Atompolitik
Auf der Intensivstation
5 Seiten | Autor: Wolfgang Kötter
Der Patient Atomwaffensperrvertrag ist in einem kritischen Zustand. Die Weiterverbreitung von Nuklearwaffen, die er ursprünglich verhindern sollte, nahm in den letzten Jahrzehnten sogar zu. Nun gilt es, den Weg frei zu machen für nukleare Abrüstung und auch bisherige Außenseiter mit ins Boot zu holen. Der Patient ist noch nicht tot, sein Leben hängt jedoch am seidenen Faden.
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Zwei Jahre nach Prag
2 Seiten | Autor: Götz Neuneck
Am 25. Oktober 2011 wurde in der PANTEX-Anlage die älteste Nuklearwaffe der USA, die B53 „Crowd Pleaser“, zerlegt. Sie wog vier Tonnen und hatte die Zerstörungskraft von sechs Megatonnen, der 600-fachen Sprengkraft von Hiroshima. Diese Atombombe, bereits seit 1991 außer Dienst, verdeutlicht die Langsamkeit der nuklearen Abrüstung. Unsichere und veraltete Sprengköpfe werden zerstört, aber substanziell werden die Nukleararsenale der nuklearen Supermächte bisher nicht entscheidend verringert.
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Ein „neues Prag“ muss her! Nichtverbreitung und Kernwaffenfreie Zonen
5 Seiten | Autor: Hubert Thielicke
Was brachte die letzte Runde der Überprüfungskonferenz? Wenngleich die Bedeutung derartiger Tagungen nicht überschätzt werden sollte, bieten sie doch eine einzigartige Plattform für die umfassende Diskussion der Abrüstungsproblematik und sind damit auch ein Gradmesser für die Stärke des Nichtverbreitungsregimes und seines Grundsteins – des Nichtverbreitungsvertrags. Dabei steht, nicht zuletzt aufgrund der Haltung der nichtpaktgebundenen Staaten, die nukleare Abrüstung im Mittelpunkt.
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Nukleare Abrüstung in Nahost
10 Seiten | Autor: Liviu Horovitz, Roland Popp
Welche Chancen bestehen für die Errichtung einer kernwaffenfreien Zone Nahost? Was im Kontext der globalen Supermachtkonkurrenz während des Kalten Krieges noch unerwünscht schien, ist nun aus Sicht der Obama-Administration offenkundig eine willkommene Ergänzung des weltweiten Nichtverbreitungsregimes. Diese neue Position der USA hat frische Hoffnungen für eine Eindämmung der Proliferation oder sogar einer Denuklearisierung der Nahostregion geweckt. Derlei Hoffnungen sind jedoch verfrüht.
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Arguing over the Bomb
8 Seiten | Autor: Martin Senn
Die (trans-)nationale Zivilgesellschaft spielt in der Entstehung, Festigung und Verbreitung von Normen, die den Besitz und die Handhabung von Nuklearwaffen betreffen, eine wichtige Rolle. Dieser Beitrag geht der Frage nach, wie – genauer, mit welchen Frames – zivilgesellschaftliche Akteure die Legitimität der Norm des Nichtbesitzes von Nuklearwaffen kommunizieren. Er konzentriert sich hierbei auf die gegenwärtige Welle des Aktivismus gegen Nuklearwaffen.
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Alfonso Garcia Robles
2 Seiten | Autor: Hubert Thielicke
Am 14. Februar 1967 wurde Weltgeschichte geschrieben im Außenministerium Mexikos, das im Stadtteil Tlatelolco der mexikanischen Hauptstadt liegt. Die Vertreter von 14 lateinamerikanischen Staaten unterzeichneten den „Vertrag über das Verbot von Kernwaffen in Lateinamerika“, später nach dem Ort nur kurz „Vertrag von Tlatelolco“ genannt. Nach dem Antarktisvertrag von 1959 sollte damit erstmals ein riesiges bevölkertes Gebiet der Erde von atomaren Waffen freigehalten werden. Die UN-Generalversammlung würdigte den Vertrag im gleichen Jahr in ihrer Resolution 2286 (XXII) als „ein Ereignis von historischer Bedeutung in den Bemühungen um die Nichtverbreitung von Kernwaffen sowie zur Förderung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit“. Dass dieser Vertrag zustande kam, war in großem Maße das Verdienst eines herausragenden Diplomaten – des mexikanischen Botschafters Alfonso Garcia Robles. Von 1964 bis 1970 leitete er das mit der Vorbereitung der Verhandlungen befasste Gremium, die Verhandlungen selbst und schließlich auch die erste Generalkonferenz der zur Umsetzung des Vertragswerkes gegründeten Organisation für das Verbot von Kernwaffen in Lateinamerika (OPANAL). Seine zielstrebige Verhandlungsführung, verbunden mit einer Vielzahl von inhaltlichen Vorschlägen, brachten ihm den Beinamen „Vater des Vertrages von Tlatelolco“ ein.
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Blockade durch Misstrauen
10 Seiten | Autor: Kerstin Lukner, Alexandra Sakaki
Im Atomkomplex Fukushima1 kam es infolge des Tōhoku- Erdbebens vom 11. März 2011 und des resultierenden Tsunamis in mehreren Reaktorblöcken zu einer partiellen Kernschmelze. Dieser Artikel untersucht die Gründe für das schlechte Krisenmanagement nach dieser Katastrophe. Er charakterisiert das schwierige Verhältnis zwischen den beteiligten staatlichen und privaten Akteuren und analysiert dessen Auswirkungen auf das nukleare Krisenmanagement der Kan-Regierung.
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Japans Atomlobby nach 3/11
9 Seiten | Autor: Axel Klein
Die Katastrophe von Fukushima hinterlässt auch politisch tiefe Spuren. Während die unbeholfen agierende Regierung zunehmend unter Druck gerät, wenden sich immer größere Teile der Bevölkerung gegen die Kernenergie – eine Technologie, die jahrzehntelang weitgehend frei von öffentlicher Kritik ausgebaut wurde.
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Die Lehre von Fukushima
3 Seiten | Autor: Lutz Mez
Am 11. März 2011 erschütterte das stärkste jemals in Japan gemessene Erdbeben mit einer Stärke von 9,0 auf der Richter- Skala die Nordostküste des Inselstaates. Kurz nach dem Beben erreichte ein bis zu zehn Meter hoher Tsunami die Küste und verstärkte die Naturkatastrophe. Die japanische Regierung bezifferte den Schaden mit mehr als 300 Mrd. US-Dollar. In dieser Schätzung sind jedoch die Schadenskosten und Schadensersatzzahlungen für das havarierte Atomkraftwerk Fukushima- Daiichi nicht enthalten.
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Kernenergie in Japan
4 Seiten | Autor: Thomas Feldhoff
Global sind gegenwärtig 443 Kernreaktoren in Betrieb, ihr Anteil an der Stromerzeugung beläuft sich auf 14 Prozent.1 In Japan decken 55 Atomreaktoren den Strombedarf zu etwa 29 Prozent. Anders als in Deutschland erfreute sich die Atomwirtschaft in Japan bislang ungeteilter politischer Unterstützung. Japan verfügt über relativ geringe Vorkommen an eigenen Energierohstoffen; ein Großteil der Versorgung wird durch Importe abgedeckt. Selbst unter Berücksichtigung der Atomenergie beläuft sich der Grad der Importabhängigkeit auf rund 80 Prozent, ein im internationalen Vergleich ausgesprochen hoher Wert. Während Öl, Kohle und Gas die wichtigsten Primärenergieträger sind, spielen die heimische Wasser-, Geothermal-, Wind- und Solarkraft mit etwa fünf Prozent nur eine untergeordnete Rolle.
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