Berliner Debatte Initial

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Berliner Debatte
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Journal

Eliten im postimperialen Reichsraum

5 Seiten | Autor: Alexander F. Filippow

Die jüngste Entwicklung der Sowjetunion, welche ihren Namen und ihre Grenzen schneller verloren hat, als zu erwarten war, wird heute in der Regel als der Zerfall des letzten großen Reiches beschrieben. Die folgenden Überlegungen entstammen dem Versuch, diese Entwicklung mit theoretischen Mitteln begreifbar zu machen. Dabei gehe ich von der grundsätzlichen Unterscheidung zwischen Reich, Staat und Gesellschaft aus.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 1992
Postsowjetische Reflektionen
122 Seiten

Eine neue Weltunordnung?

6 Seiten | Autor: Alexander W. Charlamenko

Eine neue? Weit?- Ordnung? In der Tat: Den Grad der Problemgeladenheit adäquat auszudrücken, ist nicht einmal die spanische Orthographie mit ihren Fragezeichen an Anfang und Ende in der Lage. Tatsächlich setzt Ordnung ein gewisses Maß an Stabilität, Langfristigkeit und Fähigkeit zur evolutionären Lösung von Widersprüchen voraus. Genauso stellten sich viele das reale oder potentielle Ergebnis der Beendigung des "kalten Krieges" vor. Was ist aus diesen Hoffnungen geworden? Anstelle des gelobten Landes tat sich vor den Augen der überraschten Pilger eine Tera lncognita auf, erschüttert von seismischen Stößen und bedeckt von Vulkanasche.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 1992
Postsowjetische Reflektionen
122 Seiten

Rußland am Scheideweg

9 Seiten | Autor: Walentin G. Choros

'Gemeinsam mit Japan, der Türkei sowie einigen osteuropäischen und lateinamerikanischen Staaten gehört Rußland zu jenen Ländern, die im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert an einer zweiten Welle welthistorischer Modernisierung teilnahmen und England, Frankreich, den USA u. a. nachzufolgen suchten. Rußland hatte eine Reihe von Wesenszügen aufzuweisen, die es Ländern an der Peripherie des Weltsystems, der "dritten Welt'' von heute ähnlich machte: eine nur partielle und primär über den Export von Rohstoffen vermittelte Einbeziehung in den Weltmarkt, eine hohe Auslandsverschuldung und die Abhängigkeit von ausländischer Technologie, ernstzunehmende strukturelle und soziale Disproportionen sowie einen inadäquaten politischen Überbau. Gleichzeitig war Rußland aber auch ein unabhängiger Staat, der über gigantische Rohstoffvorräte, eine gewaltige Bevölkerung und ein starkes Militärpotential verfügte. Alles das machte Rußland zu einem typischen Land in der Mittellage zwischen Zentrum und Peripherie des modernen Weltsystems.'

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 1992
Postsowjetische Reflektionen
122 Seiten

Ökonomische Transformation in Rußland

Positionen der sowjetischen ökonomisch-mathematischen Schule

7 Seiten | Autor: Hannelore Böhme

Der Übergang zur Marktwirtschaft auf dem Territorium der ehemaligen DDR vollzieht sich aufgrund des Zeitplanes der Währungsunion und der staatlichen Eingliederung in die BRD nach einem im wesentlichen durch den Einigungsvertrag festgelegten Szenario. Richtung und Weg des Übergangs waren durch die politischen Gegebenheiten vorbestimmt.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 1992
Postsowjetische Reflektionen
122 Seiten

Ist Rußland noch zu retten?

6 Seiten | Autor: Judith Dellheim

So lautet eine angesichts zahlreicher beunruhigender Informationen über die Entwicklung der Lebensbedingungen für ca. 150 Millionen Menschen häufig gestellte Frage. Die offiziellen Angaben über die Versorgung mit Lebensmitteln, die Ernteerträge, den Einzelhandelsumsatz und den Wohnungsbau - die Lebensmittelproduktion fiel im ersten Halbjahr 1992 um 23% gegenüber dem Vorjahreszeitraum, der Einzelhandelsumsatz um 44%, der Wohnungsbau um 25%, die Getreideernte blieb um mehr als 50 Mio. Tonnen hinter dem erforderlichen Ertrag zurück - führen zur Konkretisierung der Fragestellung: Ist Rußlands Wirtschaft noch zu retten? Russische Zeitungen und Zeitschriften veröffentlichen die unterschiedlichsten Antworten und Empfehlungen in- und ausländischer Ökonomen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 1992
Postsowjetische Reflektionen
122 Seiten

Neoslawophile contra Westler

Neue alte Polarisierungen in der russischen Kultur

'Der August-Putsch des Jahres 1991 machte die bisherige Aufarbeitung "weißer Flecke" in der Geschichtsschreibung zur Nebensache: Die Geschichte als Ganzes wird nun in Frage gestellt. Zur Disposition steht längst nicht mehr allein die Sowjetära. Größere Zeiträume rücken ins Blickfeld, die Jahrhunderte seit Peter... Während man in der ersten Phase der Perestroika eine Rückkehr in die historische Kontinuität anstrebte, zielt die zweite Phase eher auf die Destruktion verfochtener Wertesysteme ab. Auf kulturellem Gebiet zeigt sich diese Tendenz in der postutopischen Demontage des Sozrealismus. Sie prägt das literarische und publizistische Konzept der "Westler'''', während die "Neoslawophilen" bereits in die Offensive gehen und versuchen, den Sozrealismus durch einen neuen Mythos zu ersetzen.'

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 1992
Postsowjetische Reflektionen
122 Seiten

Von der mono- zur polystilistischen Kultur

8 Seiten | Autor: Leonid Ionin

In Zeitungen und Alltagsgesprächen, auf Meetings und in Versammlungen in Rußland sowie auf dem Territorium der ehemaligen UdSSR, in der GUS sind ständig Reden über den Tod der Kultur zu hören. Sie haben ihren Grund. In der Tat, die traditionellen Formen der Organisation der Kultur und des kulturellen Lebens zerfallen vor unseren Augen. Bibliotheken und Theater fallen im wahrsten Sinne des Wortes auseinander, den Museen fehlt es an Sicherungstechnik, sie werden oft ausgeraubt. Die Filmtheater sind entweder geschlossen oder haben die Preise so hochgesetzt, daß sie für die Mehrheit der Bevölkerung unerschwinglich sind. Wohin man auch sieht, überall werden primitive amerikanische Reißer und zweitklassige Liebesfilme gezeigt. Die im Ausland prämierten Filme russischer Meister bekommt man in der Heimat nicht zu sehen, sie gelangen oft nicht in die Kinos. Die Schriftsteller sind politisiert und haben das Schreiben vergessen. Die Literatur, die früher im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit wenn nicht der gesamten Gesellschaft, so doch wenigstens der Intelligenz stand, ist jetzt auf den zweiten oder gar dritten Platz verdrängt worden.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 1992
Postsowjetische Reflektionen
122 Seiten

Martin Flug: Treuhand-Poker

3 Seiten | Autor: Torsten Ehrke

Die Privatisierung von ursprünglich ca. 45.000 Produktionsstätten, 20.000 Handelseinrichtungen, 7.500 Hotels und Gaststätten, mehreren tausend Apotheken, Buchhandlungen und Filmtheatern, 2,3 Mio Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche, 1 ,9 Mio Hektar Wald, des Sondervermögens der Parteien und Massenorganisationen, der Staatssicherheit, der Volksarmee und der Staatsreserve - das ist der gigantische Arbeitsumfang mit dem die Anstalt zur treuhänderischen Verwaltung des Volkseigentums (THA) betraut wurde. Die Geschichte der weltweit größten Staatsholding ist kurz, aber dramatisch. Ihre Entscheidungen bestimmen Struktur und Stärke der ostdeutschen Wirtschaft, und damit die Existenzbedingungen der ostdeutschen Bevölkerung, auf lange Zeit.

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Berliner Debatte 5 | 1992
Globaler Umbruch wirtschaftlicher Regulation ?
112 Seiten

Die Zukunft der sozialistischen Utopie und die Existenzfragen der Menschheit

Gedanken zu Fritz Behrens Buch "Abschied von der sozialen Utopie"

9 Seiten | Autor: Hans Mottek

Wäre Fritz Behrens Buch mit seinen in den Jahren 1978 bis 1980 verfaßten Aufsätzen zu diesem Zeitpunkt erschienen, hätte wohl als die wichtigste seiner politischen Botschaften die entschiedene Verurteilung des Realsozialismus gegolten. Heute, nach dem Untergang eben dieses "Realsozialismus" muß eben dasselbe von seinem entschiedenen Bekenntnis zum Sozialismus gesagt werden. Es ist dies ein Sozialismus nach den Grundvorstellungen von Marx und Engels, jedoch mit sehr wichtigen Modifikationen, sehr wichtigen Einschränkungen. Mit diesen Einschränkungen jedoch betrachtet er den Sozialismus als eine zwar nicht notwendige, aber mögliche, zu erstrebende Gesellschaft, und damit - im krassen Gegensatz zu dem Titel, unter dem diese Aufsätze erschienen sind -, als eine von ihm bejahte soziale Utopie, keineswegs als eine von ihm in den negativen Wirkungen analysierte Illusion, als - wie er Rosa Luxemburg zitierend allerdings nur andeutet- einzige Alternative zur Barberei, zur Zerstörung der Menschheit1, eine Utopie, die auch nur im internationalen Maßstab verwirklicht werden kann.

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Erschienen in
Berliner Debatte 5 | 1992
Globaler Umbruch wirtschaftlicher Regulation ?
112 Seiten

Über Metaphorik, Macht und manchen Zweifel

5 Seiten | Autor: Hartwig Schmidt

Peter Ruben hat unsere Diskussionsfrage „Ist der Mensch paradiesfähig?“ hinterfragt. Er unternimmt eine „Problemreformulierung“. Ein an sich produktives Verfahren, nicht nur Antworten zu prüfen, sondern schon die Frage zu hinterfragen. Eine bessere Fragestellung, eine treffendere Problemstellung und die dazu gehörende Vergewisserung der Bedingungen des Problems, das wäre schon ein lohnendes Diskussionsergebnis. Eine bessere Frage sollte es freilich sein, wohin uns das Hinterfragen führt. Hat Peter Ruben die gefunden? Seine „Reformulierung unserer Debattefrage“ lautet: Ist der Mensch kommunismusfähig? Ist das die treffendere, tiefere, eigentlich gemeinte oder sonstwie bessere Problemstellung? Ich vermag an ihr nur einen Vorteil auszumachen, einen allerdings zweifelhaften Vorteil: nämlich daß sie sich heutzutage so schön leicht abschmettern läßt und dem Autor Gelegenheit gibt, uns den soundsovielten Aufguß seiner ursprünglich anregenden, mittlerweile jedoch arg redundanten Kornmunismuskritik anzubieten. Lieber Peter Ruben, wie ehrenvoll ist es, aus allen Rohren zu feuern, wenn man doch nur einen Schwerverwundeten trifft?

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Erschienen in
Berliner Debatte 5 | 1992
Globaler Umbruch wirtschaftlicher Regulation ?
112 Seiten