Mission Weltfrieden?
10 Seiten | Autor: Raimund Krämer
WeltTrends: Herr Erler, wie würden Sie die Außenpolitik der Großen Koalition bilanzieren? Gernot Erler: Ein Blick in das Koalitionspapier und die Programme der beiden Parteien hilft hier weiter. Interessant ist, dass vieles von dem, was in der rot-grünen Zeit entwickelt wurde, Eingang in den Vertrag der Großen Koalition fand. In der gesamten Legislaturperiode hat es eine Treue zu diesem Koalitionsvertrag von beiden Seiten gegeben – auch wenn das im momentanen Wahlkampf nicht so wahrgenommen wird. Was die Außenpolitik angeht, so standen wir zu den Koalitionsaussagen aus tiefster Überzeugung, aber auch in Akzeptanz dessen, was man unterschrieben hatte. Sicher gab es gelegentlich auch Konflikte, zum Beispiel beim Empfang des Dalai Lama im Kanzleramt. Das war ein Punkt, wo die Meinungen auseinandergingen. Aber ansonsten gab es bei den meisten Fragen keine schwerwiegenden Differenzen und insofern konnte Frank-Walter Steinmeier als Außenminister auf der Grundlage des Koalitionsvertrages agieren, was er auch sehr aktiv getan hat.
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