Leipzig
Lützschena und Russland
6 Seiten | Autor: Horst Pawlitzky
Der Beitrag beruht auf einem Artikel, den der Autor anlässlich des 200. Jahrestages der Völkerschlacht bei Leipzig für das vom Ortsschaftsrat Lützschena-Stahmeln herausgegebene Ortsblatt Auen-Kurier geschrieben hat. Lützschena, einst ein kleines Dorf mit einem Rittergut, wurde 1822 von Maximilian Speck, dem späteren Ritter und Freiherrn Maximilian Speck von Sternburg (1776–1856) erworben. Ihm gelang es innerhalb weniger Jahre, das Gut zu einem modernen Landwirtschaftsbetrieb zu entwickeln und daneben die später und bis heute bekannte Sternburg-Brauerei aufzubauen. Der Beitrag verweist auf die wenig bekannte Verbindung zwischen Lützschena und Russland im 19. Jahrhundert, die durch Speck von Sternburg im 19. Jahrhundert maßgeblich geprägt wurde.
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Otto Böthlingk und Wilhelm Ostwald
23 Seiten | Autor: Hartmut Kästner
Esten, Kurländer und Livländer – kurz gesagt: die Balten – spielen eine besondere Rolle in den Wechselwirkungen zwischen Russland und Deutschland. Nachdem sie im 17. und 18. Jahrhundert aus deutschen Ländern in das Baltikum einwanderten, waren sie über einen längeren Zeitraum vom Anfang des 18. bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts Bürger des Russischen Reiches.1
Um die deutsch-baltisch-russischen Wechselwirkungen anschaulich zu machen, werden die Biographien zweier Wissenschaftler behandelt, einige besondere Momente in ihrem Leben hervorgehoben, im Vergleich ihrer Lebensstationen und -aktionen Unterschiede im Verhältnis von Russland zu Deutschland benannt. Es handelt sich um Otto Böhtlingk (1815–1904) und Wilhelm Ostwald (1853–1932).2
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Russland und die Russen
ISBN 978-3-945878-76-7 | ISSN 0941-343X | 134 Seiten
Das Themenfeld „Deutsche und Russen / Russen und Deutsche“ beschäftigt diese Zeitschrift bereits seit längerer Zeit. Mit den Themenbeiträgen dieser Ausgabe soll es nun vorerst abgeschlossen werden. Im Fokus stehen dabei europäische, insbesondere deutsche Wahrnehmungen Russlands und der Russen. Auf Grundlage unterschiedlicher Protagonisten – ihrer Biographien und ihres Wirkens – werden diese seit Jahrhunderte bestehenden, wechselhaften aber beständigen Beziehungen zwischen Russen und Nicht-Russen aufgegriffen und eingeordnet.
Inhalt
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Europäische Wahrnehmungen
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Deutsch-russische Wechselwirkungen im Prisma zweier Biografien
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Eine Momentaufnahme des wissenschaftlichen Lebens in St. Petersburg um die Mitte des 19. Jahrhunderts
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Das Kultur- und Begegnungszentrum Ariowitsch-Haus e.V. in Leipzig
7 Seiten | Autor: Anja Lippe
Mit dem jüdischen Sprichwort „Berge können sich nicht nähern, aber Menschen können aufeinander zugehen“ lädt das Kultur- und Begegnungszentrum Ariowitsch-Haus alle Leipzigerinnen und Leipziger zu Austausch, zu Begegnungen und zum Miteinander ein. Der Vorsitzende der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig, Küf Kaufmann, beschreibt das wie folgt: „Weltkultur und jüdische Traditionen – gestern, heute, morgen, Wechselwirkungen und Perspektiven, das ist das Leitthema des Ariowitsch-Hauses.“1 Mitten im Waldstraßenviertel von Leipzig gelegen, dem Hauptwohnviertel der Leipziger Juden am Ende des 19. / Anfang des 20. Jahrhunderts, zwischen Zooschaufenster, Rosental und Stadtzentrum, befindet sich das Kultur- und Begegnungszentrum Ariowitsch-Haus. Von der Witwe des erfolgreichen jüdischen Rauchwarenhändlers Julius Ariowitsch gestiftet, diente es zwischen 1933 und 1942 als Altenheim für die jüdischen Bewohner Leipzigs. Diese jüdischen Wurzeln waren es, die die jüdische Gemeinde im Jahr 2000 zusammen mit der Stadt Leipzig veranlassten, ebendort ein Begegnungszentrum zu schaffen, das allen Interessierten offen gegenüber stehen und viel Raum für die Begegnung zwischen jüdischen und nichtjüdischen Menschen bieten soll – ein Haus der Freundschaft.
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„Ich habe immer Glück gehabt“
427 Seiten | Autor: Küf Kaufmann, Claudia Koch
Ich wurde am 6. Mai 1947 in Marx geboren – einer Stadt in Russland an der Wolga. Ja, die hieß wirklich so. Die Stadt auf der anderen Seite der Wolga hieß übrigens Engels. Mein Vater war Ingenieur, meine Mutter, die aus Odessa stammte, kam aus einer Künstlerfamilie. Mein Großvater war Dirigent, meine Großmutter Pianistin. Die ganze Familie meiner Mutter ist im Krieg umgekommen. Als ich zwei Jahre alt war, hat mein Vater eine neue Aufgabe in einer ukrainischen Stadt bekommen, in Melitopol. Ich, mein älterer Bruder Vitali und meine Mutter sind mit ihm gegangen. Mit jüdischem Leben hatte ich in meiner Kindheit nicht viel Berührung. Mein Großvater lud mich einmal ein, mit ihm eine Synagoge zu besuchen. Ich lehnte ab mit der Begründung, dass ich Pionier sei und als Pionier nicht in eine Synagoge gehen könne. Er akzeptierte das voll und ganz. Mein Vater hatte als Kind eine religiöse Schule besucht, sprach Jiddisch und Hebräisch. Obwohl er zusammen mit dem ganzen Land in die vermeintlich heile Zukunft des Kommunismus gegangen ist, hat er trotzdem weiterhin immer vor und nach dem Essen ein Gebet gesprochen. Das ist in meinem Herzen geblieben. Meine erste praktische Erfahrung mit dem Judentum machte ich dann erst in meinem Berufsleben.
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Leipzigs „Russische Welt“ von den Anfängen bis 1914
25 Seiten | Autor: Erhard Hexelschneider
Fragt man nach der „russischen Welt“ Leipzigs, so wird darunter in erster Linie die Präsenz russischer, erweitert sogar russländischer Bürger in der Stadt verstanden, wobei mit diesem Begriff die Gesamtheit aller aus dem Russischen Reich stammenden Bürger unterschiedlicher Nationalität verstanden wird. Grob gesprochen lassen sich die Russen in Leipzig in drei große Gruppen einteilen: russische Militärs (vor allem 1813–1815 und dann seit den beiden Weltkriegen), Kaufleute und Händler und schließlich Studenten und Gelehrte.
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