Geschichte der Kulturwissenschaft III
13 Seiten | Autor: Gerhard Katschnig
Während erstarkende regionale Stadtstaaten durch die Ohnmacht des Kaisertums territoriale Machtkämpfe austrugen, bemühte sich die Kirche inmitten des Papstschismas (1378–1417) um eine Annäherung zwischen Rom und Avignon sowie zwischen weströmischer und oströmischer Kirche. Aus kulturwissenschaftlicher Perspektive verlief der Übergang vom Spätmittelalter zur frühen Neuzeit ohne absolute Bruchstellen, doch mit Aktualisierungen mittelalterlicher Geistespflege – „der Kulturwandel vollzog sich additiv, und nicht substitutiv.“1 Entgegen der hochmittelalterlichen Ausrichtung, die Schriften der kirchlichen Autoritäten durch Rückgriffe auf Aristoteles zu vermitteln, begründeten Humanismus und Renaissance des 14.–16. Jahrhunderts das moderne Selbstbewusstsein auf der Antikenverehrung, welche sie in unterschiedlicher Funktionalität mit der Konstitution des Menschseins verbanden.
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