Auf dem Weg zum Äußersten?
2 Seiten | Autor: Dmitrij Trenin
Der Vergleich des gegenwärtigen ukrainischen Konflikts mit der Kubakrise von 1962 ist legitim, da der Hintergrund für beide Ereig- nisse das Aufeinanderprallen von Moskau und Washington ist. Hinzu kommt potenziell der drohende Einsatz von Kernwaffen und eine drohende Weltkatastrophe. Das Gemeinsame liegt klar auf der Hand. Russland kann heute, wie die USA vor 60 Jahren, nicht zulassen, dass sein politischer Geg- ner einen „unsinkbaren Flugzeugträger“ an seine lange Flanke „andockt“, der eine nicht hinnehmbare Bedrohung der Sicherheit darstellt. Eine solche Haltung hat starke konzeptionelle Wurzeln. Seit 25 Jahren kämpft Russland gegen die perspektivische Aussicht auf eine weitere Expansion der NATO in das Gebiet der ehemaligen UdSSR. Und einst handelten die USA mit Hin- weis auf die Monroe-Doktrin, wonach keine fremde, außeramerikanische Macht in diesem Raum zu dulden ist. Und diese Doktrin ist weder intellek- tuell noch politisch „aus dem Waffenarsenal entfernt“.
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