Das Scheitern zweier Utopien im Transformationsprozess Osteuropas

16 Seiten | Autor: Dieter Segert

1989 war wie ein Befreiungsschlag für Osteuropa. Der Kalte Krieg war zu Ende. Die jahrzehntelange Fixierung der Länder der Region auf die Sowjetunion wurde beendet. Überall herrschte Aufbruchsstimmung. Der Dreiklang „Demokratie, Marktwirtschaft, (West)Europa“ gab die Richtung vor. Annahmen vom „Ende der Geschichte“ lagen in der Luft. Dann folgte ein Jahrzehnt tiefgreifender Umgestaltungen. Kornai hob in einem resümierenden Artikel, der kurz nach dem Ende des Übergangsjahrzehnts publiziert wurde, hervor, dass diese Transformation eine unerhörte Erfolgsgeschichte gewesen ist. Sie sei parallel in verschiedenen Sphären erfolgt, friedlich und gewaltfrei verlaufen und sehr rasch. 25 Jahre nach diesem Herbst der Wende ist die damalige Euphorie nicht nur verflogen, sondern sie ist einer depressiven Stimmung in der Bevölkerung gewichen. Allerdings ist die Lage in den Ländern Löslichkeitsunterschied, wie aus Meinungsumfragen hervorgeht.

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Erschienen in
Kultursoziologie 3 | 2015
Zeitbrüche im Osten
98 Seiten

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