Corona in Afrika: Das Beispiel Senegal

4 Seiten | Autor: Georges Hallermayer

Afrika hat leidvolle Erfahrungen mit Epidemien wie Ebola und Cholera, Zika und Malaria gemacht. Man kennt die tödlichen Risiken und die Notwendigkeit, schnell und massiv deren Verbreitung einzudämmen, Auffällige mit Krankheitssymptomen zu testen und zu isolieren. Afrikas Gesundheitssysteme wurden in 30 Jahren neokolonialer Kreditpolitik nach dem Washingtoner Konsens kaputtgespart. So auch Senegals medizinische Infrastruktur. Heute kommen dort ein Krankenhaus, 842 Ärzte, 2.000 Krankenschwestern und 1.333 Hebammen auf über eine halbe Million Einwohner.1 Nichtsdestotrotz wurde das Budget des Gesundheitsministers im Vergleich zu 2019 um 7 Prozent gekürzt. Die Corona-Pandemie erreichte den Kontinent relativ spät, aber die Reaktionen erfolgten umgehend. Bereits am 7. Februar diskutierte der senegalesische Außenminister Amadou Ba mit seinem chinesischen Kollegen Wang Yi in einer Telefonkonferenz über „effektive Maßnahmen, um die Epidemie zu bekämpfen“. Am 20. März schloss Senegal die Landesgrenzen.

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Erschienen in
Welttrends 164 | 2020
Umbrüche in Eurasien
72 Seiten

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