Über Fritz Mierau (1934–2018)
6 Seiten | Autor: Andreas Koziol
Der am 29. April 2018 verstorbene Slawist Fritz Mierau gehörte wohl zu den profundesten Kennern der russischen Literatur und des russischen Exils in Deutschland. In einem Nachruf bedenkt der Schriftsteller Andreas Koziol den Erfahrungsraum und den Erwartungshorizont Mieraus und dessen Arbeit. „‚Welterfahrene Häuslichkeit‘ – das ist der von Dichtern wie Michail Kusmin und Ossip Mandelstam inspirierte Begriff, den Fritz Mierau für sein Weltverhältnis etablierte: Eine dynamische Mischung aus kontemplativer und aktiver Lebensweise, inbegriffen natürlich auch die physische Form der Weltaufnahme, also die Reiseaktivitäten, die in der Regel der Idee für neue Bücher entsprangen und folgerichtig in der Herausgabe und dem Schreiben von Büchern mündeten,“ so Koziol. Jene „welterfahrene Häuslichkeit“, die Klammer, die Mieraus Arbeiten zusammenhält, korrespondierte mit „weltoffener Häuslichkeit“ – so eine weitere Formulierung Mieraus – als praktizierter Lebensweise.
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