China in Lateinamerika

12 Seiten | Autor: Joachim Wahl

Mit seinem wirtschaftlichen Erstarken verstärkte sich die Präsenz Chinas in Lateinamerika, zunächst im Rahmen der Süd-Süd-Kooperation, heute als Teil des Seidenstraßen-Projekts (BRI). Grundlage aus Sicht Chinas sind Gleichberechtigung, gegenseitig vorteilhafte Zusammenarbeit und Nichteinmischung. Die Zusammenarbeit im Rahmen der BRICS machte Brasilien zu einem wichtigen Partner Chinas auch auf globaler Ebene. Für die Mitte-Links-Regierungen in Brasilien und anderen Ländern war die Zusammenarbeit mit China ein unterstützender Faktor. Große gemeinsame Projekte werden in der Erdöl- und Gasförderung sowie im Infrastrukturbereich realisiert. Die Länder Lateinamerikas sind Rohstofflieferanten für landwirtschaftliche Erzeugnisse und mineralische Rohstoffe, im Gegenzug exportiert China Fertigerzeugnisse. Das Vordringen rechter Regierungen in Lateinamerika hat die wirtschaftliche Zusammenarbeit nicht in der Substanz verändert. Die USA sehen das Auftauchen Chinas in ihrem angestammten „Hinterhof“ als Herausforderung an. Im 21. Jahrhundert wird Lateinamerika zu einem Raum der geopolitischen Auseinandersetzungen zwischen den USA und China.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2020
Chinas neue Seidenstraßen
164 Seiten

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