Bevölkerungspolitik in Entwicklungsländern – Geburtenkontrolle als Entwicklungsstrategie?
Wenn die Berechnungen der Bevölkerungsexperten zutreffen, leben derzeit auf der Erde rund 6,5 Milliarden Menschen. Die Vereinten Nationen gehen in ihrer mittleren Variante der Vorausschätzungen davon aus, daß 2050 rund neun Milliarden Menschen die Erde bevölkern werden. Die höchste Wachstumsrate lag zwischen 1965 und 1970 bei 2,1 Prozent im Jahr, seitdem ist sie auf heute 1,2 Prozent gefallen. Gegenwärtig steigt die Weltbevölkerung um jährlich 74 bis 76 Millionen Menschen an. Das weltweite Bevölkerungswachstum ist also noch nicht zu Ende. Doch obwohl heute 95 Prozent des globalen Bevölkerungswachstums auf die Entwicklungsländer entfallen, verzeichneten viele Entwicklungsländer in jüngster Zeit einen unerwartet schnellen Rückgang der Geburtenraten. Ebenso wie die Industrieländer sind sie nun in wachsendem Maße mit den sozialen und ökonomischen Konsequenzen alternder Bevölkerungen konfrontiert. Daher sind alarmistische Meldungen, die eine „Bevölkerungsexplosion“ behaupten, in der bevölkerungswissenschaftlichen Diskussion mittlerweile eher nüchternen Einschätzungen der globalen demographischen Entwicklung gewichen.
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