Reinhard Mehring

Weltkonflikte mit Carl Schmitt

5 Seiten | Autor: Reinhard Mehring

Der Jurist Carl Schmitt betrachtete politische Prozesse unter der Perspektive von Legalität und Legitimität. Als Zeuge der Krise des Nationalstaats und Übergangs zu supranationalen Ordnungen entkoppelte er den Begriff des Politischen vom Staatsbegriff und beobachtete den Wandel der Akteure, Strategien und Formen. Man kann sein strittiges Werk historisieren, aktualisieren oder auch transformieren, und je nach Forschungsrichtung ergeben sich dann sehr unterschiedliche Resultate. Adaptieren wir einige seiner Kategorien hier versuchsweise als spotlight zur Erhellung aktueller Weltkonflikte.

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Erschienen in
Welttrends 106 | 2015
Helsinki 40+
96 Seiten

Keine einfachen Alternativen und Lösungen!

Replik auf Sibylle Tönnies

2 Seiten | Autor: Reinhard Mehring

Das Labyrinth von Carl Schmitts Werk eröffnet viele „okkasionelle“ Zugriffe. Was Schmitt über Afghanistan dachte, ist mit ihm begraben. Andererseits beschrieb er die Globalisierung des Völkerrechts bis hin zur „Theorie des Partisanen“* eingehend genug, um einige Aspekte zu erahnen und sein Brennglas auch auf Afghanistan zu richten. Sibylle Tönnies greift wichtige Überlegungen der Spätschrift „Der Nomos der Erde“ auf. Sie akzeptiert Schmitts Hinweis auf den politischen Missbrauch einer „Re-Moralisierung“ des Völkerrechts und betont zuletzt die Gefahr, dass der Luftkrieg die „Diskriminierung des Gegners ins Abgründige“ treibt. Bombardements treffen Unschuldige. Sie lassen sich deshalb propagandistisch nur durch starke Kollektivschuldthesen rechtfertigen. Tönnies rezipiert Schmitt damit nicht nur als einen Analytiker der internationalen Politik, sondern auch als einen Rechtswissenschaftler, der an der normativen Problematik und Entwicklung des Völkerrechts interessiert ist. Durch dieses normative Interesse zeichnet sich ihr Artikel gegenüber verbreiteten machtanalytischen Verkürzungen aus.

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Erschienen in
Welttrends 70 | 2010
Brodelnder Iran
144 Seiten

Utopiker der Intellektuellenherrschaft: Karl Mannheim und Carl Schmitt

15 Seiten | Autor: Reinhard Mehring

Karl Mannheim wurde 1893 in Budapest geboren. 1911 begann er dort sein Studium. Er studierte weiter in Heidelberg, Freiburg und Paris und promovierte 1918 in Budapest. Dort lehrte er kurz an der Universität und beteiligte sich dann zusammen mit Georg Lukács an der ungarischen Revolution, weshalb er nach deren Niederschlagung 1919 emigrieren musste. Er ging nach Wien, Freiburg und dann erneut nach Heidelberg. Frühe Eindrücke vom dortigen intellektuellen Leben formulierte er 1921/22 in zwei Briefen aus Heidelberg, die er in ungarischer Sprache publizierte.2 Sie betonen das dezentrale kulturelle Leben im föderalen Deutschland, die Suche nach intellektueller Orientierung und „Propheten“ im Nachkriegsdeutschland und konfrontieren die Heidelberger Alternativen Max Weber und Stefan George, wie es schon Max Weber stilisierte und Karl Löwith rückblickend bestätigte. Mannheim perzipierte den „lebendigen Geist“ also aus der Distanz des soziologischen Beobachters.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2012
Literatur und Utopie
159 Seiten

Enttäuschende Entwicklung?

Arnold Gehlens Briefe an Carl Schmitt

8 Seiten | Autor: Reinhard Mehring

Carl Schmitt (1888–1985) muß man heute im großen Haus der „Geisteswissenschaften“ kaum noch vorstellen. Der Jurist arbeitete „interdisziplinär“ und wird heute weltweit in diversen Fächern intensiv diskutiert. In der Zwischenkriegszeit nach 1918 war er ein Hauptvertreter einer politischen Verfassungslehre, er engagierte sich politisch und wird deshalb heute auch als verfassungspolitischer Akteur und „Kronjurist“ des Weimarer Präsidialsystems und des Nationalsozialismus historisch erforscht. Mit diversen Wissenschaftlern stand er im Gespräch. So hatte er auch zu allen drei „Klassikern“ der neueren philosophischen Anthropologie lose Kontakte. Max Scheler (1874–1928) kannte er aus seiner Bonner Zeit näher. Helmuth Plessner (1892–1985) nennt er mit dessen Schrift „Macht und menschliche Natur“ an zentraler Stelle im „Begriff des Politischen“. Die engsten Kontakte aber hatte Schmitt wohl zu Arnold Gehlen (1904–1976).6 Im Düsseldorfer Nachlaß sind zahlreiche Schriften und Briefe Gehlens erhalten. An die – bisher nicht edierte – Korrespondenz knüpfen sich einige Erwartungen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2007
Schrumpfende Städte International
112 Seiten

Formaler politischer Existentialismus:

Carl Schmitt als Gemeinschaftstheoretiker?

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2002
Die Gemeinschaft und ihre Grenzen
125 Seiten

Georg Lukács, Thomas Mann und der philosophische Roman

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 2001
Wege übers Land
Seiten

Axel Honneth: Das Andere der Gerechtigkeit

Aufsätze zur praktischen Philosophie

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2001
Unaufhörliche Dialektik
128 Seiten