Rolf Lehmann

DSS-Arbeitspapiere 43 | 1998

Zum deutsch-deutschen Dialog von Militärs in den achtziger Jahren

Erinnerungen und Zeitzeugnisse
Autor: Rolf Lehmann

ISSN 1436-6010 | 52 Seiten

Zur Schlußakte der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) vom 1. August 1975 in Helsinki gehört das Dokument über „Vertrauenbildende Maßnahmen und bestimmte Aspekte der Sicherheit und Abrüstung“. Es enthält Vereinbarungen über: die vorherige Ankündigung von größeren militärischen Manövern (Gesamtstärke von mehr als 25.000 Mann); den Austausch von Beobachtern; die vorherige Ankündigung größerer militärischer Bewegungen. Eines der Nachfolgedokumente des KSZE-Prozesses, die Erklärung der Konferenz in Stockholm vom 19. September 1986, geht einige Schritte weiter. Die der Ankündigung unterliegenden militärischen Aktivitäten werden relativ detailliert festgelegt, die Einladung von Beobachtern ist keine Kann- Bestimmung mehr, die Teilnehmerstaaten vereinbaren den Austausch von Jahresübersichten militärischer Aktivitäten. Nach einer Eiszeit von Jahrzehnten, nach absolutem Kontaktverbot zwischen den Militärs in Ost und West beginnt auch in diesem Bereich eine neue Ära. Dabei ist zu betonen, daß die Militärs, und ganz besonders die Militärs in beiden Teilen Deutschlands, wohl als letzte in diesen Prozeß einbezogen wurden. Bereits in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre gab es Gespräche zwischen hohen Militärs der UdSSR und der USA; Vertreter der beiden deutschen Staaten führten Gespräche zu Fragen der Wirtschaft, des Verkehrs, der Kunst und Kultur; die Gewerkschaftsverbände waren im Dialog. Für die Angehörigen der NVA blieb das in dieser Zeit ein absolutes Tabu, ganz im Gegenteil – die militärischen Bestimmungen über Kontaktverbote mit Bürgern westlicher Staaten wurden immer schärfer. Eine gewisse Lockerung begann erst mit der neuen Militärdoktrin der Staaten des Warschauer Vertrages aus dem Jahr 1987.

DSS-Arbeitspapiere 66 | 2003

Aktuelle Aufgaben zur Entwicklung der Streitkräfte der Russischen Föderation

Denkschrift, vorgestellt auf der Tagung leitender Politiker und Militärs am 2. Oktober 2003

ISSN 1436-6010 | 56 Seiten

Zu jeder Zeit bestimmte man den Kampfbestand, die Struktur und den Umfang der Streitkräfte, ihre technische Ausstattung, die Gefechtsvorbereitung u.a. anhand der objektiven Existenzbedingungen des Staates, seines Platzes und seiner Rolle in der Weltgemeinschaft, im System der internationalen Beziehungen. Russland befindet sich in einer neuen Etappe seiner historischen Entwicklung. Die Grundlagen des Staatsaufbaus und der staatlichen Führung werden reformiert, ein Prozess der Umbewertung nationaler Werte, der Interessenharmonisierung der Individuen, der Gesellschaft und des Staates, der Weiterentwicklung der sozialökonomischen, politischen, rechtlichen, ethnischen Beziehungen und Verhältnisse geht vor sich. Es veränderten sich die Einstellungen zur Gewährleistung der nationalen Sicherheit. Das ermöglichte seinerseits, Platz und Rolle Russlands in der Welt neu zu sehen. Im Rahmen des vorherrschenden Paradigmas werden die Beziehungen zu den USA und zu anderen industriell entwickelten Ländern als Elemente eines Systems der Partnerschaft und als Instrument zur Lösung der Sicherheitsprobleme der Russischen Föderation angesehen. Die gegenwärtige Etappe der globalen Entwicklung wird durch überaus scharfe sozialökonomische Konflikte und politische Widersprüche charakterisiert. Das Ende des bipolaren Blocksystems führte zu einer wesentlichen Veränderung der Prinzipien strategischer Stabilität in der Welt. Die globale und die regionale Stabilität, früher klare Fragen von Krieg und Frieden, werden zunehmend von weniger bestimmten und komplizierteren politischen, finanzökonomischen, ethnisch-nationalen, demografischen und anderen Problemen geprägt.

DSS-Arbeitspapiere 77 | 2005

Geopolitisches und militärstrategisches Denken in der Russischen Föderation

Autor: Rolf Lehmann

ISSN 1436-6010 | 139 Seiten

Mit Beiträgen von Wolfgang Scheler, Joachim Klopfer, Rolf Lehmann, Hans-Werner Deim, Horst Großmann, Egbert Lembcke.