege: von Turkmenistan mit seiner Politik der Selbstisolation über Usbekistan, das sich auf die bilateralen Beziehungen konzentriert, bis zu Kasachstan und Kirgisistan, die Mitglieder des postsowjetischen Integrationsprojekts Eurasische Wirtschaftsunion sind. Weitere im Heft diskutierte Probleme sind eine Bilanz der Außenpolitik Präsident Obamas, die Aufrüstung Japans und die Lage in der Westsahara.
Inhalt
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Japans Sicherheitspolitik
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Eskalation zwischen Bergbaugenossenschaften und der Regierung
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Teheran, Bogotá
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Honduranische Menschenrechts- und Umweltaktivistin
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Evolutorische Modelle sozialen Wandels und gesellschaftlicher Entwicklung
18 Seiten | Autor: Rainer Land
In dem Aufsatz wird argumentiert, dass evolutorische Modelle unverzichtbar dafür sind, sozialen Wandel und die Entstehung von Neuem zu erklären. Den Ausgangspunkt bilden drei Thesen zur Relevanz und zum Erklärungspotential des Konzeptes „Evolution“. Diese Thesen werden im Folgenden an zwei historischen Beispielen illustriert sowie einige grundsätzliche Einwände diskutiert. Abschließend werden die Konsequenzen einer evolutionären Konzeptualisierung gesellschaftlicher Entwicklung betrachtet.
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Das Scheitern zweier Utopien im Transformationsprozess Osteuropas
16 Seiten | Autor: Dieter Segert
1989 war wie ein Befreiungsschlag für Osteuropa. Der Kalte Krieg war zu Ende. Die jahrzehntelange Fixierung der Länder der Region auf die Sowjetunion wurde beendet. Überall herrschte Aufbruchsstimmung. Der Dreiklang „Demokratie, Marktwirtschaft, (West)Europa“ gab die Richtung vor. Annahmen vom „Ende der Geschichte“ lagen in der Luft. Dann folgte ein Jahrzehnt tiefgreifender Umgestaltungen. Kornai hob in einem resümierenden Artikel, der kurz nach dem Ende des Übergangsjahrzehnts publiziert wurde, hervor, dass diese Transformation eine unerhörte Erfolgsgeschichte gewesen ist. Sie sei parallel in verschiedenen Sphären erfolgt, friedlich und gewaltfrei verlaufen und sehr rasch. 25 Jahre nach diesem Herbst der Wende ist die damalige Euphorie nicht nur verflogen, sondern sie ist einer depressiven Stimmung in der Bevölkerung gewichen. Allerdings ist die Lage in den Ländern Löslichkeitsunterschied, wie aus Meinungsumfragen hervorgeht.
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