Berliner Debatte Initial
Loïc Wacquant: Das Janusgesicht des Ghettos und andere Essays
3 Seiten | Autor: Andrea Nieszery
Mit dem Band „Das Janusgesicht des Ghettos“ legt der Birkhäuser Verlag in der Reihe Bauwelt Fundamente eine Essaysammlung von Texten Loïc Wacquants vor. Sie umfaßt elf Aufsätze, die zwischen 1988 und 2004 entstanden sind und zumeist in englischer Sprache publiziert wurden. Diese Sammlung bietet im Vergleich zu Wacquants Büchern „Elend hinter Gittern“ (2000) und „Die Verdammten der Stadt“ (2006) zwar keine substantiell neuen Analysen, ermög licht aber einen guten Überblick über Wacquants Werk. Die Betrachtungen zum Zusammenhang von städtischer Armut, Ethnizität und Politik schöpfen aus seiner Feldarbeit in Frankreich und den USA und liefern wichtige Grundlagen für eine komparative Betrachtung städtischer Ausgrenzung. Die street credibility, über die Wacquant seit seiner soziologischen Studie „Leben für den Ring“ (2003) verfügt, bereichert auch diese Texte, zum einen durch die Fülle an Informationen, die aus teilnehmender Beobachtung gewonnen wurden, zum anderen durch fotografische Illustrationen des Autors. Die schöne Aufmachung wird leider durch Nachlässigkeiten im Lektorat getrübt: Die Bibliographie ist uneinheitlich und unvollständig.
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Was unterscheidet religiöse Fundamentalisten von kognitiven Relativisten?
12 Seiten | Autor: Stephan Wohanka
Nehmen wir den Autor beim Wort. Die Verbannung von Relativisten und Fundamentalisten an die „Ränder der Gesellschaft“ unterstellt die Gleichheit beider. Man fragt sich: Tut man den Relativisten oder Nihilisten nicht Unrecht, wenn man sie auf eine Stufe mit religiösen Extremisten stellt? Und: Gibt es – wie herauszulesen ist – tatsächlich eine kognitive Differenz zwischen denjenigen, „die glauben, die Wahrheit zu kennen“, und denen, „die meinen, Wahrheit könne niemals gewußt werden“?
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Über Deutschland
12 Seiten | Autor: Richard Schröder
Wenn Journalisten nach dem Stand der deutschen Einheit fragen, lautet die erste Frage: „Was ist falsch gelaufen?“ und die zweite: „wann ist die deutsche Einheit vollendet?“ Neuerdings sind Bücher erschienen, die behaupten, die deutsche Einheit sei gescheitert. Die Bücher verkaufen sich ganz gut. Seltsamerweise stellen sich die Verfasser als Märtyrer der Wahrheit dar gegen ein Kartell des Verschweigens, obwohl doch in den letzten fünfzehn Jahren über die deutsche Einheit mehr gejammert als gejubelt wurde.
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Stadtentwicklung in einer differenten Wirklichkeit
16 Seiten | Autor: M. Cristina Martinez-Fernandez, Chung-Tong Wu
Schrumpfende Städte teilen das gleiche Schicksal eines kontinuierlichen Bevölkerungsrückgangs über einen bestimmten Zeitraum, der aber oft mit Perioden langsamen Wachstums verflochten ist. Sie erfahren eine Abwanderung von Kapital- und Human-Ressourcen und zeichnen sich durch einen Mangel an endogenem Wachstum und Unternehmensaktivitäten sowie ein geringes Niveau von Innovationen und intellektuellem Engagement aus. Die Folge ist, daß Stadtmanager nicht mehr über die Macht verfügen, die Niederlassungsbedingungen ansiedlungswilliger Unternehmen zu prüfen und zugunsten der Stadt auszugestalten. Hinzu kommt, daß die Grenzen der Stadt nicht mehr länger von Bedeutung sind, seitdem das Phänomen der Stadt-Regionen zunehmend den Wandel der Metropolen prägt.
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Verschüttete Entwicklung
9 Seiten | Autor: José G. Vargas-Hernandéz
Der Bergbau hat in der politischen und ökonomischen Geschichte Mexikos eine wichtige Rolle gespielt. Schon die indigene Bevölkerung betrieb extensiven Bergbau, der von den spanischen Eroberern übernommen und ausgeweitet wurde. Eine bisher wenig beachtete Konsequenz dieser Konstellation ist das Ausmaß, in dem die urbane Entwicklung im ländlichen Mexiko vom Auf und Ab der Bergbauindustrie beeinflußt wurde – von den ersten Unternehmungen bis heute. So hat der Bergbau zur Gründung neuer Städte und Dörfer in schwer erreichbaren, abgelegenen Gegenden geführt, weit entfernt von den urbanen Zentren des Landes. Das Wachstum und die Struktur dieser Neusiedlungen wurden von den Anforderungen der Bergbauunternehmen bestimmt. Zunächst wurden Lehmgebäude entlang von Berghängen gebaut, ohne jeden Anspruch auf geometrische Ordnung. Später erweiterten die wohlhabend gewordenen Einwohner diese Bauweise durch Elemente barocker Architektur. Die Bevölkerung der Bergbaustandorte wuchs parallel zum Aufschwung der Bergbauindustrie und erreichte während der Kolonialzeit eine Höchstzahl von bis zu 80.000 Einwohnern pro Niederlassung.
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Schrumpfende Städte in Westeuropa: Fallstudien aus Frankreich und Großbritannien
14 Seiten | Autor: Emmanuèle Cunningham-Sabot, Sylvie Fol
Der Prozeß der Globalisierung hat zusammen mit dem Aufkommen der postindustriellen Ökonomie zu neuen Spezialisierungen von Regionen geführt. Das neue Akkumulationsregime der postfordistischen Ökonomie (Amin 1994) hatte rasante und flexible Veränderungen der Produktions- und Distributionsschauplätze zur Folge. Unterstützt wurde die neue Produktionsweise durch kostengünstigere, einfachere, schnellere und sicherere Transport- sowie Informations- und Kommunikationsmittel. Während Grenzen und Distanzen zu verschwinden scheinen, werden Wirtschaftsaktivitäten immer unabhängiger von konkreten Lokalitäten. Eine beschleunigende Wirkung auf diesen postindustriellen Prozeß haben die neuen Technologien. Die neue räumliche Verteilung wirtschaftlicher Aktivitäten läßt manche Regionen wachsen, während andere Gebiete einen regelrechten Niedergang erfahren.
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Schrumpfung zwischen Tabu und Thematisierung
8 Seiten | Autor: Katrin Großmann
Im Herbst 2003 hatte ich mir Pittsburgh (USA) für einen dreimonatigen Forschungsaufenthalt ausgesucht, weil ich in Deutschland gerade an meiner Dissertation zum Diskurs über das Schrumpfen der Stadt Chemnitz arbeitete. Ich war auf der Suche nach einer Stadt, die bereits eine lange Erfahrung mit Schrumpfungsprozessen hat. Der Forschungsaufenthalt hatte das Ziel, Vergleiche anzustellen, mit welchen Strategien die Entscheidungsträger vor Ort dem Thema begegnen, welche Rolle es im Stadtentwicklungsdiskurs spielt, und welche Auswirkungen des Schrumpfungsprozesses1 empirisch zu beobachten sind. Ursprünglich hatte ich angenommen, daß mir ähnliche Themen wie in Deutschland begegnen würden: Wohnungsleerstände, Industriebrachen, Unterauslastung von Infrastruktur und öffentliche Debatten über Schließungen von öffentlichen Einrichtungen.
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Das Ende der Wachstumsmaschine: Schrumpfende Städte in den USA
10 Seiten | Autor: Karina M. Pallagst
Angestoßen vom Rundtisch-Gespräch der Gastforscher am Institut für Stadt- und Regionalentwicklung der Universität Berkeley, Kalifornien, begann 2004 eine interdisziplinäre, fünf Kontinente vertretende Wissenschaftlergruppe ein weitgehend vernachlässigtes Thema zu erforschen: „Schrumpfende Städte in globaler Perspektive“. Eine vergleichende Perspektive ist für dieses Projekt wesentlich, denn das Schrumpfungsphänomen kann weltweit beobachtet werden, wenn auch unter verschiedenen sozio-ökonomischen und kulturellen Bedingungen. Die Untersuchung ging vom europäischen Diskurs aus, weil in anderen Ländern und besonders in den USA urbanes Wachstum weiterhin das herrschende Paradigma der Stadt- und Regionalplanung ist.
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Das perfekte System?
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