Veith Selk
Die Politisierung der Angst in der Moderne
13 Seiten | Autor: Veith Selk
Angst ist ein unbehagliches Gefühl, das mit der Vorstellung oder Erwartung eines entweder tatsächlich oder nur scheinbar drohenden Übels verbunden ist. Es lässt unterschiedliche Grade der Intensität zu, kann vom sorgenden Zweifel über eine Stimmung der Ängstlichkeit bis hin zum plötzlichen Schrecken reichen. Aus diesem Grunde ist die manchmal vorgenommene Engführung von Angst mit Schrecken oder Panik irreführend, denn sie blendet viele andere Formen der Angst aus. Diese sind häufiger, wenn auch nicht immer offen thematisierter Begleiter des Alltagslebens. Man denke etwa an die Angst, in einem Bewerbungsgespräch zu versagen, sich mit dem Gedanken an diffuse Risiken im Hinterkopf und einem unangenehmen Gefühl im Magen in ein Flugzeug zu setzen, oder schließlich die Sorge, in einigen Jahren die Rechnung über die Vorliebe für Rotwein und die Abneigung gegenüber Fitnessstudios präsentiert zu bekommen.
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Die Verdinglichung der Demokratie
11 Seiten | Autor: Veith Selk
Entfremdung und Verdinglichung sind Schlüsselbegriffe kritischer Theorie. Auch wenn sie, sprachphilosophisch oder anerkennungstheoretisch reformuliert, wieder in der Diskussion sind, stehen sie schon etwas länger nicht mehr im Mittelpunkt der Theoriebildung. Vor allem die Kritik des bewusstseinsphilosophischen und subjektzentrierten Paradigmas in der Sozialphilosophie und der Vorwurf des Essentialismus trugen hierzu bei. Dennoch besitzen beide Begriffe heuristisches Potential und können der kritischen Erkenntnis gesellschaftlicher Wirklichkeit dienen. Ich möchte diese These im Folgenden ausführen, am Beispiel des Phänomens der Postdemokratie erläutern und die demokratietheoretische Anschlussfähigkeit deutlich machen. In einem ersten Schritt werde ich die Schlüsselkonzepte der Entfremdung und Verdinglichung kurz in ihrer theoriegeschichtlichen Herkunft bei Marx, Weber und Lukács umreißen. Anschließend liefere ich mit John Dewey eine Reformulierung dieser beiden Konzepte und nehme dann Bezug auf die Debatte um die „Postdemokratie“.
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