Ukraine
Die Drei-Meere-Initiative und die EU
4 Seiten | Autor: Martin Wycisk
Vor einem Jahr sorgte die Teilnahme des US-Präsidenten Donald Trump am Warschauer Drei-Meeres-Gipfel für großes Aufsehen. In Westeuropa befürchtete man, dass die Zusammenarbeit von zwölf Staaten aus Mittel- und Osteuropa zu einer politischen Spaltung der Europäischen Union führen könnte. Diese Furcht ist nicht vom Tisch. Jedoch stehen dem drei Abschlussdeklarationen mit positivem Bezug zur EU und Schwerpunkt auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit gegenüber. Der jüngste Gipfel in Bukarest unterstrich dies noch einmal sehr deutlich.
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Wem nutzt es?
4 Seiten | Autor: Evgeny Murzin
Am 15. Oktober 2018 entschied die Russisch-Orthodoxe Kirche, die eucharistische Gemeinschaft mit dem Konstantinopler Patriarchat abzubrechen und somit alle Kontakte zwischen der Geistlichkeit und den Gläubigen der beiden Kirchen zu beenden. Damit droht eine tiefe Spaltung in der Orthodoxie. Dem war die Einmischung des Patriarchen von Konstantinopel in die Jurisdiktion des Moskauer Patriarchats vorausgegangen, die wiederum eng mit den derzeitigen politischen Kämpfen in der Ukraine und den geopolitischen Auseinandersetzungen mit Russland verzahnt ist.
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NATO-Osterweiterung
ISBN 978-3-929666-79-3 | ISSN 0944-8101 | 192 Seiten
Der Lähmung angesichts der Enttäuschung der hochfliegenden Illusionen über die Gestaltung einer gewaltfreien internationalen Ordnung nach dem Ende des Kalten Krieges ist Betriebsamkeit gewichen. In den Sozialwissenschaften hat wiedermal ein Gegenstand Konjunktur, der zumindest für die nördliche Hemisphäre seine Brisanz eingebüßt zu haben schien: Gewaltphänomene. WeltTrends versucht, der Vielgestaltigkeit der Ursachen und Erscheinungen von Gewalt in der nachkonfrontativen Welt nachzuspüren. John A. Vasquez weist in seinem Beitrag nach, daß Krieg ebenso wie Frieden soziale Konstrukte sind, daß Frieden folglich erlernt werden kann. Die im Hinblick auf die Gewaltproblematik oft unterschätzte völkerrechtliche Perspektive wird von Anthony Carty beigesteuert. Anthony Minnaars empirische Studie zu Gewaltmustern in Südafrika öffnet differenzierte Einblicke in die südafrikanische Gesellschaft nach der Überwindung der Apartheid. Felipe Mansilla ermöglicht mit seinen Überlegungen zur Rolle politischer Gewalt in der Andenregion ein tieferes Verständnis für die Eigentümlichkeit der politischen und sozialen Entwicklung in Lateinamerika. Auf dem Streitplatz verdeutlicht der Philosoph Volker Gerhardt die friedenswissenschaftliche und -politische Aktualität der Kantschen Schrift „Zum ewigen Frieden“. WeltTrends setzt mit Beiträgen von Konrad Klingenburg und Andreas Nölke die in Heft 8 begonnene Debatte zur Reform der UNO fort.
Chaos Europa
ISBN 978-3-929666-81-6 | ISSN 0944-8101 | 192 Seiten
Europas Ordnung ist von einem stagnativen in einen eher chaotischen Zustand übergegangen. Kann die Chaosdebatte, die in wissenschaftlichen Publikationen und in den Feuilletons deutscher Zeitungen geführt wird, für die Analyse internationaler Beziehungen produktiv genutzt werden? Es sind aus unserer Sicht zwei Aspekte, die der geistigen Annäherung an den krummen Gang der europäischen Entwicklung dienen sollen. Zum einen wird der Versuch unternommen, dem Denken über Europa chaostheoretische Ansätze anzubieten. Bisher sind diese aus den Naturwissenschaften kommenden Überlegungen von der Politikwissenschaft, speziell von der Disziplin der Internationalen Beziehungen, mehr als zurückhaltend angenommen worden. Wenn wir diese Ansätze hier zu Wort kommen lassen, so in der Hoffnung, daß in der kritischen Auseinandersetzung jene intellektuelle Produktivität erzeugt wird, die beim Aufeinandertreffen unterschiedlicher Disziplinen an ihren Schnittstellen entstehen kann. Das ist sicherlich gewagt und Widerspruch ist zu erwarten. Immerhin trifft die Chaostheorie auf gut befestigte Erklärungsversuche etablierter politikwissenschaftlicher Schulen. Realisten bleiben bei ihren Kategorien Staat, Macht, Hegemonie und Gleichgewicht. Funktionalisten verweisen auf Interdependenz, transnationale Prozesse und Globalisierung. Die Postmodernen sehen Fragmentierung, Enthierarchisierung und Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Ordnungen. Geopolitisches Denken vertraut in die „unsichtbare Hand“ des Raumes. Wenn der Zweifel alles neu ermöglicht (Michel de Montaigne), so kann zweifelndes Denken, das unser bisheriges Verständnis verunsichert, auch unsere Sicht auf die europäischen Prozesse schärfen.
Abbitte gegenüber Franz Josef
4 Seiten | Autor: Matthias Krauß
Das ukrainische Lemberg (Lviv) und die asiatische Millionenstadt Singapur haben dies gemeinsam: Beide sind sie nach dem Löwen benannt. Im historischen Zentrum von Lemberg, das zu sowjetischen Zeiten Lwow hieß und im Westen der Ukraine liegt, begegnet dem Besucher das Wappentier auf Schritt und Tritt. Doch nicht allein deswegen ist Lemberg ein anregendes Besuchsziel.
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Die Ukraine-Krise 2013/2014
ISSN 1436-6010 | 64 Seiten
Die derzeitige Ukraine-Krise hat ihre Ursachen in verschiedenen historischen, geopolitischen und polit-ökonomischen Entwicklungen. Die historischen Hintergründe ragen teilweise weit in die Vergangenheit dieses osteuropäischen Landes zurück. Dieser Text versucht, verschiedene Ebenen des Ukraine-Konfliktes Ende 2013 und im ersten Halbjahr 2014 deutlich zu machen.
Transnational, transkulturell, transethnisch
10 Seiten | Autor: Matthias Stadelmann
Die sowjetische Ära der ukrainischen Geschichte ist in den meisten national ausgerichteten Diskursen der Ukraine seit ihrer staatlichen Unabhängigkeit nicht gut beleumundet. Grundstruktur dominierender patriotischer Narrative ist die „russische“ Unterdrückung der ukrainischen Nation durch das moskaudominierte Sowjetsystem. In dieser Perspektive erscheinen die Jahrzehnte sowjetukrainischer Geschichte als kontinuierlicher Kampf einer – vor allem ethno-linguistisch definierten – ukrainischen Nation gegen sowjetisch-russische Vereinnahmung. Der Sowjetsozialismus wirkt in dieser Perspektive geradezu anti-ukrainisch, von außen aufgezwungen, als moderne, bisweilen mörderische Fortsetzung russisch-kolonialer Unterdrückung. Unterschätzt wird dabei, dass die sowjetische Ukraine die erste dauerhafte Verdichtung der ukrainischen Nation zum eigenen Staat war und dass dieser erste moderne ukrainische Staat vom Anfang bis zum Ende transethnisch, transkulturell und transnational war. Ausgehend von der These einer zwar national gedachten und definierten, aber transnational, transethnisch und transkulturell strukturierten Ukraine gibt der Beitrag von Matthias Stadelmann einige Hinweise zu historischen Determinanten der sowjetischen Ukraine, anhand derer jene häufig Grenzen überschreitenden Dimensionen ukrainischer staatlicher wie kultureller Existenz aufgezeigt und begründet werden können.
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„Russland in Blut gewaschen“
ISBN 978-3-945878-52-1 | ISSN 0863-4564 | 178 Seiten
Das 100-jährige Jubiläum der Russischen Revolution 1917 ruft vielfältige Formen der Erinnerung hervor. Die zahlreichen, in den letzten Jahren erschienenen Neu- und Widerentdeckungen russischer bzw. sowjetischer Prosa über Revolution und Bürgerkrieg legen es nahe, die historischen und politikwissenschaftlichen Betrachtungen um den Blick der Literatur zu erweitern. Die literarischen Spiegelungen der Revolution und ihrer Folgen eröffnen einen eigenen Zugang, in dem sich subjektive und historische Sicht verschränken. Die Beiträge des Schwerpunkts gehen den Fragen nach: Wie werden die Revolution und ihre Folgen in der Literatur dargestellt und verarbeitet? Welche Sicht auf die Geschichte eröffnen die Texte? Wie zeigt sich in ihnen der „Einbruch der Geschichte“ ins Leben des Einzelnen? Und was erzählen die Rezeption und die Übersetzungen über die jeweilige Sicht auf die Revolution und die Auseinandersetzungen mit ihr? Der zweite Schwerpunkt des Heftes widmet sich einem aktuellen hochschul- und wissenschaftspolitischen Thema: der Situation des Mittelbaus an deutschen Hochschulen. Seine Beiträge gehen auf ein Symposium beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft 2016 zurück.
Inhalt
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Dokumentation eines Gesprächs am 16. November 2016 im Max-Lingner-Haus in Berlin-Pankow
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Isaak Babels „Reiterarmee“ und ihre deutschen Übersetzungen
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Iwan Bunins Revolutionstagebuch „Verfluchte Tage“ als literarische Rekonstruktion eines historischen Nullpunktes
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Andrej Platonows Brief an einen Unbekannten
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Zur aktuellen Rezeption von Andrej Platonow
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Dokumentation eines Gesprächs am 9. November 2016 im Max-Lingner-Haus in Berlin-Pankow
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Wiederentdeckungen und Neuübersetzungen im Spiegel des Feuilletons
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Einsatzpunkte einer Kritik im Medium der Wissenschaft
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Der homo academicus zwischen Passion, Reputation und Projekt
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Wissenschaftliche Mitarbeiter_innen unter prekären Beschäftigungsbedingungen
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Aufstiegslogiken von Frauen und Männern im akademischen Wissenschaftssystem
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Plädoyer für einen Personalstrukturwandel an deutschen Universitäten
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Historische Bestimmungsfaktoren der sowjetischen Ukraine
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Ein Revolutionsjahr und seine Folgen in der Literatur
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Russland und Deutschland – vorsichtige Annäherung?
6 Seiten | Autor: Vladislav Belov
Der bestimmende Faktor für die russisch-deutschen Beziehungen wird in mittelfristiger Perspektive die Situation der Ukraine bleiben. Eine Roadmap zur Regelung der Probleme im Osten der Ukraine sind die Minsker Vereinbarungen. Trotz der aktuellen Schwierigkeiten gibt es Anzeichen für eine Verbesserung der deutsch-russischen Beziehungen.
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Berlin und Moskau – wie weiter?
ISSN 0944-8101 | 72 Seiten
Kaum ein Thema steht so im Fokus von Politik und Öffentlichkeit wie die Beziehungen zwischen dem Westen und Russland. Sie haben sich in jüngster Zeit verschärft, und nicht erst seit der Ukrainekrise. Eine wichtige Rolle für eine Verbesserung der Lage spielt das Verhältnis zwischen Berlin und Moskau. Wo liegen die Ursachen für die Verschlechterung der Beziehungen? Wie kann es in Politik und Wirtschaft weitergehen? Diesen Fragen gehen namhafte Experten aus beiden Ländern im Thema nach. Weitere im Heft diskutierte Probleme sind der Brexit, der Wahlkampf in den USA sowie die Wahl des neuen UN-Generalsekretärs.
Inhalt
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WeltTrends-Interview mit Nicola Sturgeon (SNP), Erste Ministerin Schottlands
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Die UNO sucht eine neue Führung
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Zu den Beziehungen der EU und Deutschlands mit Russland
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Zu den aktuellen russisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen
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Der Westen und Russland müssen sich in der Ukrainekrise bewegen
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Strategische Leitlinie zum Sieg im Kalten Krieg
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Thüringens Aktivitäten in Russland