Was heißt und zu welchem Ende studiert man Geschichte?

11 Seiten | Autor: Fritz Klein

Um ganz simpel zu beginnen, mit einer einfachen Alltagsbeobachtung. Auch ohne den geringsten professionellen Anspruch befaßt sich doch jeder damit, der heute vor einer Entscheidung in einer für ihn wichtigen Angelegenheit steht, und sich, bevor er sie trifft, zu informieren sucht, wie es gestern um diese Angelegenheit stand. Man meint, besser, richtiger und für die Zukunft erfolgverheißender entscheiden zu können, wenn man nicht nur den heutigen Stand der jeweiligen Sache kennt, sondern auch den gestrigen – ihre Geschichte. Heute und gestern sind natürlich nur Metaphern für Gegenwart und Vergangenheit. Denn wer so denkt wie eben angedeutet, verlangt Kenntnis der Vergangenheit, weit über den gestrigen Tag hinaus. Was wir heute gestern nennen, war gestern ja heute, mit den gleichen Impulsen für Fragen nach Vorhergehendem, wie jedermann sie heute stellt. Man braucht den Gedanken nur konsequent auszuziehen und ist beim Interesse für Vorgänge der Urgeschichte.

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Erschienen in
Berliner Debatte 5 | 2004
Kultur als Entwicklungsvariable in Osteuropa
208 Seiten

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