Matrjoschka des Krieges
2 Seiten | Autor: Achim Engelberg
Historische Ereignisse lassen uns Altes neu sehen. Kälter und erschro- ckener lese ich vor einem Treffen mit Maxim Kantor erneut in dessen Roman „Rotes Licht“ Szenen wie die von einem mit gefesselten Händen erschossenen ukrainischen Zivilisten, der als Faschist diffamiert wird. Wie konnte der markante Maler und Romancier schon Jahre vor Butscha so etwas schreiben? Er sei in Gegenden gewesen, in denen der Gewaltherrscher im Kreml zuvor morden, plündern und vergewaltigen ließ, und übernahm es in seinem Epos für den 2014 begonnenen Angriff auf die Ukraine. Stets erhielten die Kriegsverbrecher im Kreml Auszeich- nungen. Es gab Zeiten, in denen der „große Gopnik“ (Jerofejew) mit anderen Mitteln in der Ukraine mehr erreicht hätte, aber hier gilt, was Sebastian Haffner über den Tiefpunkt unserer Geschichte schrieb: „Aber seine Mordlust war stärker als seine gewiss nicht geringe Fähigkeit zum politischen Kalkül.“
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