Migrationsforschung

Dekonstruktionen des „Anderen“ in Ethnologie und Soziologie

Ein Plädoyer für eine postmigrantische Perspektive

17 Seiten | Autor: Lisa Gaupp

Ethnologie und Soziologie ähneln sich mittlerweile in ihren Perspektiven, Methoden und Theorien so weit, dass es außer bei der Verteidigung von Lehrstühlen schwer fällt, wirkliche Unterschiede festzustellen. Je nach Standort werden beide Disziplinen ein Mal den Sozialwissenschaften, ein anderes Mal den Geistes‑ und/oder Kulturwissenschaften zugeordnet. Ebenfalls lassen sich in den Gegenständen der beiden Disziplinen viele Überschneidungen finden: Ethnologen forschen längst „vor der eigenen Haustür“, und die ehemals „fremden Völker und Kulturen“ als Hoheitsgebiete der Ethnologie gehören nicht zuletzt in Zeiten der Globalisierung und weltweiter Mobilität von Personen und Kulturformen zum Forschungsrepertoire der Soziologie. Nach wie vor geht es jedoch um „Fremdverstehen“, das nicht zuletzt methodologische Implikationen aufwirft, mit denen sich die Qualitative Sozialforschung und vor allem die Ethnografie auseinandersetzen. Die theoretisch-moralischen Kritikpunkte ähneln sich auch hier wieder und sind mit der folgenden Frage zusammenzufassen: Wie lassen sich Daten legitimieren, die ohnehin subjektiv sind, aber zuvorderst der Crux unterliegen, auf der Basis von Machtbeziehungen gewonnen worden zu sein?

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Kultursoziologie 2 | 2015
Eurozentrismus der Soziologie?
108 Seiten

Kultursoziologie 2 | 2015

Eurozentrismus der Soziologie?

ISSN 0944-8101 | 108 Seiten

Gibt es einen Eurozentrismus der Soziologie? Lassen sich in der soziologischen Forschung politische Implikationen und latente ideologische Grundlagen eurozentristischen Zuschnitts identi­fizieren? Wie ist es zu erklären, dass die Kritik am Eurozentrismus eher wenig Resonanz ausgelöst hat? Diese Fragen stehen im Zentrum der aktuellen Kultursoziologie.

Inhalt