Heimat

Kosmopolitismus, Weltbürgertum, Global Citizenship – der Himmel hängt voller Begriffe

21 Seiten | Autor: Michael Daxner

Wer wird in der Weltgesellschaft ohne nationalstaatliche Grenzen Recht sprechen, Nahrung verteilen, unwerte von würdiger Arbeit trennen und entsprechend belohnen, Verzichtethik ohne erneute Ungleichheit durchsetzen? Diese Fragen stellen sich immer unter dem einen Aspekt: Wir haben kaum Zeit, irgendetwas anderes zu unternehmen, als eine solche Gesellschaft herzustellen, wollen wir nicht vertrocknen, ersaufen oder ersticken. Michael Daxner widmet sich in seinem Essay drei schillernden Konzepten für das friedliche Zusammenleben in einer globalisierten Welt: Kosmopolitismus, Weltbürgertum und Global Citizenship. Er findet unterschiedliche Zugänge, um das Potential dieser Konzepte aufzuweisen, und skizziert Handlungsfelder weltbürgerlicher Politik.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2021
Vor der Abwicklung
142 Seiten

Besprechungen und Rezensionen 1/2020

(1) Karl-Heinz Brodbeck: Die Krise der monetären Vergesellschaftung. Beiträge zur Philosophie des Geldes. Rezensiert von Ulrich Busch; (2) Gerd Laudert: Der rote Doktor. Arzt, Kommunist, Antistalinist, Autor. Joseph Schölmerich (1913–1995). Rezensiert von Wladislaw Hedeler; (3) FIPU (Hg.): Rechtsextremismus. Band 3: Geschlechterreflektierte Perspektiven. Rezensiert von Jana Schäfer; (4) Fatma Aydemir, Hengameh Yaghoobifarah (Hg.): Eure Heimat ist unser Albtraum. Rezensiert von Lorenz Narku Laing

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2020
Digitale Dystopien
168 Seiten

Heimat als Reflexionsbegriff und kulturpolitische Intervention

7 Seiten | Autor: Dirk Baecker

Dirk Baecker spannt den Bogen von Heimat als gesellschaftlichem Reflexionsbegriff zu der Frage nach Formen kulturpolitischer Intervention. Im Rekurs auf die kulturanthropologische Unterscheidung zwischen „group“ und „grid“ entwirft Baecker „Heimat“ als einen Begriff des Übergangs, der Übersetzung, der Vermittlung, in dessen Mittelpunkt eine selbsttragende Lebensführung steht. Für Heimatpolitik bedeutete dies idealtypisch formuliert, „das erlebende Subjekt Chancen seiner Selbständigkeit selbständig entdecken zu lassen“.

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2019
Heimatkunden
170 Seiten

Beheimatung in der Migrationsgesellschaft?

9 Seiten | Autor: Wolfgang Kaschuba

Wolfgang Kaschuba diskutiert die Frage nach „Beheimatung“ in der Migrationsgesellschaft anhand von vier Annährungen. Er argumentiert, dass es nicht primär die Migranten seien, sondern vielmehr die „‘anderen‘ Eigenen“ (urbane Eliten und Lebensstile, jüngere Generationen etc.), die als Gegenüber im Bild einer bedrohten eigenen Kultur aufscheinen. In akademischer Hinsicht verbindet Kaschuba damit die Forderung, die faktische Hybridisierung und Prozessualisierung lebensweltlicher Horizonte auch in angemessener Weise gesellschaftswissenschaftlich zu reflektieren und zu erforschen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2019
Heimatkunden
170 Seiten

Zwischen „Hier“ und „Dort“

Zum Heimatbegriff von Shoah-Überlebenden nach 1945

10 Seiten | Autor: Anne D. Peiter

Anne Peiter untersucht den Heimatbegriff von Shoah-Überlebenden aus literaturwissenschaftlicher Perspektive. Ausgehend vom „Heimweh nach Auschwitz“, das Imre Kertész in seinem „Roman eines Schicksallosen“ formuliert, fragt Peiter nach den Folgen des sich hier radikal ausdrückenden, aber von den „Daheimgebliebenen“ vehement geleugneten Zivilisationsbruchs, den Auschwitz verkörpert. Mithilfe der Goffmann’schen Kategorien der „Vorderbühne“ und der „Hinterbühne“ unterzieht sie den Heimatbegriff einer gewaltkritischen Analyse, die in der Forderung kulminiert, „das ‚Dort‘ der Gewalt nicht im ‚Dort‘ zu belassen, sondern ins ‚Hier‘ des eigenen, unverfolgten Jetzt zu integrieren“.

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2019
Heimatkunden
170 Seiten

Weltgewinn und Heimatverlust

Sozialphänomenologische Perspektiven auf „Sässigkeit“

12 Seiten | Autor: Jörg Dürrschmidt

Jörg Dürrschmidt nimmt in seinem Text eine sozialphänomenologisch orientierte Analyse vor. Ausgangspunkt ist die These, dass man die gegenwärtige Renaissance des Heimatbegriffes nur halb in den Blick bekommt, wenn man lediglich auf die identitätspolitische Dimension von Heimat abstellt. Gerade vor dem Hintergrund einer sich anomisch erschöpfenden Globalisierung gerät dabei der lebenswelt-anthropologische Ausgangspunkt von Heimatbedürftigkeit aus dem Fokus. Dagegen setzt Dürrschmidt das Konzept „exzentrischer Positionalität“, das in idealtypischer Weise an der Figur des „Heimkehrers“ expliziert wird. Im Ergebnis zeigt sich die konstitutive Fragilität und lebensweltliche „Nichtfinalisierbarkeit“ von Heimaten.

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2019
Heimatkunden
170 Seiten

Kulturgeschichtliche Wendungen im Umgang mit „Heimat“

Ein Rückblick aus aktuellem Anlass

16 Seiten | Autor: Dietrich Mühlberg

Dietrich Mühlberg geht den kulturgeschichtlichen Wendungen des Heimatbegriffs nach und erinnert an einige Hintergründe heutiger Schwierigkeiten im Umgang mit „der Heimat“. Sein Zugang zur aktuellen Heimatproblematik ist ein Rückblick auf den deutschen Umgang mit „der Heimat“. Er weist zunächst auf die aktuelle Bedeutungsvielfalt des Wortes „Heimat“ hin. Danach richtet er den Blick auf den Anfang seines Gebrauchs in der frühen Neuzeit. Als ein Rechtsbegriff wurde er damals zu einer Kernmetapher der sozialen Frage. Die weiteren „Etappen“ des folgenden Rückblicks: Bedeutungszuwachs im 18. Jahrhundert, Ende des Heimatrechts, romantische Sehnsucht nach der echten Bindung, Nationalstaat und regionale Heimatpflege, die Arbeiter haben kein Vaterland, nationalkonservative Heimatpflege, das „Dritte Reich“ als Heimat aller Deutschen, Kriegsende und große Heimatlosigkeit, im Westen konservative Idealisierung und 68er Abkehr von der Heimatidylle, im Osten „Umsiedler“, „Heimkehrer“ und Heimatpflege. Zum Schluss ein Blick auf die Welt nach 1990 und was nun aus der „Heimat“ werden könnte.

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2019
Heimatkunden
170 Seiten

Die Arbeit an der Heimat

11 Seiten | Autor: Siegfried Weichlein

Siegfried Weichlein zeichnet die Eigenarten und Metamorphosen des „sehr deutschen Begriffs“ Heimat historisch nach. Am Beispiel von Heimatbünden, Geschichtsvereinen, der Kritik an der Konsumgesellschaft, dem Aufkommen der Umweltbewegung und alternativen Lebensentwürfen sowie kommunalen Gebietsreformen und Denkmalschutzbestrebungen illustriert er Bedeutungsverschiebungen des Heimatbegriffs: von einem modernisierungskritischen, nationalkonservativen, anti-internationalistischen und anti-demokratischen Ursprünglichkeitskonzept zu einem seit den frühen 1970er Jahren auch im links-alternativen Milieu anzutreffenden, wenn auch gänzlich anders konnotierten Protestkonzept selbstgestalteter Lebensräume. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der alten Bundesrepublik.

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2019
Heimatkunden
170 Seiten

Heimat plural

12 Seiten | Autor: Christoph M. Michael

Heimatkunden – verstanden als Erforschungen von „Heimat“ – laden dazu ein zu erkunden, was es mit dem Phänomen und seiner Bezeichnung auf sich hat, was uns dieses Wort heute sagen kann und soll. Denn dass „Heimat“ vielen Menschen etwas sagt, steht außer Frage. Anders wären die Renaissance des Wortes und seine neuere politische Aufwertung wohl kaum begreiflich. In seinem einleitenden Essay stellt Christoph Michael die Beiträge des Themenschwerpunkts „Heimatkunden“ vor und verweist auf die Schwierigkeiten, von Heimat heute im Singular zu sprechen. Doch ein plurales, mehrdimensionales Verständnis von Heimat zu entwickeln, ist keineswegs leichter.

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2019
Heimatkunden
170 Seiten

Berliner Debatte Initial 3 | 2019

Heimatkunden

Herausgeber: Christoph M. Michael

ISBN 978-3-947802-25-8 | ISSN 0863-4564 | 170 Seiten

Heimatkunde – einst war das ein Schulfach, das die nachwachsende Generation mit der eigenen Umgebung vertraut machen sollte. Der Heimatkundeunterricht hatte aber nicht nur die Aufgabe, Kenntnisse zu vermitteln. Er zielte auch darauf, ein Gefühl der sozialen, kulturellen und politischen Zugehörigkeit zu schaffen. So wie der Heimatkundeunterricht ein Relikt der Vergangenheit darstellt, sind die Zeiten, in denen man noch wusste, wo man hingehört, für viele Menschen längst vorbei. Geblieben ist der Heimatbegriff. Er ist sogar ziemlich machtvoll zurückgekehrt in den letzten Jahren, beherrscht die Debatten, ist in aller Munde. Und alle verstehen darunter etwas anderes: Für die einen ist es eine Chiffre für die gute alte Zeit, nach der sie sich sehnen, die es so aber vermutlich nie gegeben hat. Für die anderen ist es ein politisches Schlagwort, das sich bestens instrumentalisieren lässt, um zwischen „Eigenem“ und „Fremdem“ zu unterscheiden, ohne dass man genauer angeben müsste, was man damit meint. Das Spektrum der Bedeutungen und Assoziationen, die „Heimat“ hat und aufruft, ist selbstverständlich weitaus größer. Heimatkunden – verstanden als Erforschungen von „Heimat“ – laden dazu ein zu erkunden, was es mit dem Phänomen und seiner Bezeichnung auf sich hat, was uns dieses Wort heute sagen kann und soll. Denn dass „Heimat“ vielen Menschen etwas sagt, steht außer Frage. Anders wären die Renaissance des Wortes und seine neuere politische Aufwertung wohl kaum begreiflich.

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