Otto Blau

Wissenschaftler und Konsul in Sarajevo

2 Seiten | Autor: Enrico Seewald

Blau ist in seiner Heimat in Vergessenheit geraten. Nicht einmal der Brockhaus erinnert in seinen neueren Ausgaben mehr an ihn, obwohl er doch einst zu dessen Mitarbeitern gehörte. Hingegen ist er an seiner langjährigen Wirkungsstätte nicht vergessen. In dem 2004 in Sarajevo erschienenen viersprachigen Buch „Das Licht Europas in Bosnien und der Herzegowina“ steht über ihn: „Es ist etwas ungewöhnlich, aber wahr, dass ein hoher ausländischer Diplomat während seines Dienstes in Sarajevo … intensiv die bosnisch-herzegowinische Flora sammelte. Es war der erste preußische … Konsul Dr. Otto Blau […] Der ständige Aufenthalt Blaus in Sarajevo zwischen 1864 und 1872 gab diesem fleißigen Menschen die Gelegenheit, Pflanzenmaterial in einem Lande zu sammeln, das fast vollkommen terra incognita war […] Blaus Sammeltätigkeit gewinnt an Bedeutung, wenn man bedenkt, dass seine Angaben in einige floristische und phytogeographische Werke seiner Zeit eingingen. Neben seiner diplomatischen Tätigkeit widmete sich Dr. Otto Blau auch anderen wissenschaftlichen Bereichen. Während seines fruchtbaren Arbeitslebens schrieb er ungefähr 140 Artikel und umfangreiche Werke, wovon sich ungefähr 20 auf Bosnien-Herzegowina bezogen. Seine Arbeit ging in unterschiedliche wissenschaftliche Disziplinen ein: Archäologie, Geschichte, Numismatik, Geographie, Ökonomie, Mineralogie, Floristik. Während seiner zahlreichen Reisen durch Bosnien-Herzegowina sammelte er Materialien für alle diese Disziplinen.“

Schlagworte: Deutschland | Jugoslawien

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Erschienen in
Welttrends 75 | 2010
Exit Afghanistan
144 Seiten

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