Ulrich von Hassell
3 Seiten | Autor: Siegfried Schwarz
8. September 1944: Ulrich von Hassell wird – zusammen mit Paul Lejeune-Jung, Wilhelm Leuschner und Josef Wirmer – vom Volksgerichtshof unter Vorsitz des berüchtigten Blutjuristen Roland Freisler nach nur zweitägiger Verhandlung zum Tod durch den Strang verurteilt und noch am gleichen Tag in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Es ist einer der ersten Schauprozesse, die als Vergeltung auf das Attentat am 20. Juli 1944 folgen. Ein solches Schicksal war von Hassell nicht in die Wiege gelegt: 1881 in Anklam/Pommern als Sohn eines hohen Offiziers der kaiserlichen Armee geboren, später Schwiegersohn des Großadmirals Alfred von Tirpitz, trat er 1909 in den Auswärtigen Dienst ein. Dies entsprach seinem starken Interesse für außenpolitische Fragen. Seine Überzeugung war, das Deutsche Reich müsse Weltgeltung erringen, „wollte es nicht geistig und materiell zwischen den großen Weltmächten verkümmern“. Solche weitreichenden Ziele trugen die Handschrift seines Schwiegervaters Alfred von Tirpitz, der seinerzeit Staatssekretär im kaiserlichen Reichsmarineamt war und von Hassell als Vorbild und politischer Ziehvater diente.
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