Elmar Altvater: Die Zukunft des Marktes
3 Seiten | Autor: Arndt Hopfmann
Kaum, daß die Euphorie über den „endgültigen“, weltweiten Sieg der Marktwirtschaft etwas an propagandistischer Dynamik eingebüßt hat, tritt der Berliner Ökonom Elmar Altvater mit der Frage nach den Grenzen der Marktwirtschaft auf den Plan – ein ketzerisches Unterfangen, so scheint es jedenfalls auf den ersten Blick. Wird jedoch ein zweiter Blick riskiert, so ist schnell klar, daß sehr wohl der Zusammenbruch der Gesellschaften sowjetischen Typs, die Krisentendenzen des Weltmarktes mit ihren die Unterentwicklung in den südlichen Entwicklungsländern vertiefenden Wirkungen und die globalen Gefährdungen mit der zweifelhaft rationalen Funktionsweise von Marktwirtschaft zusammen gedacht werden müssen. Und in der Tat ist die Frage nach der Zukunft des Marktes eigentlich die nach den Perspektiven eines Weltsystems, das sich am Ende des zweiten Jahrtausends seit Christus in einer „Krise der natürlichen Grundlagen des menschlichen Lebens“ - in einer Zivilisationskrise - befindet, „in die die Menschheit im Verlauf des kapitalistischen Industriezeitalters geraten ist“ und deren Ursachen nicht zuletzt in der „Anwendung der prozeduralen Rationalität des Marktes“ zu suchen sind, die „die materiale Rationalität der sinnvollen, befriedigenden Lebensgestaltung für eine Mehrzahl der heute auf der Erde lebenden Menschen untergraben“ hat. In dieser globalen Krisensituation unternimmt Altvater mit seiner Schrift den Versuch „der Orientierung in den Entwicklungen und Verwicklungen der Weltgesellschaft am Ende des 20. Jahrhunderts“.
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