Wolfgang Scheler
Entmilitarisierung der Sicherheit!
5 Seiten | Autor: Lutz Kleinwächter, Otfried Nassauer, Wolfgang Scheler, Wilfried Schreiber, Hubert Thielicke
Als die Studiengruppe Entmilitarisierung der Sicherheit (SES) Anfang 1990 mit ihren Überlegungen zu einer Entmilitarisierung der Sicherheit in Europa an die Öffentlichkeit trat, gingen die Blockkonfrontation und der Kalte Krieg ihrem Ende entgegen. Die noch bestehende Ost-West-Hochrüstung war weitgehend infrage gestellt. Das eröffnete Möglichkeiten für einen Wandel im Sicherheitsdenken, bei dem auf ein Primat der militärischen Logik bewusst verzichtet wird. Entmilitarisierung der Sicherheit wurde als ein Prozess verstanden, der schrittweise die militärische Konfrontation der bis dahin bipolaren Welt überwindet und auf die Schaffung eines neuen Systems der kooperativen Sicherheit in Europa abzielt.
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Abschreckungsdoktrin und Gesetz des Atomzeitalters
5 Seiten | Autor: Wolfgang Scheler
Das System atomarer Abschreckung, das Atommächte noch immer mit riesigem Rüstungsaufwand aufrechterhalten, gefährdet das Überleben der menschlichen Gattung. Die Abschreckungsdoktrin missachtet das oberste Gesetz des Atomzeitalters. Dieses Gesetz verlangt, Abschreckung durch gemeinsame Sicherheit zu ersetzen. Sicherheit des Friedens kann nicht mehr in Konfrontation, sondern nur in Kooperation mit dem Gegner erreicht werden.
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Für Entmilitarisierung der Sicherheit
ISSN 1436-6010 | 307 Seiten
Anläßlich ihres zehnjährigen Bestehens hält die Dresdener Studiengemeinschaft SICHERHEITSPOLITIK Rückschau auf ihre geistigen Wurzeln und auf den realen gesellschaftlichen Hintergrund ihrer Gründung. Nur hieraus können die Motivation und die Orientierung für die gemeinschaftlichen Studien und die Beteiligung an der sicherheitspolitischen Debatte verstanden werden. Zugleich bietet das Jubiläum Anlaß für eine Bilanz der bisherigen Tätigkeit. Diese Kernpunkte bestimmen den Hauptinhalt der Beiträge zur vorliegenden Schrift. Ihre Verschiedenartigkeit bedingt recht unterschiedliche Darstellungsstile: Vorangestellt ist eine knappe, konzentrierte Abhandlung zum Paradigmenwechsel im sicherheitspolitischen Denken vor dem Hintergrund der qualitativ neuen Realität des Atomzeitalters in den achtziger Jahren, der die geistige Basis für das Wirken der Studiengemeinschaft bildet (erster Beitrag, Autor: Wolfgang Scheler). Ihr folgt eine Erinnerungsskizze über Aufbruch und Umbruch, Hoffnungen, Illusionen und Ernüchterungen der bewegten Jahre 1988-1990 in einem Teilbereich der Gesellschaft, der Landesverteidigung (zweiter Beitrag, Autor: Rolf Lehmann). Daran schließt sich in Übersichten die nüchterne Ergebnisbilanz zehnjähriger Vereinsaktivität an (dritter Beitrag, Autorenkollektiv, Leitung: Joachim Klopfer). Der Versuch eines Resümees, was nach 10 Jahren aus dem neuen sicherheitspolitischen Denken geworden ist und vor welche Alternative uns die sicherheitspolitische Situation heute stellt, schlägt den Bogen zum ersten Beitrag als Fazit und Ausblick (vierter Beitrag, Autor: Wolfgang Scheler). All das wird schließlich in einem umfangreichen Anhang durch Zeitzeugnisse belegt und exemplarisch konkretisiert.

Für Entmilitarisierung der Sicherheit
ISSN 1436-6010 | 245 Seiten
Vor einem Vierteljahrhundert, inmitten einer Zeitenwende, gründete sich die Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik. Gerade befand sich eine Weltordnung in Auflösung, und eine neue war noch nicht entstanden. Mehr als vier Jahrzehnte hatte der Kalte Krieg zwischen zwei Welten die gesamte Menschheit mit dem Atomtod bedroht. Die alte Weltordnung war geprägt von der gefährlichen Konfrontation zweier Gesellschaftssysteme und Machtblöcke, und dennoch hatte sie die längste Friedensperiode für Deutschland und Europa gebracht. Was man den Kalten Krieg nannte, war ein besonderer Frieden zwischen den beiden Kontrahenten im Ost-West-Konflikt. Es war ein waffenstarrender Frieden, aufrechterhalten vor allem mit der Fähigkeit zum alles vernichtenden Krieg unter dem Namen atomare Abschreckung. Ihr Versagen hätte den Tod der menschlichen Gattung bedeutet. Als die Gefahr für das Überleben der Zivilisation in den achtziger Jahren nicht mehr abweisbar ins öffentliche Bewusstsein drang, erhob sich in nie gekannter Dimension eine vielschichtige Friedensbewegung. Sie rebellierte gegen den Irrsinn, Frieden mit dem System gegenseitiger Zerstörung aufrechterhalten zu wollen. Eine sich rasch entwickelnde Friedensforschung gab ihr Zielklarheit und zeichnete einen realistischen Weg aus der Gefahr. Beflügelt von der Politik der Perestroika in der Zweiten Welt ergriff ein neues Denken über Frieden und Sicherheit die öffentliche Meinung und erzeugte Resonanz auch in verschiedenen Kreisen der Ersten Welt. So konnten erste wichtige Schritte der atomaren und konventionellen Abrüstung in Europa gegangen werden. Auf die politische Agenda gelangte die Aufgabe, eine stabile europäische Friedensordnung zu schaffen, beruhend auf der Anerkennung gleicher Sicherheit für alle Staaten, auf Vertrauen und Zusammenarbeit, auf Gewaltverzicht und Abrüstung. Mitten in diesem hoffnungsvollen Aufbruch zu einer neuen europäischen Friedensordnung, zu einem gemeinsamen Haus Europa, erschütterte eine Welle demokratischer Revolutionen das eine der beiden im Konflikt befindlichen Gesellschaftssysteme. Die Zweite Welt, die sich sozialistische Staatengemeinschaft nannte, begann sich aufzulösen und brach von ihrer Peripherie her zusammen. Kaum war die reale Möglichkeit entstanden, dass die beiden hoch militarisierten Machtblöcke und ideologischen Antipoden aus Einsicht in die Notwendigkeit des Überlebens die militärische Konfrontation beenden und zu einer Sicherheitspartnerschaft finden, da änderte sich gravierend die politische Konstellation. Plötzlich schien die den Frieden bedrohende Feind7 schaft zweier Welten aufgehoben und der Weg frei für den Aufbruch in ein neues Zeitalter der Demokratie, des Friedens und der Einheit in Europa und auch darüber hinaus in einem weltumspannenden Raum von Vancouver bis Wladiwostok. So vereinbarten es jedenfalls die KSZE-Staaten im November 1990 in der Charta von Paris. Die Charta erklärt das „Zeitalter der Konfrontation und der Teilung Europas“ für beendet.

Clausewitz- und Engels-Forschung im Blick auf eine europäische Strategie- und Militärwissenschaft für die neunziger Jahre
ISSN 1436-6010 | 195 Seiten
In Nachfolge der 1990 in drei Heften erschienenen Arbeitspapiere des Interdisziplinären Wissenschaftsbereiches Sicherheit (IWBS) an der Militärakademie „Friedrich Engels“ gibt die in Gründung befindliche Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik e.V. (DSS) ihre Arbeitspapiere heraus. Das vorliegende erste Heft enthält Beiträge zweier Werkstattgespräche zur Clausewitz- und Engels-Forschung im Blick auf eine europäische Strategie- und Militärwissenschaft für die neunziger Jahre. Die Gespräche fanden im September und Oktober 1990 an der Militärakademie statt. Es trafen sich Wissenschaftler der Arbeitsgruppe für Internationale Beziehungen und Strategieforschung am Mannheimer Zentrum für Sozialwissenschaften unter Leitung von Prof. Dr. Dietmar Schössler mit Wissenschaftlern des Interdisziplinären Wissenschaftsbereiches Sicherheit bzw. der Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik e.V. Außerdem beteiligten sich die Clausewitzforscher Prof. Dr. Reinhard Brühl, Potsdam, Dr. André Türpe, Berlin, und Peter Trummer, Vorsitzender der Studiengruppe Internationale Sicherheit e.V. (SIS), Mannheim, an der Diskussion. Die beiden mehrtägigen Werkstattgespräche standen nicht nur im unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang zur deutschen Vereinigung. Sie führten Menschen im geistigen Austausch zusammen, die während der deutschen Teilung und militärischen Konfrontation sich, eingebunden in ihre Gesellschaft, wie Gegner einander gegenübergestanden hatten, nun aber nach geistigen Gemeinsamkeiten im sicherheitspolitischen und militärtheoretischen Denken suchen.

Militärwissenschaft in der DDR 1949-1990: ideengeschichtliche Grundlagen, Erkenntnisstand und kritische Wertung
ISSN 1436-6010 | 106 Seiten
Das vorliegende Heft enthält die Beiträge eines Werkstattgesprächs über ideengeschichtliche Grundlagen, Erkenntnisstand und kritische Wertung der Militärwissenschaft in der DDR, das vom 5. bis 7. November 1991 in Dresden stattfand. Veranstalter waren die Dresdener Studiengemeinschaft SICHERHEITSPOLITIK e.V. (DSS) und die Arbeitsgemeinschaft Internationale Politik und Strategieforschung (AIPS) an der Universität Mannheim. Die Mannheimer Arbeitsgemeinschaft unter Leitung von Prof. Dr. Dietmar Schössler trifft sich seit dem Spätsommer 1990 zu Werkstattgesprächen mit seinerzeit noch an der Militärakademie der DDR, danach in der DSS tätigen Wissenschaftlern. Die meisten der in vorangegangenen Gesprächen gehaltenen Beiträge sind im Heft 4 der Arbeitspapiere veröffentlicht worden. In den Begegnungen entstand die Idee, sich mit der Entwicklung des militärtheoretischen Denkens in der DDR näher zu befassen. Diesem Anliegen entsprechend waren die Referenten diesmal überwiegend ehemalige Militärs, die als Hochschullehrer für Militärwissenschaft, für Philosophie und politische Wissenschaften an der Militärakademie lange Jahre die Militärtheorie in der DDR mitgetragen haben. Das Erkenntnisinteresse richtete sich besonders auf eine kritische Bestandsaufnahme der in der DDR betriebenen Militärwissenschaft, um auf dem Gebiet militärtheoretischen Denkens Zeitgeschichte zu fixieren und Aufhebenswürdiges für heutige sicherheitspolitische Herausforderungen nutzbar zu machen.

Entmilitarisierungskonzepte aus der Endphase der DDR: verlorene Illusionen ?
ISSN 1436-6010 | 20 Seiten
Wenige Jahre erst trennen uns von dem überraschenden Ende des Ost-West-Konflikts, das die Hoffnung aufkeimen ließ, endlich aus dem Zeitalter von Kriegen, spannungsgeladener militärischer Konfrontation und bloß brüchigen, mit militärischer Abschreckung erzwungenen Friedens herauszutreten. Mit dem feindlichen Gegensatz sozialer Systeme, so schien es, müßten auch die Gründe entfallen sein, Sicherheit durch militärische Macht erlangen zu wollen. Unerwartete Möglichkeiten schienen sich zu eröffnen, um das in äußerster Gefahr entstandene Neue Denken in die politische Wirklichkeit zu überführen: die Einsicht, daß der Krieg unter den Bedingungen der Hochtechnologie irrational und dysfunktional ist, daß Sicherheit nicht mit militärischen Mitteln zu erreichen und eine Umkehr zu zivilen Sicherheitsstrukturen notwendig ist. Im Zeichen des Aufbruchs in ein neues Zeitalter des unbewaffneten Friedens und der kooperativen Sicherheit standen auch die Bemühungen um die Entmilitarisierung der Sicherheit und der Gesellschaft im Herbst 89 und der ihm folgenden Endzeit der DDR. All die konzeptionellen Ideen und praktischen Schritte dieser bewegten und bewegenden Zeit erscheinen heute vor dem Hintergrund der ernüchternden Tatsachen als verlorene Illusionen. Angesichts des schockierenden Rückfalls in den militärischen Interventionismus von Großmächten und in eine Serie nationaler, religiöser und ethnischer Kriege ist man versucht, sie als wirklichkeitsfremd und untauglich der Vergessenheit zu überantworten

Von der marxistisch-leninistischen Lehre vom Krieg und von den Streitkräften zum neuen Denken über Frieden, Krieg und Streitkräfte
ISSN 1436-6010 | 36 Seiten
Im Rückblick auf die noch nicht so weit zurückliegende Zeit, in der sich Nationale Volksarmee und Bundeswehr als militärische Gegner gegenüberstanden, verdienen die weltanschaulichen Grundpositionen des Militärs besondere Beachtung. Beiderseits der Fronten des Kalten Krieges war das Selbstverständnis der Soldaten, waren die Motivation des Wehrdienstes und das soldatische Berufsethos weltanschaulich begründet. Hierzu gehörte nicht nur die weltanschauliche Einbindung in die jeweilige Gesellschaft und Wertegemeinschaft, sondern auch die weltanschauliche Haltung zu den spezifisch militärischen Zwecken. Das Unmittelbare, Nächstliegende, zu dem sich Soldaten in Beziehung setzen müssen, ist natürlich das, was sie tun, sind ihr Waffenhandwerk, der bewaffnete Kampf, der Verteidigungsfall, der Krieg, die Militärorganisation und die besonderen Erfordernisse, die alles das an Menschen im Militärdienst, an ihre Persönlichkeit und Verhaltensweisen stellt. Der Soldat kommt also nicht aus ohne weltanschauliche Haltung zum Krieg, zu militärischer Gewalt, zur Rolle von Streitkräften in der Staatsräson und bei der Wahrung von grundlegenden Lebensinteressen der Gemeinschaft, der er angehört. Im folgenden soll diese im engeren Sinne soldatische weltanschauliche Orientierung zur Rede stehen, wie sie für die Nationale Volksarmee maßgebend war, vor allem für ihre Offiziere. Worin bestanden die weltanschaulichen Ansichten der Offiziere über Krieg und Frieden, über Streitkräfte und Verteidigung? Wie wurden sie speziell an der Militärakademie bei Offizieren in mittleren und höheren Führungsfunktionen geformt? Welche Umwälzungen in den Ansichten vollzogen sich an dieser Einrichtung,

Der neue Auftrag für die deutschen Soldaten – ein Friedensauftrag?
ISSN 1436-6010 | 24 Seiten
Mit Beiträgen von Wolfgang Scheler, Ernst Woit.

Zur Idee einer globalen Friedensordnung
ISSN 1436-6010 | 44 Seiten
Mit Beiträgen von Hermann Klenner, Wolfgang Scheler, Ernst Woit.