Chinas Seidenstraßen-Projekt und die muslimischen Staaten des Nahen und Mittleren Osten

12 Seiten | Autor: Karin Kulow

In der muslimisch geprägten Region des Nahen und Mittleren Ostens wurde die Seidenstraßen-Initiative (BRI) von Anfang an positiv aufgenommen. Die BRI hat sozio-ökonomische Auswirkungen auf die Region und auf China als Projektinitiator sowie auf die multilateralen Wirtschaftsbeziehungen und internationalen Wertschöpfungsketten. Aus chinesischer Sicht ist die BRI eine Antwort auf die Herausforderungen des globalisierten 21. Jahrhunderts. Anknüpfend an traditionelle Handelsrouten ist die neue Seidenstraße eine Landverbindung vom westlichen China über Zentral- und Vorderasien bis nach Europa; Teile sind bereits fertiggestellt. Als Seeweg soll die BRI eine direkte Verbindung zwischen dem Südchinesischen Meer, dem Indischen Ozean und dem Roten Meer sowie europäischen Mittelmeerhäfen schaffen. Der Nahe Osten liegt am Schnittpunkt zwischen Europa, Asien und Afrika und ist ein zentrales Bindeglied zwischen beiden Seidenstraßen-Routen. Ungeachtet unterschiedlicher politischer Machtverhältnisse und sozio-ökonomischer Entwicklungsbedingungen stehen für die Staatsführer in der Region die Vorteile der BRI im Vordergrund. Die vorhandenen immensen Kohlen-Wasserstoff-Ressourcen sind für die chinesische Wirtschaft wie für die ressourcenbesitzenden Länder von besonderer Bedeutung. China tritt für Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten der Staaten und für gute Nachbarschaft in den arabisch-iranischen Beziehungen ein.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2020
Chinas neue Seidenstraßen
164 Seiten

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