Weltsystem, Fernand Braudel und die Kultur

17 Seiten | Autor: Erhard Crome

Die Analyse von Weltmarkt und Weltsystem ist für die Untersuchung der sich weiter globalisierenden Welt des 21. Jahrhunderts zentral. Das Fiasko des osteuropäischen Staatssozialismus am Ende des 20. Jahrhunderts war der wahrscheinlich folgenreichste historische Einschnitt. Damit war der Kapitalismus weltweit das im wesentlichen einzige Wirtschaftssystem, wurde er tatsächlich global. In den 1990er-Jahren wurde allerdings etwas „Globalisierung“ geheißen, das bereits Marx und Engels im »Kommunistischen Manifest« wie folgt beschrieben hatten: „Die Bourgeoisie reißt durch die rasche Verbesserung aller Produktionsinstrumente, durch die unendlich erleichterten Kommunikationen alle, auch die barbarischsten Nationen in die Zivilisation. Die wohlfeilen Preise ihrer Waren sind die schwere Artillerie, mit der sie die chinesischen Mauern in den Grund schießt, mit der sie den hartnäckigsten Fremdenhass der Barbaren zur Kapitulation zwingt. Sie zwingt alle Nationen, die Produktionsweise der Bourgeoisie sich anzueignen, wenn sie nicht zugrunde gehen wollen; sie zwingt sie, die sogenannte Zivilisation bei sich selbst einzuführen, d. h. Bourgeois zu werden. Mit einem Wort, sie schafft sich eine Welt nach ihrem eigenen Bilde.“

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Erschienen in
Kultursoziologie 2 | 2014
Kulturzeitalter
110 Seiten

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