Berliner Debatte Initial
Unser Selbstverständnis oder Was will INITIAL?
2 Seiten | Autor: Berliner Debatte Initial
Aus der Zeitschrift „Sowjetwissenschaft/Gesellschaftswissenschaftliche Beiträge“ hervorgegangen, ist INITIAL als sozialwissenschaftliches Journal mit Redaktionssitz in Berlin begründet worden, um angesichts tiefgreifender Umwälzungen in Mittel- und Osteuropa und der Probleme der gesamteuropäischen Einigung eine Tribüne für die geistigen Auseinandersetzungen um die vernünftigen Wege, die sozialwissenschaftlich begründbaren Entscheidungen, die ökonomisch und ökologisch vertretbaren Lösungen zu bieten, die die kommende gesellschaftliche Entwicklung bestimmen werden.
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Selbstorganisation und ErNEUErung in der Evolution gesellschaftlicher Systeme
5 Seiten | Autor: Werner Ebeling
Unsere Welt ist einem so raschen Wandel und radikalen ErNEUErungsprozeß unterworfen, daß wir nach festen Punkten für eine wissenschaftliche Interpretation suchen müssen. Wo von allen Seiten das NEUE auf uns eindringt und sich Bahn bricht, gilt es, nach Invarianten Ausschau zu halten und nach Analogien zu suchen. Nach unserer Auffassung bieten die Evolutionstheorie und die sich in jüngster Zeit rasch entwickelnde Theorie der Selbstorganisation einen hinreichend allgemeinen Rahmen für eine solche Analyse.
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Vom Kommando zum Markt
6 Seiten | Autor: Kunibert Schwarz
Die Attraktivität der sozialistischen Idee besteht in ihren Zielen: soziale Gerechtigkeit und Harmonie, Freiheit und Sicherheit, Wohlstand und Glück. Auf dem Weg zu diesen Zielen kam es für die Länder des sogenannten „real-existierenden Sozialismus“ jedoch irgendwann zu einer falschen Weichenstellung, wodurch ein System entstand, das wohl für lange Zeit das Wort Sozialismus diskreditiert haben dürfte. Diese falsche Weichenstellung geschah bereits vor Stalin, in endgültiger Weise zu Zeiten Lenins und theoretisch in entscheidenden Ansätzen bereits vorher. Die wichtigste Ursache hierfür ist m. E. eine unzulässige Gleichsetzung von Marktwirtschaft mit Kapitalismus, d. h. mit Ausbeutung und unversöhnlichen Klassengegensätzen. Der Kapitalismus bedient sich zwar der Marktmechanismen, aber Marktwirtschaft ist nicht notwendigerweise Kapitalismus. Der Marxismus hat den Kapitalismus des 19. Jahrhunderts treffend beschrieben und seine innere Logik auch teilweise richtig analysiert (Profitstreben, Ausbeutung, Klassendifferenzierung), er ist aber bis heute geprägt von der irrigen Auffassung, daß Marktwirtschaft dem Wesen nach immer Manchester-Kapitalismus ist.
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Kooperation und moderne Marktwirtschaft
7 Seiten | Autor: Harald Kunze
„Kooperationspartner gesucht“ - diese Wendung taucht wohl gegenwärtig am häufigsten in gewerblichen Annoncen der DDR-Printmedien auf. Was aber ist Kooperation eigentlich? ln der Fachliteratur unseres Landes sind dazu höchstens Beschreibungen einzelner Gegenstände, kaum jedoch fundierte theoretische Darstellungen zu finden. Auch bei vielen Wirtschaftspraktikern scheint die Inflation im Gebrauch dieses Wortes in diametralem Gegensatz zum Verständnis seines Inhalts zu stehen. Dies zeigt sich gegenwärtig vor allem in der verbreiteten Joint-Venture-Euphorie. Was aber sind mögliche Inhalte zwischenbetrieblicher Kooperation, in welche konkreten Formen kann sie gegossen werden, welche Chancen und Gefahren sind damit verbunden?
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Über empirische Politik
7 Seiten | Autor: Robert Schediwy
Der Ausgangspunkt meiner Überlegungen ist recht abstrakt: die Frage nach den zentralen Motiven menschlichen Handelns. Natürlich handelt es sich dabei um eine im Augenblick und wohl für alle Zukunft unlösbare Frage: Denn die vielschichtigen und widersprüchlichen Triebkräfte des Menschen, vom krassesten Egoismus bis zur sublimsten Aufopferung für eine Idee, vom Motiv der persönlichen Zuneigung bis zum reinen Erkenntnisstreben, lassen sich kaum in ein zahlenmäßig fixierbares Gewichtungsschema bringen. Dennoch müssen alle sozialen und politischen Theorien notwendigerweise eine Arbeitshypothese zu diesem Thema entwickeln. Die vorliegende Arbeit entscheidet sich explizit - wenn auch mit bedeutsamen Einschränkungen - für einen Vorrang des egoistischen, ökonomischen Interesses bei der Erklärung gesellschaftlicher und politischer Zusammenhänge. Sie stellt sich damit auf den Boden einer Tradition, die seit ihren Ursprüngen bei den Sophisten, in der theoretischen Machtpolitik Machiavellis, in den aufklärerischen Utilitarismen von Hobbes, Helvetius, Adam Smith und den amerikanischen Verfassungsvätern, insbesondere aber seit ihrer Modifikation durch Marx oft genug den gereizten Widerspruch von Moralisten erregt hat.
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Über die Historizität des Ökonomischen oder wie sozial muß Marktwirtschaft heute sein
29 Seiten | Autor: Wilfried Ettl, Jürgen Jünger, Dieter Walter
Der jetzt zusammenbrechende „real existierende Sozialismus“ war der nun endgültig gescheiterte Versuch, mittels Einparteienherrschaft und Verstaatlichung von Wirtschaft und Gesellschaft auf den Weg einer „bewußten Rekonstitution der menschlichen Gesellschaft“ zu gelangen. Die Ursache dieses Scheiterns besteht letztlich in der monopolistischen und innovationsfeindlichen Grundstruktur der gesamten gesellschaftlichen Konstruktion.
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Das eigene „Selbst“
8 Seiten | Autor: Lutz Marz
Während die skurrile Überschrift des Artikels noch darauf hoffen kann, einiges Leserinteresse zu wecken, droht bereits der Untertitel zum Grab dieses spontanen Impulses zu werden. Wieder einer, so ließe sich mit Luhmann vermuten, der dem Tempo der gesellschaftlichen Veränderungen nicht gewachsen ist, sich auf „das Wiederaufwärmen und Immer-wieder-Abnagen der Knochen der Klassiker“ verlegt hat und nun für das geplagte Publikum die x-te Runde im endlos müden „Kapitai“-Diskurs einläuten will. Friede den Toten, wozu die ewige intellektuelle Leichenfledderei?
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Auf dem Weg zu einer Gesellschaft der Individuen?
10 Seiten | Autor: Wolfgang Engler
Es ist nicht die Stunde für Verheißungen. Gefragt ist der Geist des Buchhalters, mit dem Blick fürs mögliche gepaart. Missionarische Überlegenheitsgefühle hatten wir lange genug. Weit verbreitet war der Glaube, mit unserer realsozialistischen Organisationsweise des gesellschaftlichen Lebensprozesses schon in der eigentlichen Geschichte der Menschheit angekommen, über die „Vorgeschichte“ hinaus zu sein. Es war emotional befriedigend zu wissen, daß man in einer Gesellschaft lebte, die Prinziplösungen für die elementaren Widersprüche des Kapitalismus bereithielt, insbesondere hinsichtlich der politischen Macht- und wirtschaftlichen Eigentumsverhältnisse. Wie immer es mit diesen Lösungen praktisch stand: die Ideale der „wirklichen“ sozialistischen Demokratie, der „tatsächlichen“ Vergesellschaftung waren unantastbar, schwebten wie strahlende Sonnen über den Sümpfen unserer politischen und wirtschaftlichen Alltagspraxis. Stets fanden sich Menschen, die die idealisierten Prinzipien gegen ihre miserable Durchführung verteidigten. Wir wissen heute, daß ihre Rettungsversuche vergebens waren.
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Wissenschaft und Sozialismus – ein Angebot zur sozialen Aufklärung
8 Seiten | Autor: Bruno Hartmann
Die „Allianz gegen den Sozialismus“, von Volker Rühe als demagogisch-griffige Losung in den DDR-Wahlkampf eingeführt, ist vor dem Hintergrund der Meinung vom Gescheitertsein des Sozialismus und der Ablehnung von weiteren sozialistischen Experimenten mit dem Schulterschluß von CDU, DA und DSU nun auch in reale Existenz getreten. Zumindest diejenigen Wähler, sofern sie vom frenetischen Taumel besessen bleiben, welcher ihnen von der Vision einer antisozialistisch orientierten deutschen Einheit auszugehen scheint, werden jener Allianz einige Stimmen zu fangen ermöglichen.
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Wirtschaftsentwicklung und Sozialismuskonzept
17 Seiten | Autor: Peter Ruben
Der Zusammenbruch des rohen Kommunismus in den Ländern Mittel- und Osteuropas hat ohne Zweifel auch die Idee des Sozialismus an sich fragwürdig gemacht und bei sehr großen Teilen der Bevölkerung jedenfalls momentan diskreditiert. Das Wahlergebnis vom 18. März 1990 in der DDR zeigt diese Sachlage mit aller wünschenswerten Deutlichkeit. „Eine Mehrheit der Wähler“, so urteilt H. Schwenke, „zog ein Dasein als freie Lohnarbeiter vor. Manche träumen auch vom freien Unternehmerdasein ... Die Menschen wählten mehrheitlich ‚nie wieder Sozialismus‘. Das ist das Resultat der Herrschaft von Honecker, Mittag und Mielke und derer, die an deren Seite Karriere machten.“
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