Digitaler Humanismus
13 Seiten | Autor: Karoline Reinhardt
Utopie und Dystopie liegen im Reden und Schreiben über Digitalisierung und Künstliche Intelligenz nah beieinander. Karoline Reinhardt stellt der digitalen Dystopie, nach einer Darstellung der Gleichzeitigkeit von utopischen und dystopischen Momenten, den Entwurf eines digitalen Humanismus entgegen. Ausgehend von Fromms „Humanismus als reale Utopie“ verteidigt sie das Primat des Menschen in der Digitalisierung. Es geht ihr dabei nicht um eine überzeitliche oder essentialistische Vorstellung vom Menschen und auch nicht um die Wiederbelebung eines unzeitgemäßen Bildungsideals. Ein digitaler Humanismus nimmt statt dessen die Vielfalt der Menschen ernst, stellt sich der Rede von einem Trans- und Posthumanismus entschieden entgegen sowie einem Verständnis von Moral als bloßem „Rechenproblem“. Schließlich betonen Vertreter*innen eines digitalen Humanismus den Akteurscharakter des Menschen, seine Moralfähigkeit und seine Urteilskraft.
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