Guntolf Herzberg

Lothar Fritze: Anatomie des totalitären Denkens.

Kommunistische und nationalsozialistische Weltanschauung im Vergleich

6 Seiten | Autor: Guntolf Herzberg

Ein Vergleich zwischen kommunistischer und nationalsozialistischer Weltanschauung ist heute keine erst zu begründende theoretische Herausforderung mehr. Natürlich wehren sich Sozialisten und Marxisten gegen diese sie beleidigende Zumutung, wobei sie wissen sollten, dass Vergleichen kein Gleichsetzen bedeutet. Zwei Vorgehen bieten sich immer an: das argumentative Gewicht auf die Ähnlichkeit zu legen und die Differenz als marginal zu sehen – das wäre für die Linken ein politischer Skandal – oder die Differenz als zentral zu sehen und die Ähnlichkeit als peripher – das wäre für sie erträglich. Vergleiche zwischen Bolschewismus (unter mehreren Namen) und Nationalsozialismus wurden und werden immer wieder gemacht – von den Totalitarismustheorien über Schulstoffe bis zum Stammtisch. Anspruchsvoller ist die Analyse zweier totalitärer Weltanschauungen. Hier gilt es, Inhalt, Funktion und Struktur zu identifizieren und von anderen theoretischen Gebilden (etwa der Ideologie) zu isolieren, den Weg von der theoretischen Ausarbeitung zur öffentlichen Wirkung darzustellen („Die Idee wird zur materiellen Gewalt ...“), die Frage zu beantworten, welchen Einfluss eine Weltanschauung auf das Handeln in einer Diktatur hat. Kann das meist unfreiheitliche, menschenrechtsverachtende politische Handeln in beiden Diktaturen aus den Weltanschauungen erklärt oder können diese dafür verantwortlich gemacht werden?

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2013
Postdiktatorische Räume
158 Seiten

Der Unabhängige Historikerverband stellt sich vor

3 Seiten | Autor: Guntolf Herzberg

Die vorliegende Mappe ist dünn. Zu dünn. Das ist die ernüchternde Zwischenbilanz ein knappes Jahr nach der Wende, ein knappes Halbjahr nach der Gründung des Unabhängigen Historikerverbandes.

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Modell einer herrschaftsfreien Kommunikation

13 Seiten | Autor: Guntolf Herzberg

Wenn auf einer Internationalen philosophischen Tagung ein Vortrag mit dieser übersehrift angekündigt worden wäre, dann wäre die Sache klar: Jeder Teilnehmer wüßte, daß es hierbei um Jürgen Habermas geht - zustimmend oder polemisch. Die Zuhörer wüßten, wer Habermas ist, kennten seine Auffassungen, stünden bereits vor dem Vortrag zustimmend oder ablehnend zu dieser Theorie und würden nun warten, was der vortragende Neues zu sagen hat. Der seinerseits wüßte, daß er unbedingt sich mit dem Habermasschen Opus magnum „Theorie des kommunikativen Handelns“ auseinandersetzen müßte, dürfte mit Namen wie Max Weber, Talcott Parsons, George .Herbert Mead und mit seltsamen Begriffen um sich werfen und wüßte, daß er verstanden werden würde. So einfach sind die Spielregeln internationaler Fachtagungen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 1990
Wieviel Gemeineigentum brauchen wir?
109 Seiten