Film

Falsche Welten?

Simulierte Realitäten im Film

12 Seiten | Autor: Martin Hennig

Wenn Spielfilme digitale oder phantastische Simulationstechnologien und simulierte Räume in ihren Auswirkungen auf Subjekt und Gesellschaft verhandeln, fallen sie in der Regel in das Muster der Dystopie und problematisieren die Grenze zwischen Realität und Virtualität. Gerade angesichts des digitalen Wandels der Gesellschaft stellt sich allerdings die Frage, inwiefern sich abseits dieses Grundschemas diachrone und synchrone Differenzen in der Bewertung von spezifischen Qualitäten simulierter Welten finden lassen. Martin Hennig unternimmt in diesem Text einen Gang durch die Geschichte des Simulationsfilmes, wobei er unterschiedliche Ausformungen des Verhältnisses zwischen Simulation und Realität mit Michel Foucaults Modell der Heterotopie systematisiert. Die leitenden Fragen dabei sind: Was für Gefahren und Potenziale von simulierten Welten werden in der Filmgeschichte verhandelt? Inwiefern sind auch Unterschiede zu diagnostizieren – in Abhängigkeit von den jeweilig verhandelten technologischen Grundlagen und Gesellschaftsentwürfen.

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2020
Digitale Dystopien
168 Seiten

Dystopie im Kino

Für eine kritische Theorie

13 Seiten | Autor: Tobias Albrecht, Anastasiya Kasko

In der ambivalenten Natur von Utopie und Dystopie liegt ihre schöpferische Kraft als Mittel der ästhetisierten Kritik der gesellschaftlichen Verhältnisse. Zum 500. Jahrestag von Morus’ „Utopia“ scheint eine Revision dieses kritischen Potentials geboten zu sein. Ausgehend von drei Dikta der kritischen Theorie Theodor W. Adornos – das notwendige Verzichten auf die Utopie, die Sensibilität der ästhetischen Zeugnisse für die gesellschaftlichen Missstände und die immanente Tendenz der kapitalistischen Gesellschaft, alles und alle zur Ware zu machen – untersucht der Aufsatz das gesellschaftskritische Potential dystopischer Darstellungsform am Beispiel von drei Filmen: „Children of Men“, „Snowpiercer“ und „Mad Max: Fury Road”.

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2016
Die Lücke der Utopie
182 Seiten

Kritik, Ermächtigung, Trost

Die Lücke der Utopie

Die neun Beiträge des Schwerpunkts zum Vorzugspreis – Vor 500 Jahren, 1516, erschien Thomas Morus’ „Utopia“. Der Titel wurde zum Begriff eines literarischen Genres wie einer „Form von Zukunftserwartung, ja eines Weltverhaltens überhaupt“ (Jürgen Teller): Das Entwerfen gesellschaftlicher Alternativen verband sich mit dem Begriff der Utopie. Wir nehmen das Jubiläum zum Anlass, zu erkunden, wie Utopien die Lücke zwischen Sein und Sollen denken. Welche gesellschaftlichen Probleme und Erwartungen artikulieren sich in ihnen? Was leisten Utopien: Sind sie Kritik, Handlungsanleitung oder hypothetisches Ideal, reales oder gedankliches Experiment? Und wofür stehen Utopien heute? Führen die gegenwärtigen Krisen zu neuen Utopien? Ermächtigen diese zum gesellschaftlichen Verändern? Oder schaffen sie eher Rückzugsräume, die über die elende Gegenwart trösten? Die Beiträge des Schwerpunkts erkunden die Möglichkeiten der Utopie in historischer und aktueller Perspektive: u. a. zur Politikberatung in Morus’ „Utopia“, zur utopischen Piratenrepublik Libertalia, zu Dystopien im Kino, zu feministischen Utopien im 20. Jahrhundert und zum Verhältnis von Sozialismus und Utopie.

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2016
Die Lücke der Utopie
182 Seiten