Politische Kultur

WeltTrends 12 | 1996

Globaler Kulturkampf?

ISBN 978-3-929666-77-9 | ISSN 0944-8101 | 208 Seiten

Das Thema „Globaler Kulturkampf?“ wurde von der Huntington-Debatte provoziert. Die Autoren dieses Heftes haben unterschiedliche Fragen aufgegriffen: Hilft der Rückgriff auf Ethnie und Kultur weiter, wenn es um Erklärungsmuster oder Lösungsansätze für die regionalen und lokalen Konflikte in der heutigen Welt geht? Sind die ostasiatischen Kulturen mit liberaler Demokratie vereinbar? Führt die chinesische Reformpolitik zu einer nicht intendierten Kettenreaktion, die bereits eine Transformation der politischen Herrschaftsverhältnisse eingeleitet hat? Wie kann ein konsistentes Menschenrechtsverständnis aussehen, das sich auf die westlichen Werte gründet und zugleich universellen Charakter trägt? Wie hält es der Islam mit dem Völkerrecht und der gegenwärtigen internationalen Ordnung? Auf dem Streitplatz steht in dieser Ausgabe eine Auseinandersetzung mit den Schwächen der neorealistischen Schule. Freie Beiträge befassen sich mit der Vertretung schottischer Interessen im EU-Gefüge und diskutieren die Kategorie Souveränität im internationalen System.

Der Islam und der Westen

Ein Gespräch mit Dietrich Jung

6 Seiten | Autor: WeltTrends

WeltTrends: Sie vertreten die These, dass Orientalisten und politische Islamisten unser heutiges Islambild geprägt haben. Können Sie das genauer erläutern? Dietrich Jung: Die Islamkonzeption, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Orientalisten und Islamisten entwickelt wurde, bestimmt bis heute das, was wir über den Islam wissen bzw. zu wissen glauben. Das Interessante ist, dass sich die Versatzstücke dieses Wissens global verbreitet haben; man findet sie in Europa, Asien und in der arabischen Welt selbst. Wir haben bestimmte Stereotypen entwickelt und uns eine Meinung darüber gebildet, wie der Islam sei, und diese Vorstellungen sind weltweit sehr ähnlich.

Schlagworte: Islam | Politische Kultur

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Erschienen in
Welttrends 65 | 2009
Naher Osten - Ferner Frieden
144 Seiten

Kampf der Kommentare

2 Seiten | Autor: Benedict Probst

Der Dissens gilt als Triebfeder der Wissenschaft. Dass im Eifer des Wortgefechts schon mal das Schwert statt des Floretts zur Hand genommen wird, ist bekannt. Eine kürzlich entbrannte Diskussion liest sich in Teilen wie der engagierte Versuch Marx’ Diktum von der Geschichte, welche sich immer zweimal ereigne – erst als Tragödie, dann als Farce – abzukürzen, indem die tragische Erscheinungsform ausgelassen wurde. Schauplatz der Auseinandersetzung ist die IB-Liste, ein E-Mail-Verteiler mit dem Anspruch, „Diskussionsbeiträge, aktuelle Stellenangebote, Stipendien, Tagungsankündigungen und andere Informationen, (die) die Forschung und Lehre der Internationalen Beziehungen betreffen“ zu verbreiten (http:// de.groups.yahoo.com/group/ib-liste). Der Gründungsidee zum Trotz werden Kontroversen klein geschrieben, wohingegen sich die Liste ihre Meriten als Karrierezirkel und Schwarzes Brett der deutschsprachigen IB-Community erworben hat.

Schlagworte: Internet | Politische Kultur

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Erschienen in
Welttrends 64 | 2009
Konfliktherd Kaukasus
144 Seiten

Verlautbarungswesen

2 Seiten | Autor: Attila Király

Zuweilen ist es sinnvoll beim Lauf, auch nach den anderen Läufern zu sehen. So groß ist ja das Feld der außenpolitischen Zeitschriften in Deutschland nicht. Manche machen bei der Reklame für sich dicke Backen. So kommt die Monatszeitschrift Internationale Politik (IP, 1945 als Europa-Archiv gegründet) mit dem Untertitel daher: „Deutschlands führende außenpolitische Zeitschrift“. Damit hätten wir einen Führer, die anderen sind die Angeführten. Die Zeitschrift wird herausgegeben von der DGAP (Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e. V.), zu deren Präsidialen Personen gehören wie der frühere Bundespräsident Richard von Weizsäcker, der ehemalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher, etliche weitere gewesene und derzeitige Bundesminister, Ministerpräsidenten und Abgeordnete des Deutschen Bundestages, Leute aus großen Wirtschaftsunternehmen und Medienvertreter.

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Erschienen in
Welttrends 71 | 2010
Selektive Grenzen
144 Seiten

Japaner verlassen ihre Heimat nicht

Deutsche Medien und das Missverständnis anderer Kulturen

3 Seiten | Autor: Parissa Haghirian

Der März 2011 war von der Berichterstattung über die Naturkatastrophe in Japan überschattet. Die Reaktionen auf die Katastrophe vor wenigen Wochen hätten im akut bedrohten asiatischen Land und in Deutschland unterschiedlicher nicht sein können. Japan stand ein atomarer Super-GAU vor der Haustür, dem mit Gefasstheit und Zusammenhalt begegnet wurde; in Deutschland war es eine eingebildete akute atomare Gefahr, auf die panische Reaktionen von Bevölkerung und Regierung folgten. Während in Tokio die Bevölkerung darauf bedacht war, Ruhe zu bewahren und in erster Linie an die Menschen dachte, die noch schlechter dran waren, konnte man in Deutschland, das am anderen Ende der Welt liegt, eine Hysterie beobachten, die zum Ausverkauf von Geigerzählern und Jodtabletten sowie zu Fernsehdiskussionen führte, in denen besorgte Bürger fragten, ob man in Deutschland gefahrlos seine Fischstäbchen essen könne. Japaner konzentrierten sich auf ihre Mitmenschen und die Aspekte ihres Lebens, die kontrollierbar und funktionstüchtig waren, und Deutsche interpretierten auch eine Katastrophe am Ende der Welt, die ihren Alltag in keinster Weise beeinflusste, vor allem als persönliche Bedrohung.

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Erschienen in
Welttrends 78 | 2011
Polen regiert Europa
144 Seiten

Kongresswahlen in den USA

Der neue Aufwind der Konservativen

5 Seiten | Autor: Claus Montag

Die Kongresswahlen und auch die Wahl der Gouverneure in mehr als 30 Bundesstaaten am 2. November 2010 haben zu einer Verschiebung der innenpolitischen Machtstrukturen in den USA geführt. Konservativer wie innerparteilicher Widerstand gegen Obamas Politik hat sich in einen Wahlerfolg der Republikaner umgemünzt. Was bedeutet die Niederlage der Demokraten für die innen- wie außenpolitische Orientierung der Vereinigten Staaten?

Schlagworte: USA | Wahlen | Politische Kultur

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Erschienen in
Welttrends 76 | 2011
Herausforderung Eurasien
144 Seiten

Berlins Große Politik im Fall Libyen

4 Seiten | Autor: Gunther Hellmann

Die deutschen Interessen werden in Berlin definiert, nicht in Washington oder Paris. Darin waren sich Angela Merkel und ihr Vorgänger schon 2003 einig. Und sie werden im Kanzleramt festgelegt, nicht auf Oppositionsbänken, in Thinktanks oder gar Talkshows. Da helfen auch mediale Empörungsinszenierungen nicht. Isolierungsängste belasten nur kleine Staaten. Die Zeiten kleiner Politik sind allerdings vorbei.

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Erschienen in
Welttrends 80 | 2011
Japan 3/11
144 Seiten

System in der Krise?

Japan nach Fukushima

9 Seiten | Autor: Markus Tidten

Nach der Erdbebenkatastrophe vom 11. März 2011 ist Japan endgültig in einer tiefen Systemkrise angekommen. Nicht wenige Elemente des „Systems Japan“, die für den wirtschaftlichen Erfolg des Landes maßgeblich waren, erweisen sich heute als Hemmnisse für einen geordneten Weg aus der Krise. Es zeichnen sich tief greifende gesellschaftliche Veränderungen ab.

Schlagworte: Japan | Asien | Politische Kultur

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Erschienen in
Welttrends 80 | 2011
Japan 3/11
144 Seiten

Der Besuch eines Freundes

Erdoğans Reise nach Tunis und ihre Rezeption durch die Ennahda

9 Seiten | Autor: Mathieu Rousselin

Im September 2011 reiste der türkische Ministerpräsident Erdoğan nach Tunis. Es war eines seiner Besuchsziele im Rahmen der Neuorientierung der türkischen Außenpolitik hin zu den arabischen Ländern. Erdoğans Auftritt in Tunis veranschaulicht den aktuellen Kurs der türkischen Außenpolitik, der mit dem geopolitischen Konzept der „Strategischen Tiefe“ beschrieben werden kann. Dieses beinhaltet die Projektion der türkischen soft power nach außen, um die wirtschaftlichen und politischen Interessen der Türkei zu unterstützen und zu fördern.

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Erschienen in
Welttrends 90 | 2013
Türkei offensiv
144 Seiten