Vom Nutzen der Toten für die Lebenden
8 Seiten | Autor: Peter Niesen
Nachdem er seine frühen Arbeiten vornehmlich der Abrechnung mit seinen rechtstheoretischen Vorläufern, insbesondere William Blackstone, gewidmet hat, wendet sich Jeremy Bentham im Jahre 1787 erstmals Fragen der politischen Ökonomie zu. Seine ersten Überlegungen knüpfen direkt an Adam Smiths „Wohlstand der Nationen“ an. Die „Verteidigung des Wuchers“, die sich in einer Hallenser Ausgabe von 1788 auch rasch im deutschsprachigen Raum verbreiten sollte, überbietet Smith in ihrem uneingeschränkten Plädoyer für ökonomische Deregulierung. Sie stellt nach dem „Fragment on Government“ Benthams zweiten Publikumserfolg dar und ermutigt ihn, sich nach einer produktiven, aber wenig einflussreichen Phase zwischen 1788 und 1792, in der er sich vergeblich als Verfassungsberater für die Französische Nationalversammlung zu betätigen versuchte, wieder ökonomischen Fragen zuzuwenden. Diesmal beschränkt er sich nicht wie in der „Verteidigung des Wuchers“ darauf, Staatseingriffe in die Wirtschafts- und Finanzwelt zu skandalisieren, sondern setzt einen konstruktiven Vorschlag an deren Stelle. „Staatseinnahmen ohne Belastung“ von 1795 ist die erste Veröffentlichung, in der Bentham seine Neigung zu praktischen Verbesserungsvorschlägen auf dem Gebiet der politischen Ökonomie zur Geltung bringt.
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